SPÖ trauert um Hannes Androsch: Großer Sozialdemokrat, erfolgreicher Unternehmer und Förderer von Bildung und Innovation
Die Sozialdemokratie trauert um Bundesminister a.D. Hannes Androsch, der im Alter von 86 Jahren verstorben ist. „Hannes Androsch hat als Bruno Kreiskys Finanzminister das sozialreformerische und wirtschaftspolitische Großprogramm der Sozialdemokratie der 1970er-Jahre maßgeblich geprägt und dazu beigetragen, Österreich zu einem modernen Industriestaat zu machen“, sagt SPÖ-Bundesparteivorsitzender Andreas Babler. „Mit Hannes Androsch verliert unser Land einen innovativen Industriellen und einen Sozialdemokraten mit Weitblick und Tiefgang. Als junger Finanzminister und Vizekanzler war er ein wesentlicher Motor der Reform-Ära unter Bruno Kreisky. Später machte er sowohl als Banker wie auch als Unternehmer offensive Industriepolitik für Österreich. Er war mir stets Ratgeber und guter Freund. Meine Anteilnahme gilt nun seiner Familie“, betont die Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures. Die SPÖ-Bundesgeschäftsführer*innen Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim erinnern an Androschs Reformen wie den Übergang von der Familien- zur Individualbesteuerung. „Androsch hat Meilensteine gesetzt, die heute noch Gültigkeit haben“, betont Breiteneder. „Dass sich Österreich in den 1970er-Jahren auf der Überholspur befand, ist ganz wesentlich Hannes Androsch zu verdanken“, so Seltenheim. ****
Prägend für Österreich in der Zeit der sozialdemokratischen Alleinregierungen unter Kreisky war die Politik der Vollbeschäftigung, die ganz entscheidend mit der Person des wirtschaftspolitisch hauptzuständigen Finanzministers verbunden war. „Das Wirtschaftsprogramm von 1968 sowie das von Hannes Androsch erstellte und vom Parteirat 1969 beschlossene Finanzierungskonzept dazu bildeten die Grundlage für diesen erfolgreichen Weg Österreichs“, betont Babler.
Hannes Androsch war ein wahrer „Homo politicus“, der sich zeit seines Lebens für wichtige politische Themen eingesetzt und bis zuletzt zu aktuellen Themen zu Wort gemeldet hat. Ein besonderes Herzensanliegen waren ihm Bildung und Schule. Der Initiator des Bildungsvolksbegehrens wurde nicht müde, eine grundlegende Schulreform einzufordern. „Seine Überzeugung ‚Nur mit Wissen kann Österreich den Wettbewerb bestehen, nicht mit billigen Arbeitskräften‘ hat zeitlose Aktualität“, so Babler. Hannes Androsch, der am 18. April 1938 in Wien geboren wurde, promovierte an der Hochschule für Welthandel in Wien. Androsch, der sich schon beim Verband der Sozialistischen Mittelschüler und später beim VSStÖ engagiert hatte (1962 Bundesobmann), war von 1967 bis 1981 SPÖ-Abgeordneter zum Nationalrat, von 1970 bis 1981 österreichischer Finanzminister sowie von 1976 bis 1981 Vizekanzler unter Bruno Kreisky.
„Androsch war ein Mann mit großem Weitblick, der auch dort seine Stimme erhoben hat, wo es galt, Missstände aufzuzeigen – immer mit dem Ziel, Dinge zu verbessern. Diese Stimme wird Österreich fehlen“, so Babler. Babler, Bures, Breiteneder und Seltenheim betonen im Namen der Sozialdemokratischen Partei und des Sozialdemokratischen Parlamentsklubs: „Unser Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden der Familie und den Hinterbliebenen von Hannes Androsch.“ (Schluss) up/ls
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