20 Jahre Technopole in Niederösterreich
In einer Pressekonferenz im Landhaus St. Pölten blickten heute, Dienstag, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki und der Leiter des Economica Instituts für Wissenschaftsforschung Christian Helmenstein auf „20 Jahre Technopole in Niederösterreich“ zurück. An den vier Technopol-Standorten Tulln, Krems, Wiener Neustadt und Wieselburg verwandle man seit zwei Jahrzehnten „die Ideen der Wissenschaft zu Chancen für die Wirtschaft“, sagte die Landeshauptfrau eingangs. Gerade in Zeiten, in denen sich Österreich und Europa inmitten einer „hartnäckigen Wirtschaftskrise“ befinden, müsse man Maßnahmen setzen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und so Wohlstand zu erhalten.
Eine wesentliche Rolle komme hier den vier Technopol-Standorten zu, „mit zwölf Standorten von Universitäten und Fachhochschulen, 13 Studienlehrgängen und 23 Forschungseinrichtung“, so Mikl-Leitner, mit denen man in den letzten 20 Jahren viel erreicht habe. „Seit 2004 haben sich 96 Unternehmen mit mehr als 1.230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angesiedelt“, gemeinsam mit diesen Betrieben habe man insgesamt 439 Projekte mit einem Volumen von 756 Millionen Euro umgesetzt. Die Vorteile der Technopole „liegen klar auf der Hand“, so die Landeshauptfrau: „Durch die enge Zusammenarbeit mit Ausbildungseinrichtungen erhalten junge Menschen eine exzellente und praxisnahe Ausbildung in Zeiten, wo wir Fachkräfte dringend benötigen. Und unsere Technopole sichern hochqualifizierte Arbeitsplätze.“ An den vier Standorten gebe es fast 3.800 Hightech-Arbeitsplätze, davon 1.550 Forscherinnen und Forscher. Damit forsche man in Niederösterreich „nicht einsam im Elfenbeinturm“, sondern transferiere Erforschtes in die Praxis. „Dieser Knowhow-Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft bringt neue Produkte, neue Prozesse, neue Verfahren und vor allem sehr viel an Innovation und Wertschöpfung.“ Als Beispiele dieses Wissenstransfers nannte sie das Green Carbon Lab in Wieselburg, die Klimakammern in Tulln, die Expertise im Bereich Weltraumantriebe in Wr. Neustadt oder auch Krems als „das Zentrum für Gesundheitstechnologien.“
Die aktuelle Analyse des Wissenschaftsforschungsinstituts Economica zur Bedeutung der NÖ Technopole für die heimische Wirtschaft unterstreiche deren wichtige Arbeit „in und für das Bundesland“, meinte Mikl-Leitner. Jeder 78. in Niederösterreich erwirtschaftete Euro sei den Technopolen zuzuschreiben, erklärte sie und sagte weiters: „Die gesamte Bruttowertschöpfung Österreichs entspricht rund 1,2 Milliarden Euro, dabei entfallen etwa 80 Prozent, rund 924 Millionen, auf Niederösterreich.“
Die Landeshauptfrau erläuterte zudem, man habe an den Technopolen auch Zukunftsthemen identifiziert, „von denen wir uns einen Wettbewerbsvorsprung erwarten.“ Dazu zähle Wasser als wichtigste Ressource und wichtiger Wirtschaftsfaktor: „Aktuell arbeiten über 100 Forscherinnen und Forscher an Projekten rund um das Thema Wasser.“ Darüber hinaus setze man verstärkt auf Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft, um vorhandene Rohstoffe effizienter zu nutzen und Abfälle in Wertstoffe zu verwandeln. „Hier haben wir eine eigene Plattform für Bioökonomie eingerichtet, die alle Aktivitäten bündelt, die es in Niederösterreich in den Bereichen Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft gibt.“
Christan Helmenstein, der die aktuelle Studie über die wirtschaftliche Bedeutung der niederösterreichischen Technopole erstellt hat, meinte: „Um auf internationalen Märkten dauerhaft reüssieren zu können reicht es nicht, eine gute Servicequalität zu liefern und verlässliche Produkte zu entwickeln, sondern man muss auch einen entsprechenden Innovations- und Technologiewert aufweisen.“ Gerade aktuell herausfordernde Zeiten, in denen man die Wirtschaft umbauen müsse in Richtung einer ökodigitalen Ökonomie mit entsprechenden Schwerpunkten, „fordern eine enge Zusammenarbeit von Bildung, Forschung, Entwicklung und industrieller Anwendung.“ Genau das sei in den letzten zwei Jahrzehnten mit dem Technopol-Programm gelungen. „Jeder der vier Technopol-Standorte hat heute ein international anerkanntes Profil“, so Helmenstein, der unterstrich: „Die Technopole sind auch ein starker Motor für die Beschäftigung. Wir sprechen in den Technopolen alleine von 7.000 Arbeitsplätzen insgesamt und von einer fantastischen Quote von Hightech-Arbeitsplätzen, nämlich 3.800.“
Ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki blickte auf die Anfänge des Technopol-Programmes zurück und meinte: „Die Technopole haben in den vergangenen 20 Jahren nicht nur die heimische Innovationslandschaft wesentlich mitgestaltet, sondern sind zentraler Bestandteil von ecoplus.“ Der Fokus der Arbeit liege auf einer erfolgreichen und umfassenden Zusammenarbeit an den Technopolen und zwischen diesen. Miernicki: „Dass wir mit den Technopolen auf dem richtigen Weg sind, beweisen nicht nur die Zahlen, sondern wir wurden letztes Monat auch mit dem ,Red Arrow 2024´ ausgezeichnet.“ Dieser Preis zeichne Personen, Unternehmen und Institutionen aus, die durch ihr Engagement zur Verbesserung der Infrastruktur am Wirtschaftsstandort Österreich beigetragen haben oder Österreich als Vorbild dienen können.
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