Ergebnisse des Jugend-Internet-Monitor 2025 präsentiert
Die EU-Initiative Saferinternet.at erhebt heuer bereits zum zehnten Mal in einer repräsentativen Studie die Social-Media-Favoriten der österreichischen Jugendlichen. Neu in den Top 6 der beliebtesten Plattformen vertreten ist Microsoft Teams. Die fünf meistgenutzten Netzwerke sind gleich geblieben, allerdings hat sich ihre Platzierung im Ranking verschoben. Die Nutzung von WhatsApp, Instagram, TikTok und Co. ist im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen. ChatGPT etabliert sich als wesentliche Informationsplattform für Jugendliche.
Welche sozialen Netzwerke sind bei Jugendlichen in Österreich beliebt? Gibt es Unterschiede zwischen Mädchen und Jungs? Der Jugend-Internet-Monitor der EU-Initiative Saferinternet.at untersucht seit zehn Jahren die Nutzung von sozialen Netzwerken durch österreichische Jugendliche. Die Datenerhebung wurde mit Unterstützung der EU und der FFG umgesetzt und vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführt. Befragt wurden 405 Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren aus ganz Österreich.
Die Erhebung hat für das Jahr 2025 wieder spannende Ergebnisse gebracht:
Große Plattformen wieder stärker genutzt
WhatsApp hat den ersten Platz unter den beliebtesten Internetplattformen österreichischer Jugendlicher erfolgreich verteidigt (Nutzung insgesamt: 87 %, davon 82 % täglich). Platz zwei belegt YouTube (insg. 80 %, davon 47 % tägl.), gefolgt von Snapchat (insg. 74 %, davon 89 % täglich), Instagram (insg. 73 %, davon 78 % täglich) und TikTok (insg. 72 %, davon 87 % täglich). Im Vergleich zum Vorjahr haben alle Plattformen einen Zuwachs verzeichnet. Neu im Ranking ist die Plattform Microsoft Teams, die von 35 Prozent der Jugendlichen genutzt wird und es damit auf Platz sechs schafft.
Laut dem Jugend-Internet-Monitor hat WhatsApp im Vergleich zum Vorjahr wieder an Bedeutung gewonnen: Die Plattform konnte bei den Jugendlichen um elf Prozentpunkte zulegen (2024: 76 %, 2025: 87 %) und bleibt der beliebteste Messenger. „Bei WhatsApp ist eine Angleichung der Funktionen an die Konkurrenz zu beobachten
“, erklärt Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin von Saferinternet.at. „Dieser Trend ist auch bei vielen anderen sozialen Netzwerken erkennbar. Die Möglichkeit, Bilder zum einmaligen Betrachten zu versenden sowie neue Kommunikationsmöglichkeiten über Kanäle und Communitys dürften die Beliebtheit von WhatsApp wieder gesteigert haben.
“
An zweiter Stelle im Ranking steht die Videoplattform YouTube, die acht von zehn Jugendlichen nutzen. Während Snapchat (89 % täglich), TikTok (87 % täglich) und Instagram (78 % täglich) von einer großen Anzahl der Befragten täglich verwendet wird, gibt nur knapp die Hälfte der Jugendlichen (47 %) an, das auch bei YouTube zu tun. „Die im Vergleich geringe Nutzungsintensität lässt sich möglicherweise durch den starken Konsum anderer videozentrierter Plattformen wie TikTok und mittlerweile auch Instagram erklären
“, so Buchegger.
Mit einer Nutzung von jeweils über 70 Prozent liegen der Nachrichtendienst Snapchat, das Netzwerk Instagram und die Video-App TikTok im diesjährigen Ranking sehr dicht beieinander. Vor allem Snapchat hat im Vergleich zum Vorjahr (plus 13 %) an Bedeutung gewonnen und ist vom fünften auf den dritten Platz vorgerückt. Instagram hingegen rutschte vom zweiten auf den vierten Platz ab.
In der Eigenwahrnehmung der Jugendlichen gibt es Unterschiede betreffend der Nutzungsintensität zwischen Snapchat, Instagram und TikTok: 65 Prozent geben an, viel oder sehr viel Zeit auf Snapchat und TikTok zu verbringen, während es bei Instagram nur knapp über die Hälfte der Befragten (53 %) sind. Auch bei YouTube sind etwas mehr als die Hälfte (54 %) der Jugendlichen der Meinung, viel oder sehr viel Zeit dort zu verbringen.
Verluste hinnehmen musste heuer die Instant-Foto-App BeReal: Wurde sie im Vorjahr von knapp einem Drittel der Befragten genutzt, verliert sie 2025 sieben Prozentpunkte (Nutzung insgesamt: 24 %). Auch die aus dem Gaming-Bereich stammende Plattform Discord, 2024 ebenfalls von einem Drittel der österreichischen Jugendlichen genutzt, verzeichnet einen Rückgang um sechs Prozentpunkte (Nutzung insgesamt: 26 %). Die Spieleplattform Roblox hingegen konnte im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozentpunkte zulegen (Nutzung insgesamt: 24 %). Neu im Ranking ist die „Walkie-Talkie-App“ TenTen, die bereits von 13 Prozent der Befragten genutzt wird. Aus den Top 6 verdrängt wurde mit einem Minus von acht Prozentpunkten die digitale Pinnwand Pinterest (Nutzung insgesamt: 34 %), die aber mit nur einem Prozentpunkt Abstand dicht auf den Neuzugang Microsoft Teams folgt.
