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Agrarspitze fordert Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit

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Im Rahmen der Grünen Woche in Berlin haben Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, LK-Präsident Josef Moosbrugger und der Obmann des Landwirtschaftsausschusses Georg Strasser eine klare Botschaft an die neue EU-Kommission: „Die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Land- und Forstwirtschaft muss wieder an erster Stelle stehen und Bürokratie Stück für Stück abgebaut werden.“

Totschnig: 2025 werden die Weichen für die Zukunft der Agrarpolitik gestellt

„In den kommenden Monaten werden entscheidende Weichen für die künftige EU-Agrarpolitik gestellt. Klar ist: Es braucht eine starke und wettbewerbsfähige Europäische Union, die sich international behaupten kann. Dafür braucht es eine nachhaltig produzierende Landwirtschaft statt Produktionseinschränkungen, sichere Einkommen statt Kürzungen und Bürokratieabbau statt Regulierungsdruck. Von der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik erwarten wir uns mehr Kontinuität in den Programmen und eine Sicherung des EU-Agrarbudgets. Leistungen die bestellt werden, müssen auch bezahlt werden.“

„Vergangenes Jahr habe ich als einer der ersten Agrarminister eine Kurskorrektur der EU-Politik eingefordert. Diese begonnene Kurskorrektur der EU-Politik gilt es nun konsequent fortzuführen. Neue Bürokratie, zusätzliche Produktionsauflagen und Produktionseinschränkungen schwächen die Wettbewerbsfähigkeit und demotivieren die bäuerlichen Familienbetriebe“, fordert Totschnig klare Taten für einen Bürokratieabbau.
„Die europäische Landwirtschaft ist von strategischer Bedeutung für unsere Sicherheit, dafür braucht es Planbarkeit und einen fairen Wettbewerb – sei es bei Mercosur oder hinsichtlich des neuen Assoziierungsabkommen mit der Ukraine.“

Moosbrugger: Bauernanliegen verankern, Familienbetriebe absichern

„2025 ist ein wichtiges Jahr der Weichenstellungen für die Land- und Forstwirtschaft. Wir müssen dafür Sorge tragen, zentrale bäuerliche Anliegen auf allen Ebenen zu verankern – angefangen bei den laufenden Regierungsverhandlungen, aber auch auf europäischer und internationaler Ebene“, betonte LKÖ-Präsident Moosbrugger, der in diesem Zusammenhang die große Bedeutung guter länderübergreifender Netzwerke unterstrich. „Die IGW Berlin ist nicht nur ein wichtiges Schaufenster der Lebensmittelvielfalt. Wir nützen sie vielmehr auch intensiv als Plattform, um agrarpolitische Allianzen zu pflegen und zu schmieden.“

Vereinfachungsvorschläge für EU-Kommissar ausgearbeitet

„Mit der neuen EU-Kommission, EU-Agrarkommissar Hansen und ersten konkreten Signalen – von Wolf bis Verschiebung der Entwaldungsverordnung – ist neue Hoffnung in die europäische Agrarpolitik gekommen. Positiv bewerten wir auch, dass der Luxemburger von der EU-Kommissionspräsidentin beauftragt worden ist, die Dokumentationspflichten und somit die Bürokratie erheblich zu reduzieren. Da es jedoch auf die tatsächliche Umsetzung ankommt, haben wir als LKÖ dafür konkrete Vereinfachungsvorschläge ausgearbeitet, die Hansen bei seiner Aufgabe unterstützen sollen“, hob Moosbrugger hervor.

GAP-Zukunft: Bewährtes fortführen, Kritikpunkte verbessern oder streichen

„Für die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ist uns wichtig, dass Bewährtes fortgeführt und bekannte Kritikpunkte verbessert oder gestrichen werden. Es dürfen keine fundamentalen Umbrüche stattfinden. Kaum, dass ein Programm etabliert und die Betriebe danach ausgerichtet sind, wieder alles umzustoßen, wäre kontraproduktiv und würde weitere bäuerliche Familienunternehmen aus der Bahn werfen. Die GAP-Programme insgesamt müssen außerdem im Rahmen des Mehrjährigen Finanzrahmens, für den 2025 ein erster Vorschlag erwartet wird, mit ausreichenden Mitteln ausgestattet werden. Nur so wird es gelingen, die bäuerlichen Leistungen für die Gesamtgesellschaft weiter zu gewährleisten – punkto Versorgungssicherheit, aber auch punkto Klima- und Biodiversitätsschutz, Tierwohl und mehr“, so Moosbrugger.

Bauernbund-Präsident und ÖVP-Agrarsprecher Georg Strasser betont, dass es in den aktuell anstehenden Regierungsverhandlungen wichtig sei, zentrale Pflöcke für die Zukunft der kleinstrukturierten, bäuerlichen Familienbetriebe in Österreich einzuschlagen: „Der Bauernbund ist seit jeher die Kraft, die politisch für die Bäuerinnen und Bauern eintritt. Wir sitzen mit am Tisch und verschaffen den Anliegen, die unsere Bauernfamilien aktuell brennend beschäftigen, auch wirklich Gehör. Wir kämpfen für Maßnahmen, die es jetzt auf den landwirtschaftlichen Betrieben in Österreich braucht.“ Konkret führt Strasser aus: „Unsere tierhaltenden Betriebe erwarten sich von der Politik Planungs- und Investitionssicherheit. Es braucht somit eine angemessene und machbare Übergangsfrist bis zum Ende unstrukturierter Schweine-Vollspaltenbuchten. Junge Hofübernehmer, die in die Zukunft investieren, brauchen dafür die notwendige Unterstützung, aber auch die Klarheit, dass sich ihre Investitionen auszahlen.“

Man sei bemüht, rasch eine neue Bundesregierung auf die Füße zu stellen, Zugeständnisse um jeden Preis gebe es jedoch keinesfalls, so Strasser: “Ein echter Bürokratieabbau ist ebenso eine Bauernbund-Forderung wie die Entlastung unserer Bäuerinnen und Bauern in der Lebensmittelproduktion durch Unterstützungen bei Betriebsmitteln. Damit die vielfältigen Mehrleistungen der Land- und Forstwirtschaft für den Klima- und Umweltschutz auch abgegolten werden können, braucht es eine Wertanpassung von GAP-Mitteln, moderner Pflanzenschutz muss weiterhin möglich sein. Auch die Kennzeichnung von Lebensmitteln hinsichtlich Regionalität und Qualität wollen wir ausbauen.”

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