Eva Persy als Wiener Tierschutzombudsfrau wiederbestellt

In Wien wird Tierschutz großgeschrieben, die Tierschutzombudsstelle ist eine zentrale Anlaufstelle dafür. Magistratsdirektor Dietmar Griebler überreichte heute, Donnerstag, 5. Dezember 2024, das von Landeshauptmann Michael Ludwig unterzeichnete Dekret an die wiederbestellte Tierschutzombudsfrau Eva Persy. Damit geht Eva Persy in eine dritte Funktionsperiode, Tierschutz-Stadtrat Jürgen Czernohorszky gratulierte herzlich: „Ich danke Eva Persy für die engagierte Arbeit der letzten Jahre und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit!“

Die Tierschutzombudsstelle Wien wurde 2005 aufgrund des Bundestierschutzgesetzes gegründet und setzt sich für ein harmonisches und respektvolles Miteinander von Mensch und Tier in der Großstadt ein. Sie fördert die Interessen des Tierschutzes und vertritt diese auch in Verwaltungs- und Verwaltungsstrafverfahren. Die Tierschutzombudsstelle agiert unabhängig und weisungsungebunden. Eva Persy übernahm 2015 die Leitung und ist nun mit Beschluss der Landesregierung für weitere 5 Jahre bestellt.

Getreu dem Leitsatz „Wir geben Tieren Recht“ ist die Tierschutzombudsstelle jedes Jahr in hunderte Straf- und Bewilligungsverfahren eingebunden, in denen sie als „Anwältin der Tiere“ die Interessen des Tierschutzes vertritt. Zudem arbeitet die Tierschutzombudsfrau als Mitglied des Tierschutzrates auf Bundesebene aktiv an gesetzlichen Verbesserungen mit. Auf Persys Initiative hin konnten so u.a. die österreichweiten Verbote von Wildtierkaufbörsen und von tierschutzwidrigen „Hilfsmitteln“ im Hundetraining umgesetzt werden.

Besonders am Herzen liegt Eva Persy auch der direkte Kontakt mit den Bürger*innen. „Es besteht noch immer viel Aufklärungsbedarf über die Bedürfnisse von Tieren – sowohl von privat gehaltenen Heimtieren als auch von landwirtschaftlich genutzten Tieren. Letztere leben zwar in geringer Anzahl in Wien, werden dafür aber umso mehr konsumiert.“ Mit einem umfassenden Informationsangebot, das stetig erweitert wird, will die Tierschutzombudsfrau Bewusstsein schaffen und Tierleid präventiv verhindern.

Als Meilensteine bezeichnet Persy die Erarbeitung der Sachkunde-Portale und -Kursangebote für künftige Tierhalter*innen von Hunden und Exoten (www.hunde-kunde.at und www.exoten-kunde.at), im Rahmen derer bisher 20.000 Wiener*innen auf eine wohlüberlegte Tieranschaffung vorbereitet worden sind. Auch konnten im vergangenen Jahr weitere neue Materialien zum Thema „Tierschutz für Kids“ entwickelt und verteilt werden. So das Kartenspiel „Gefühle bei Tier & Dir“, mit dem auf anschauliche und kurzweilige Weise wichtiges Wissen über die Emotionen von Tieren und Menschen vermittelt wird. Gefühle anderer Lebewesen erkennen zu können und zu respektieren, ist die Basis für ein gutes und harmonisches Miteinander. Alle Materialien der Tierschutzombudsstelle sind auch digital verfügbar auf der Website www.tieranwalt.at.

In ihrer dritten Amtsperiode will Persy neben dem kontinuierlichen Einsatz für Wiens Heimtiere einen besonderen Arbeitsschwerpunkt auf die Verbesserung der Tierhaltung in der Landwirtschaft legen. „Wiener Konsument*innen fordern immer stärker, dass das unnötige Leid der landwirtschaftlichen Tiere aufhören muss. Schweine, die ohne Betäubung kastriert werden, oder Kühe, die immer noch monatelang an kurzer Kette im Stall angebunden werden, sind einfach nicht mehr zeitgemäß“, so Persy. Mit Aufklärung wie den Einkaufsratgebern zu tierischen Produkten sowie gemeinsamen Initiativen mit anderen Stakeholdern möchte Persy Bewegung in Markt und Politik bringen. „Meine Vision ist, einen respektvollen Umgang mit Tieren in die Köpfe und Herzen der Menschen zu bringen. Jede*r von uns kann Tiere schützen – das fängt schon bei den täglichen Konsumentscheidungen an“, so die Tierschutzombudsfrau.

Werdegang Eva Persy

Eva Persy arbeitet seit dem Jahr 2000 bei der Stadt Wien. Die BOKU- und WU-Absolventin war bereits in den Jahren 2005 bis 2008 als stellvertretende Tierschutzombudsperson tätig, bevor sie 2015 das erste Mal zur Wiener Tierschutzombudsfrau bestellt wurde.