ASTHMA & NASENPOLYPEN
Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Österreichischen Lungenunion (ÖLU) bringt alarmierende Ergebnisse: Rund 52 % der von Asthma und Nasenpolypen Betroffenen erhalten keine Therapieform, die für beide Erkrankungen wirkt. Knapp ein Drittel erhält keine spezifischen Medikamente gegen Nasenpolypen und ein Viertel der Asthma-Patient:innen ist nicht beim Spezialisten in Behandlung. All das führt zu einer massiven Verschlechterung der Lebensqualität der Betroffenen. Die ÖLU ist dem in der Befragung nachgegangen.
Der Zusammenhang zwischen Asthma und Nasenpolypen besteht vor allem darin, dass Asthma häufig von einer chronischen Rhinosinusitis begleitet wird. Diese wiederum fördert durch anhaltende Schleimhautanschwellungen und Belüftungs- probleme der Nasenhöhlen die Bildung von Nasenpolypen.
Österreichweite Befragung
Im Zeitraum von Anfang August bis Mitte September 2024 wurden in einer Online-Umfrage des Instituts Reppublika Research & Analytics Patient:innen mit Asthma und Nasenpolypen zur Diagnose, Behandlung und Zufriedenheit mit der aktuellen Therapieform befragt. Weiters noch über ihre Wünsche und Hoffnungen in diesem Zusammenhang. Die Ergebnisse sind alarmierend.
Oft nicht bei Fachärzt:innen in Behandlung
Ein erheblicher Anteil der Betroffenen wird zu wenig fachärztlich therapiert. So ist knapp ein Viertel der befragten Asthmatiker:innen nicht beim Spezialisten in Behandlung. Negativ fällt auch auf, das rund 15 % der Patient:innen mit Nasen- polypen nicht zum HNO gehen. Dementsprechend besorgniserregend ist auch die Tatsache, dass 51,9 % der befragten Betroffenen KEINE Therapieform bekommen, die für Asthma und Nasenpolypen wirkt, obwohl es diese gibt und sie von Fachärzt:innen verschrieben werden könnte.
83 % hatten schon Operationen
Von den Befragten leiden 46 % schon länger als 10 Jahre an Asthma und 37 % länger als 10 Jahre an Nasenpolypen. 83 % der Befragten hatten bereits mindestens drei Nasenpolypen-Operationen; 17 % schon mehr als drei.
Fast 50 % mussten in die Notfallambulanz
47 % der Befragten mussten aufgrund von Atemnot bereits die Notfallaufnahme aufsuchen. Von diesen Patient:innen waren 80 % bis zu dreimal und 20 % mehr als dreimal in der Notaufnahme.
9 bis 33 % der Beschwerden werden nicht therapiert
Etwa ein Drittel der Befragten erhält eine Therapie in Spritzenform. Knapp ein Drittel der Patient:innen mit Nasenpolypen und etwa 9 % der Asthmatiker:innen erhalten keine Therapie.
45,7 % der Betroffenen wissen, dass sie eine Therapieform erhalten, die beide Erkrankungen therapiert. Von diesen Patient:innen bekommen 35 % eine Tablettenform, was auf Kortisontabletten schließen lässt, und 56,8 % eine Spritzenform, was auf Biologica hinweist. 8,1 % erhalten beide Therapieformen. Dennoch erhalten 51,9 % der Befragten keine Therapie, die sowohl Asthma als auch Nasenpolypen behandelt.
Weniger Atembeschwerden und besserer Schlaf sind die Hauptwünsche
Etwa drei Viertel der Befragten sind mit ihrer aktuellen Therapieform zufrieden bis sehr zufrieden. Der Hauptwunsch der Patient:innen ist mit 27,2 % die Verbesserung der Atembeschwerden. Gefolgt von der Verbesserung der Schlafqualität (24,7 %), der Verbesserung der Atemeinschränkungen durch Nasenpolypen (21 %), keine weiteren Operationen wegen Nasenpolypen (16 %) sowie letztendlich die Verbesserung des Geruchssinns (11 %).
„Diese Ergebnisse heben die Notwendigkeit für Aufklärung und Information für Betroffene hervor, da der Leidensdruck sehr hoch ist. Durch fachärztliche Betreuung ist die gezieltere Therapie beider Erkrankungen möglich“, kommentiert Gundula Koblmiller, Präsidentin der Österreichischen Lungenunion.
Die Österreichische Lungenunion bedankt sich bei den Firmen AstraZeneca und Sanofi, die dieses Projekt mit Status Quo Erhebung und Awareness Aktion unterstützt haben.
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.lungenunion.at/umfrage-nasenpolypen/
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