Neu: Microsoft Teams von einem Drittel der Jugendlichen genutzt
Erstmals wurde in der aktuellen Studie die Nutzung der Plattform Microsoft Teams erhoben, die mit 35 Prozent unter den Top 6 der beliebtesten Plattformen rangiert. 29 Prozent der Jugendlichen geben an, Teams täglich zu nutzen, knapp die Hälfte (46 %) zumindest wöchentlich. Die Plattform hat – vor allem durch die Corona-Pandemie – auch Einzug in den Schulalltag gehalten. Ein beliebtes Feature ist die Gruppenfunktion, die unter anderem für die klasseninterne Kommunikation genutzt wird. „Abzuwarten bleibt, ob in diesem Kontext WhatsApp-Gruppen abgelöst werden. In Bezug auf Risiken wie Cybermobbing oder die Verbreitung von unangemessenen Inhalten dürfte eine Verschiebung von WhatsApp zu Teams aber keine signifikanten Änderungen mit sich bringen
“, so Buchegger.
Geschlechterspezifische Unterschiede bei der Social-Media-Nutzung nehmen ab
Traditionell sind Onlineplattformen wie Snapchat, Instagram und WhatsApp, die zum aktiven Austausch, Posten und Gestalten einladen, bei Mädchen beliebter. Auf Plattformen wie YouTube, die eher zum passiven Konsum einladen, sind Jungs in der Regel stärker vertreten. Wie der Jugend-Internet-Monitor 2025 zeigt, gibt es in einigen Bereichen nach wie vor Nutzungsunterschiede zwischen den Geschlechtern, die aber vor allem bei den fünf beliebtesten Plattformen deutlich geringer wurden: So sind beispielsweise bei Instagram (Jungs: 74 %, Mädchen: 73 %) und TikTok (Jungs: 72 %, Mädchen: 72 %) kaum noch Geschlechterunterschiede festzustellen. War Instagram im Vorjahr noch bei den Mädchen und TikTok bei den Jungs beliebter, lassen sich diese Unterschiede in der diesjährigen Erhebung also nicht mehr ausmachen.
Geringe geschlechterspezifische Unterschiede sind in der Nutzung der Plattformen WhatsApp (Jungs: 84%, Mädchen: 91%) und Snapchat (Jungs: 67%, Mädchen: 81%) erkennbar. YouTube ist bei Jungs (84 %) beliebter als bei Mädchen (76 %). Die Gaming-Plattformen Discord (Mädchen: 11 %, Jungs: 40 %) und Twitch (Mädchen: 9 %, Jungs: 25 %) werden weiterhin von mehr männlichen Jugendlichen genutzt. Die Online-Spieleplattform Roblox wird hingehen häufiger von Mädchen (26 %) als Jungs (22 %) genutzt. Unter den Umfrageteilnehmenden verzeichnet Microsoft Teams deutlich mehr Nutzerinnen (42 %) als Nutzer (30 %).
ChatGPT etabliert sich als wichtige Informationsplattform für Jugendliche
Bei der Befragung zum Thema Chatbots zeigte sich, dass drei Viertel der befragten Jugendlichen (75 %) bereits mindestens einmal KI-Chatbots wie ChatGPT genutzt haben. Mit einer Nutzungsrate von 78 % liegen die männlichen Jugendlichen hier um sechs Prozentpunkte vor den weiblichen (72 %). Große Unterschiede in der Nutzung von KI-Chatbots gibt es zwischen der Altersgruppe der 11- bis 14-Jährigen (67 %) und jener der 15- bis 17-Jährigen (84 %).
Am häufigsten wird ChatGPT direkt auf der Plattform OpenAI genutzt (92 %), gefolgt vom Snapchat-Chatbot MyAI (45 %). Nur zwölf Prozent der Befragten nutzen den KI-Chatbot von Microsoft über die Suchmaschine Bing. Geschlechterspezifische Unterschiede zeigen sich vor allem beim Chatbot MyAI, der von mehr Mädchen (50 %) als Jungs (41 %) genutzt wird.
Über den Jugend-Internet-Monitor
Der Jugend-Internet-Monitor ist eine jährlich durchgeführte und repräsentative Studie im Auftrag von Saferinternet.at. Sie erhebt, wie und welche sozialen Netzwerke und Online-Plattformen von Jugendlichen (11 bis 17 Jahre) in Österreich genutzt werden und welche Veränderungen es in der Mediennutzung in dieser Bevölkerungsgruppe gibt.
Detailinformationen zur aktuellen Studie und Erhebungsdaten zu weiteren Online- und Social-Media-Plattformen finden sich unter www.jugendinternetmonitor.at.
Umfassende Angebote, Informationen und Tipps zur sicheren und verantwortungsvollen Internetnutzung: www.saferinternet.at.
Über Saferinternet.at
Saferinternet.at unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien. Auf der Website www.saferinternet.at gibt es aktuelle Informationen und praktische Tipps zu Themen wie soziale Netzwerke, Cybermobbing, Sexualität & Internet, Datenschutz, Urheberrechte, Internet-Betrug, Medienerziehung etc. Zusätzlich bietet Saferinternet.at maßgeschneiderte Workshops in Schulen oder bei Elternabenden sowie kostenlose Ratgeber, Broschüren und vieles mehr an. Saferinternet.at ist die österreichische Informationsstelle im Safer Internet Netzwerk der EU (Insafe) und wird vom ACR-Institut ÖIAT in Kooperation mit der ISPA umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch das „Digital Europe/Safer Internet“-Programm der EU-Kommission und aus Mitteln der FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, www.ffg.at). Ergänzend zum EU-Projekt werden zusätzliche Safer-Internet-Aktivitäten mit Unterstützung des Bundeskanzleramts und A1 umgesetzt. Detaillierte Informationen zu allen Aktivitäten von Saferinternet.at gibt es unter www.saferinternet.at. Für Fragen und Anregungen zu Saferinternet.at können sich Interessierte per E-Mail an office@saferinternet.at wenden.
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