PEKABE zur Zweiten Säule: Pensionskassen können Lebensstandard nicht sichern, Leistungskürzungen vergrößern die Pensionslücke
In der heutigen Presseaussendung wird vom Vorsorgeverband der WKO und vom Wirtschaftsforschungsinstitut der Ausbau der zweiten Säule gefordert. Ins Treffen geführt werden Leistungssteigerungen im Pensionsbezug und ein enormes Potenzial zur Sicherung des Alterseinkommen. Diese Argumentation kann man wohlwollend als Wunschdenken bezeichnen, da zehntausende Leistungsberechtigte mit wiederholten Pensionskürzungen konfrontiert sind. Dieser Umstand wird elegant verschwiegen, er passt offensichtlich nicht in das Marketingkonzept.
Performance der Pensionskassen unzureichend
Tatsache ist, dass die Bezieher von Pensionskassenpensionen bis zu zwei Drittel der ursprünglich gewährten Pension verloren haben, weil die Pensionskassen die zugesagten Erträge nicht liefern können. Vor allem die Verluste in Jahren mit negativer Performance sind nicht aufholbar, hier wurden Milliardenbeträge vernichtet. Dieser Umstand ist seit vielen Jahren bekannt und auf diese Systemschwäche wurde im letzten Jahr sowohl vom Seniorenrat als auch seitens der Gewerkschaft hingewiesen.
Darüber hinaus wurden von der FPÖ parlamentarische Anträge eingebracht, die allerdings in den Ausschüssen von der Regierung entweder nicht behandelt oder immer wieder vertagt wurden. Zuletzt hat auch der FPÖ-Abgeordnete Peter Wurm auf diesen eklatanten Missstand hingewiesen und Maßnahmen zum Stopp der Pensionskürzungen verlangt (OTS0037, 20.09.2024).
Reparatur muss Vorrang vor einem Ausbau haben
Ein Ausbau der zweiten Säule ist unter den gegebenen Umständen und ohne Reform des Pensionskassengesetzes (PKG) eindeutig abzulehnen. Die Berechtigten der Pensionskassen erwarten sich von der künftigen Bundesregierung endlich die Umsetzung konkreter Maßnahmen. Dazu liegt eine Vielzahl von Vorschlägen vor, unter anderem
- Wiedereinführung einer Mindestertragsgarantie
- Risikoteilung zwischen Pensionskassen und Berechtigten durch Aufbau eines Risikopuffers durch die Kassen bzw. deren Aktionäre
- Flexibilität und Wahlmöglichkeiten hinsichtlich Veranlagungsstrategie für Leistungsberechtigte schaffen
- Wiedereinführung einer negativen Schwankungsrückstellung zur Vermeidung von unmittelbaren Pensionskürzungen
- Stärkung der Mitbestimmung der Berechtigten
- Transparenz bei Strategie, Offenlegung aller Kosten und Provisionen analog Publikumsfonds
Peter Weller, Obmann von PEKABE: „Seit Jahren werden die Leistungsberechtigten im Regen stehen gelassen, bis jetzt wurden Pensionskürzungen von der Politik achselzuckend zur Kenntnis genommen. Die zukünftige Bundesregierung könnte mit einer Gesetzesreform und den richtigen Maßnahmen punkten und für Gerechtigkeit sorgen.“
Über PEKABE
PEKABE vertritt unabhängig und überparteilich die Interessen von mehr als einer Million Berechtigter der österreichischen Pensionskassen.
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