Industrie zu AK: Ideen zu Comeback des Industriestandortes müssen massiven Kostendruck auf Unternehmen reduzieren
Die Industriellenvereinigung begrüßt, dass die Arbeiterkammer die Bedeutung der Industrie und die aktuellen Herausforderungen für den Standort offenbar in den Grundzügen erkannt hat und sich klar zu einer starken Industrienation Österreich bekennt. Gute Löhne und Arbeitsbedingungen sind essenzielle Faktoren der heimischen Industrie. Doch die präsentierten Vorschläge der Arbeiterkammer sind teilweise nicht ausreichend und gehen am Ziel vorbei, um den Industriestandort nachhaltig zu sichern und zukunftsfähig zu machen darüber hinaus werden die zwei großen Belastungen für die heimische Industrie – Lohnnebenkosten und Bürokratielast – nicht adäquat behandelt.
Arbeitskostensteigerungen sind eine massive Herausforderung
Der zunehmende Druck durch hohe Energiepreise, ausufernde Bürokratie und insbesondere die drastische Zunahme der Arbeitskosten zeigen sich nun deutlich in der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Besonders unverständlich ist daher das Negieren der Wirksamkeit einer Senkung der Lohnnebenkosten durch die Arbeiterkammer. Die Unternehmen sehen sich aufgrund der Kollektivvertragsabschlüsse der letzten Jahre mit Lohnstückkostensteigerungen von rund 30 Prozent konfrontiert, während diese in Deutschland – Österreichs wichtigstem Handelspartner – nur halb so stark gestiegen sind. Ohne Gegenmaßnahmen wird diese Entwicklung die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie weiter gefährden und zu weiteren Abwanderungen führen. Es braucht dringend Entlastungen, um die Betriebe zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Unternehmerinnen und Unternehmer übernehmen tagtäglich Verantwortung für hunderttausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In diesem Sinne weisen wir den Vorwurf, Eigeninteressen vor Unternehmensinteressen zu stellen und unverantwortliche Dividenden auszuschütten, entschieden zurück.
Langfristige Strategie und Fachkräfteoffensive
Einige von der Arbeiterkammer angesprochene Maßnahmen, wie die Entwicklung einer langfristigen Industriestrategie und die Bekämpfung des Fachkräftemangels, können einen sinnvollen Beitrag leisten. Qualifizierungsoffensiven und innerbetriebliche Ausbildungsmaßnahmen sind Bausteine, werden aber nicht ausreichen, um den massiven Kostendruck zu senken. Es bedarf einer viel umfassenderen Strategie, die sowohl auf Kostensenkung als auch auf Innovationsförderung abzielt.
Die Industriellenvereinigung teilt die Sicht der AK, dass Österreich nur dann erfolgreich das Ziel der Klimaneutralität 2050 im Einklang mit einer erfolgreichen und stabilen Industrie erreichen wird, wenn sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmervertretungen gemeinsame Anstrengung leisten. Aus Sicht der IV müssen die Energiepreise stabilisiert werden, Unternehmen entlastet und Zukunftsinvestitionen gefördert werden.
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