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PIAAC-Studie: Volkshochschulen fordern Trendwende in der Bildungspolitik

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Fast ein Drittel der Erwachsenen (29%) in Österreich hat beim Lesen gravierende Probleme im Alltag. Das bedeutet im Vergleich zur letzten PIAAC-Studie einen Anstieg um 700.000 Personen auf 1,7 Millionen. Die absolute Mehrheit der Betroffenen ist in Österreich geboren bzw. spricht Deutsch als Erstsprache. Notwendig wäre daher jetzt eine Trendwende in der Bildungspolitik. Inklusive der europäischen Mittel gibt Österreich im Rahmen des Programms „Level Up-Erwachsenenbildung“ pro Jahr im Durchschnitt rund 43 Millionen Euro für Grund- bzw. Basisbildungs- und Pflichtschulabschlusskurse aus. Das sind weniger als 26 Euro pro Jahr und betroffener Person. Schwerpunkte wie Grund- und Basisbildung brauchen daher jetzt wesentlich höhere Mittel, aber auch langfristig gesicherte Förderzusagen. Grund- und Basisbildung muss sofort in den Regelbetrieb der Erwachsenenbildung integriert werden und darf nicht länger in der Finanzierungslogik von Projekten verharren.

Aufwertung der Erwachsenenbildung ist nötig!

Vor dem Hintergrund der ersten Ergebnisse der neuen PIAAC-Studie fordern die Volkshochschulen aber auch insgesamt die Aufwertung der Erwachsenenbildung in Österreich. Nicht nur im Bereich „Level Up-Erwachsenenbildung“ – die VHS ist hier der größte Anbieter – sind Investitionen nötig. „Volkshochschulen sind mit 1.000 Kursorten, 50.000 Kursen und 700.000 Teilnehmenden pro Jahr in jeder Region präsent. Gleichzeitig werden sie aber – je nach Bundesland – stark unterschiedlich unterstützt. Ein breites und kostengünstiges Bildungsangebot ist aber für alle Menschen in Österreich wichtig. Daher fordern wir von einer künftigen Regierung mindestens ein Prozent des Bundesbildungsbudgets für die Erwachsenenbildung und eine gesetzliche Absicherung dieser Förderungen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des „Verbandes Österreichischer Volkshochschulen“ (VÖV), Gerwin Müller.

VHS-Jahresschwerpunkt 2025 zum Mehrwert der regionalen Bildungsarbeit

Unter dem Titel „Zukunftsort Volkshochschule – regional und weltoffen“ werden die österreichischen Volkshochschulen 2025 den Mehrwert ihrer Bildungsarbeit für die regionale Entwicklung in den Vordergrund stellen. „Gute Erreichbarkeit, ein Bildungsangebot, das zeitlich flexibel und kostengünstig ist, an die persönlichen Interessen anknüpft und noch dazu Spaß macht – all das sind wesentliche Faktoren, um Menschen zur Teilnahme an Bildung zu motivieren. Genau dafür stehen wir!“, erklärt John Evers, Generalsekretär des VÖV.

Darüber hinaus erfüllen die 256 Volkshochschulen in Österreich weitere wichtige Funktionen für die jeweilige Region. Volkshochschulen bringen Expertise zu Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit oder Digitalisierung in jeden Winkel des Landes. Sie sind offene Begegnungs- und Veranstaltungsorte, kooperieren eng mit den lokalen Behörden und zivilgesellschaftlichen Initiativen und stärken somit die Gesellschaft und die Demokratie. „Das Bewusstsein für diesen gesellschaftlichen Mehrwert ist aber auf der politischen Ebene regional unterschiedlich ausgeprägt. Zum Teil werden bereits geringe Förderungen über Jahre nicht valorisiert. In einigen Bundesländern sind wir real sogar mit Kürzungen konfrontiert. Wir würden uns demgegenüber überall eine Unterstützung der Volkshochschulen wie z.B. in Wien wünschen, wo 2023 ein langfristiges VHS-Finanzierungspaket mit jährlicher Valorisierung beschlossen wurde“, führt Evers weiter aus.

Erster österreichischer Volkshochschultag am 24. und 25. April 2025 in Wien

Ganz im Zeichen des Jahresschwerpunkts zur regionalen Bildungsarbeit wird auch der erste österreichische Volkshochschultag am 24. und 25. April an der Volkshochschule Wien Floridsdorf stehen. Für die vom VÖV und den Wiener Volkshochschulen in Kooperation durchgeführte Veranstaltung werden hunderte Teilnehmende sowie zahlreiche Gäste und Referent*innen aus dem In- und Ausland erwartet. Die Medien sind zu diesem Ereignis herzlich eingeladen.

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