Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien: Gesundheit der Bevölkerung muss auch in Zukunft an oberster Stelle stehen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien: Gesundheit der Bevölkerung muss auch in Zukunft an oberster Stelle stehen

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Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien begrüßt das Bekenntnis des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig, die bestmögliche Gesundheitsversorgung der Bevölkerung sicherzustellen: „Für uns Ärztinnen und Ärzte ist die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten nicht verhandelbar. Die Politik muss diese, auch in budgetär schwierigen Zeiten, in Zukunft weiterhin an oberste Stelle setzen. Dafür braucht es entsprechende Rahmenbedingungen wie den Ausbau der Kassenstellen und damit verbunden die Auslagerung von Spitalsleistungen in den niedergelassenen Bereich. Faire Honorare und eine Aufwertung der Kassenmedizin werden unser solidarisches Gesundheitssystem weiter absichern und offene Kassenstellen schnell besetzen“, appelliert Johannes Steinhart, Präsident der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien und der Österreichischen Ärztekammer, an die Politik.

Stillstand bei Honorarverhandlungen für 2025

Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigen die Honorarverhandlungen zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die aufgrund des Budgetdefizits der Kasse zum Stillstand gekommen sind. In Wien ist es bisher gar nicht zu einem Angebot seitens der ÖGK gekommen und bereits erteilte Zusagen an andere Bundesländer in Bezug auf Tariferhöhungen und Honorarabschlüsse wurden sogar zurückgenommen: „Wir wissen aktuell nicht, wie es 2025 weitergehen soll. Ohne einen Abschluss wird das Kassensystem weiter ausgehungert und werden Ärztinnen und Ärzte sich von diesem abwenden. Hinzu kommen massive finanzielle Aufwendungen etwa für die Ordinationsmieten und Personal, die den Druck auf Ärztinnen und Ärzte im Kassensystem zusätzlich erhöhen. Wir appellieren an die Verantwortlichen aus Bund und Land, hier rasch einzuschreiten, um die Gesundheit der Bevölkerung nicht zu gefährden“, sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien sowie Obfrau der Kurie niedergelassene Ärzte.

197 Kassenstellen in Wien nicht versorgungswirksam

Allein in Wien sind aktuell 54 Kassenstellen unbesetzt. Da der Gründungsprozess enorm schwierig ist und keine leistbare oder passende Immobilie für die Ordination gefunden werden kann, sind zusätzliche 143 Stellen zwar bereits vergeben, aber noch immer nicht aktiv in der Versorgung: „Um die Wartezeiten für die Patientinnen und Patienten massiv zu verringern, müssen offene Stellen endlich besetzt werden. Es gibt entscheidende Hebel, die das Budget nicht stark belasten und hier muss die neue Bunderegierung ansetzen: Wir fordern flexible Arbeitsmodelle, die den Einstieg in den Kassenbereich erleichtern, und das Ermöglichen von interdisziplinären Einzelpraxen, wie dies bereits bei PVEs der Fall ist. Um Kassenstellen rasch versorgungswirksam zu machen, braucht es Unterstützung bei der Immobiliensuche und eine rasche Lösung der Problematik der ‚unechten Umsatzsteuerbefreiung‘, die Ärztinnen und Ärzte aktuell zu unattraktiven Mietern macht“, so Kamaleyan-Schmied.

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