„matinee“ am vierten Adventsonntag: „Esel, Ochs‘ und Kind – Weihnachtskrippen in Europa“, „Renoir – Portrait einer Zeitenwende“
Die „matinee“ am vierten Adventsonntag, dem 22. Dezember 2024, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON begibt sich zunächst auf Spurensuche nach „Esel, Ochs' und Kind – Weihnachtskrippen in Europa“. Danach wirft „Renoir – Portrait einer Zeitenwende“ (9.50 Uhr) einen Blick auf den bedeutenden Impressionisten Auguste Renoir anlässlich dessen 105. Todestags. Den von Peter Schneeberger präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps.
„Esel, Ochs' und Kind – Weihnachtskrippen in Europa“ (9.05 Uhr)
In Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien werden zu Weihnachten sehr vielfältige Krippen-Traditionen gepflegt. Als „Vater der Weihnachtskrippen“ gilt Franz von Assisi, der im Jahr 1223 im italienischen Dorf Greccio die christliche Herbergssuche nachgespielt hat. Bis heute wird dort die Geschichte rund um die Geburt von Jesus Christus auf diese Weise dargeboten.
Regisseurin Anita Lackenberger hat sich auf eine filmische Krippen-Entdeckungsreise durch Europa begeben: Im Südtiroler Gröden werden Krippen und Figuren gern aus Zirbenholz geschnitzt, während in Stans in Tirol Krippen-Unikate aus besonders interessant geformten Wurzeln entstehen.
Im niederösterreichischen Maria Taferl wiederum gibt es mechanische Krippen, in denen bis zu 300 bewegte Figuren den Betrachterinnen und Betrachtern nicht nur die Weihnachtsgeschichte, sondern auch die historische Lebenswelt der Menschen näherbringen.
In Ebensee im österreichischen Salzkammergut besitzt fast jeder Haushalt eine Krippe, die traditionell mit selbst gesammelten, getrockneten Pflanzenteilen und Moos bestückt wird.
Und im Schweizer Schloss Schwarzenburg nahe Bern wird bei der Herstellung von Krippenfiguren besonderer Wert auf die Materialien gelegt.
„Renoir – Portrait einer Zeitenwende“ (9.50 Uhr)
Der Maler Auguste Renoir war einer der „Erfinder“ des Impressionismus, der mit jahrhundertealten Traditionen brach und damit das zeitgenössische Publikum irritierte. Der Künstler selbst sah seine Werke als Fortschreibung dessen, was die Alten Meister vor ihm geschaffen hatten.
Der Film von Linn Sackarnd zeichnet nach, wie Renoir inmitten großer gesellschaftlicher Umbrüche als junger Porzellanmaler mit der Rokoko-Malerei Bekanntschaft machte und sich als Kunststudent einer Gruppe kompromissloser Erneuerer anschloss. Auf der Suche nach einem anderen Malstil für die neue Zeit begleitete ihn dennoch seine Liebe zu den Alten Meistern und er griff auf Motive und Mittel des Rokoko zurück. Neu war, wen und wie Renoir malte – er nahm sich keine adelige Gesellschaft und keine Götterfiguren der Mythologie mehr vor, sondern wählte Pariserinnen und Pariser aller Schichten beim Sonntagsvergnügen auf dem Montmartre oder an den Ufern der Seine.
Auguste Renoirs impressionistische Bilder sind Monumente des Pariser Lebens der 1870er Jahre, zwischen Krieg und revolutionärem Umbruch vom Zweiten Kaiserreich zur Dritten Französischen Republik. Aber wer sie mit den „Galanten Festen“ der französischen Rokoko-Malerei des 18. Jahrhunderts vergleicht, wird auch den Widerhall einer längst vergangenen Epoche in ihnen entdecken.
Die Dokumentation führt an die Entstehungsorte von Renoirs Meisterwerken, sucht nach seinen Referenzen zum Rokoko und setzt seine Bilder in Beziehung zur zeitgenössischen Fotografie.
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