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ÖÄK zu Einsamkeit – zu Weihnachten nicht auf sich selbst vergessen!

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„Einsamkeit kann für Betroffene nicht nur emotional sehr belastend werden, sie stellt auch für die körperliche Gesundheit ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar“, betont Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Gerade rund um die Weihnachtsfeiertage, wenn Familien und Freunde vermehrt zusammenkommen, bekämen einsame Menschen die soziale Isolation noch deutlicher zu spüren als sonst. „Sie stehen mit dem Problem aber nicht alleine da, denn es gibt in Österreich eine Reihe von Hilfsorganisationen und Initiativen, die dabei helfen, der Einsamkeit und sozialen Isolation zu entkommen“, appelliert Steinhart an Betroffene, ihre Gefühle ernst zu nehmen und Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen.

„Das Gefühl von Einsamkeit ist etwas, was wohl jeder Mensch schon einmal in seinem Leben empfunden hat. Problematisch wird es vor allem dann, wenn das Gefühl für längere Zeit anhält oder sich verschlimmert“, sagt Steinhart. Eine Erhebung der Caritas aus dem Vorjahr habe ergeben, dass sich in Österreich rund 600.000 Menschen mehr als die Hälfte ihrer Zeit einsam fühlten. „Dabei dürfen die gesundheitlichen Auswirkungen nicht unterschätzt werden“, warnt Steinhart. Zahlreiche internationale Studien zeigten, dass das Fehlen sozialer Kontakte genauso schädlich sein könne wie Rauchen oder Fettleibigkeit. Forscherinnen und Forscher aus dem US-Bundesstaat Utah hätten im Rahmen einer Metaanalyse aus dem Jahr 2010 festgestellt, dass nicht vorhandene soziale Beziehungen genauso krank machten wie das Rauchen von 15 Zigaretten pro Tag oder übermäßiger Alkoholkonsum. Inaktivität oder Übergewicht würden in ihrer negativen Auswirkung von Einsamkeit sogar übertroffen.

„Soziale Isolation erhöht daher nicht nur das Risiko von Angststörungen, Depressionen oder Suizid, sondern auch von somatischen Erkrankungen wie Schlaganfällen, Herzinfarkt oder Krebs“, fasst Steinhart bisherige Erkenntnisse zusammen. Das Gefühl des Ausgeschlossenseins und der mangelnden Zugehörigkeit verursache Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, aber auch Stress, Kopfschmerzen oder hohen Blutdruck. Das könne zur Folge haben, dass einsame Menschen schlechter schliefen, sich falsch ernährten oder sich zu wenig bewegten, was sich dann wiederum negativ auf ihren Gesundheitszustand auswirke.

„Einsame Menschen werden in Österreich mit ihrem Problem aber nicht alleine gelassen“, betont Steinhart. Zahlreiche Organisationen würden Betroffenen Hilfe bieten, aus dieser Spirale auszubrechen. Die Initiative „Plattform gegen Einsamkeit in Österreich“ etwa biete eine Vielzahl an Gemeinschaftsprojekten, die Menschen dabei unterstützen, ihre Einsamkeit und Isolation zu überwinden. „Auch Hausärztinnen und Hausärzte sind jedenfalls eine gute erste Anlaufstelle bei Anzeichen von Einsamkeit“. Sie könnten die Symptome im Kontext des Gesamtzustands ihrer Patientinnen und Patienten beurteilen und bei der Findung und Festlegung weiterer Schritte helfen. „Aus diesem Grund ist auch die wohnortnahe Versorgung so wichtig, weil Primärversorgungszentren im Gegensatz zur Einzel- oder Gruppenpraxis doch eher technokratisch gestaltet sind“, erklärt Steinhart abschließend.

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