„matinee“ am 29. Dezember: „Die Reichskrone - Mythos, Rätsel, Machtsymbol“ und „Ikonen Österreichs - Der Krönungsmantel“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„matinee“ am 29. Dezember: „Die Reichskrone – Mythos, Rätsel, Machtsymbol“ und „Ikonen Österreichs – Der Krönungsmantel“

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Die letzte „matinee“ des Jahres 2024 am Sonntag, dem 29. Dezember, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON beleuchtet u. a. zwei der wertvollen, (kunst-)historisch bedeutenden Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reichs – Insignien der mehr als 800 Jahre währenden Herrschaft der Habsburger in Europa. So ist zunächst ein Dacapo der kürzlich erstmals ausgestrahlten Dokumentation „Die Reichskrone – Mythos, Rätsel, Machtsymbol“ zu sehen: Darin begleitet Regisseur Klaus T. Steindl ein internationales interdisziplinäres Forschungsprojekt unter Federführung des Kunsthistorischen Museums Wien (KHM), das dieses wichtige Objekt vergangener Zeiten nach neuesten wissenschaftlichen Analysemethoden untersucht und zu interessanten neuen Erkenntnissen gelangt. Danach steht in einer Ausgabe der Kurzreihe „Ikonen Österreichs“ (9.50 Uhr) „Der Krönungsmantel“ der Habsburger im Mittelpunkt. Zum Abschluss ist der von Clarissa Stadler präsentierte ORF-Kulturvormittag „Auf den Schienen des Doppeladlers – Von den Alpen an die Adria“ (10.05 Uhr) entlang der historischen Eisenbahnstrecken der ehemaligen Donaumonarchie unterwegs.

„Die Reichskrone – Mythos, Rätsel, Machtsymbol“ (9.05 Uhr)

Unter den vielen Kronen Europas ist die Reichskrone eine der bedeutendsten. Denn sie ist jene mit dem höchsten Herrschaftsanspruch – ein Mythos. In ihrer künstlerischen und historischen Bedeutung ist die „Krone der Kronen“ einzigartig: Sie gilt als Meisterwerk der Goldschmiedekunst und nimmt eine herausragende Stellung unter den Herrschaftssymbolen dieser Welt ein. Ihre kunstvolle Konstruktion besteht aus feinsten Golddrähten, die die bunten Edelsteine wie schwebend erscheinen lassen. Durch das filigrane Geflecht kann Licht von hinten auf die Steine fallen, was sie zum Funkeln und Leuchten bringt – ein Effekt, den die Erschaffer des Kleinods bewusst herbeiführen wollten. Wann, wo und in wessen Auftrag dies geschah, ist ungewiss.
Wechselhaft wie die Geschichte Europas ist auch jene der Reichskrone: Über Jahrhunderte hinweg galt sie als Sinnbild der höchsten Macht und Herrschaft im Heiligen Römischen Reich. Nur: Der Mythos der Reichskrone beruht auf einem Irrtum. Denn sie ist NICHT die Krone Karl des Großen, auf den sich alle Herrscher beriefen. Niemand weiß bis heute, woher die Reichskrone tatsächlich stammt.
Zahlreiche Wissenschafter:innen von Frankreich über Deutschland und Italien bis nach Österreich haben sich nun das Ziel gesetzt, Antworten auf die vielen offenen Fragen zu finden. In einer Spurensuche quer über den Kontinent werden 1.000 Jahre Kulturgeschichte rund um die Krone neu aufgerollt. Während die unterschiedlichsten Aspekte der Reichskrone mit modernsten Methoden untersucht wurden, folgt der Film von Klaus T. Steindl den Forscherinnen und Forschern quer über den Kontinent – von Wien nach Nürnberg, von Aachen bis nach Paris. So nimmt er das Publikum mit auf eine Reise durch die europäische Geschichte, enthüllt die ganze Schönheit des wertvollen Objekts und zeigt mit Hilfe von innovativen Aufnahmetechniken neue Details, die dem Auge bisher verborgen blieben.

„Ikonen Österreichs – Der Krönungsmantel“ (9.50 Uhr)

In der von Katalin Hanappi gestalteten Kurzdokumentation steht der von den Habsburgern angeeignete Krönungsmantel, der im 12. Jahrhundert von Arabern für die damals herrschenden Normannen auf Sizilien gefertigt wurde, im Mittelpunkt. Elf Kilogramm Stoff mit allerlei gestickten orientalischen Symbolen und Darstellungen: Löwen, die über Kamele triumphieren, eine Dattelpalme, arabische Ornamente und Inschriften. Immer wieder wurde der Mantel restauriert, dafür lagern in der Werkstatt des Kunsthistorischen Museums Wien Goldfäden oder auch Schildplattläuse, die sorgsam zerdrückt werden, um den Farbstoff für den Mantel, Kermesrot, wiederherzustellen. Das wertvolle Herrschaftssymbol zählt zu den Kleinodien des Heiligen Römischen Reichs und ist das Hauptstück des Krönungsornats der römisch-deutschen Kaiser.

„Auf den Schienen des Doppeladlers – Von den Alpen an die Adria“ (10.05 Uhr)

Auf eine filmische Reise entlang der historischen Bahnstrecken der Österreichisch-Ungarischen Monarchie begibt sich die Dokumentationsreihe „Auf den Schienen des Doppeladlers“ von Gernot Stadler und Björn Kölz und führt das Publikum zu den bedeutendsten Orten und in die entlegensten Winkel des einstigen Habsburgerreiches, die durch die Eisenbahn verbunden waren und sind. Es war die Bahn als neues Fortbewegungs- und Transportmittel, die das weite Reich mit Leben erfüllte, Menschen und Waren zirkulieren ließ und so zum Florieren von Handel, Industrie und Fremdenverkehr entscheidend beitrug. Im Jahr 1900 wurde in der ehemaligen Donaumonarchie ein riesiges Alpenbahn-Bauprogramm gestartet – die Transalpina. Das Ziel: Triest – neben Pola wichtiger Marinestützpunkt der Donaumonarchie – sollte rasch ins österreichische Bahnnetz integriert werden. Ein ambitioniertes Vorhaben, denn innerhalb kürzester Zeit mussten dafür fünf alpine Bahnstrecken errichtet werden: die Pyhrnbahn, die Tauernbahn, die Karawankenbahn, die Wocheinerbahn und die Karstbahn. Dahinter stand auch militärisches Kalkül, eine wichtige Alternativroute zur schon bestehenden privaten Südbahn zu bauen.
Von den einst errichteten fünf Alpenbahnen konnte nur die Tauernbahn ihre Bedeutung als prosperierende Nord-Süd-Alpentransversale halten. Diese gilt aufgrund der kühnen Trassenführung und zahlreicher Tunnel und Brücken im gebirgigen Gelände als herausragende Ingenieursleistung. Die Dokumentation taucht ein in die Welt der k. u. k. Eisenbahn und widmet sich der Faszination, die diese seinerzeit auf die Menschen ausübte.

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