FSG-Frauen: Gewalt gegen Frauen geht uns alle etwas an – an 365 Tagen im Jahr
Frauen erleben Gewalt im beruflichen Bereich und im privaten Umfeld: Jede dritte Frau in Österreich war bereits Opfer von Gewalt. Und laut einer kürzlich durchgeführten Umfrage der Frauenabteilung der „younion _ Die Daseinsgewerkschaft“ hat mehr als die Hälfte von 6.000 befragten weiblichen Mitgliedern angegeben, Gewalt im privaten Umfeld erlebt zu haben. Viele fühlen sich zu Hause auch „unsicher“.
„Diese alarmierenden Zahlen müssen uns alle wachrütteln! Gewalt gegen Frauen geht uns alle etwas an – an 365 Tagen im Jahr“, sagt Christa Hörmann, Bundesfrauenvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) im ÖGB. „Für Gewalt gegen Frauen gibt es keine Rechtfertigung. Es ist auch kein Frauenthema, sondern ein gesellschaftspolitisches Thema – von einer echten Gleichstellung von Frauen sind wir noch weit entfernt.“
Frauen ermutigen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen
Hörmann appelliert daher eindringlich an die Arbeitgeber, ihre gesetzliche Fürsorgepflicht wahrzunehmen und wirksame Maßnahmen zur Gewaltprävention zu setzen. „Betroffene Frauen müssen in den Betrieben ermutigt werden, sich an ihren Betriebsrat, an die Gewerkschaft oder an Beratungsstellen wenden zu können, um Belästigungen am Arbeitsplatz abzustellen“, sagt die sozialdemokratische Gewerkschafterin.
Umgekehrt ist für Frauen, die in ihrem privaten Umfeld von Gewalt betroffen sind, der Arbeitsplatz oft der sicherste Ort, an dem sie angstfrei und vertraulich Rat und Unterstützung finden können.
Frauen schneller und nachhaltiger vor Gewalt schützen
„Wenn Frauen, die von Gewalt betroffen sind, allein gelassen werden, kann das zu weiteren Angstzuständen und schwerwiegenden Depressionen führen“, warnt Hörmann und fordert, Frauen endlich schneller und nachhaltiger vor Gewalt zu schützen.
Frauen brauchen gute Lebens- und Arbeitsbedingungen, die ihnen Selbstbestimmung und Unabhängigkeit und damit Schutz vor Gewalt ermöglichen. Dazu braucht es zusätzliche finanzielle Mittel. „Es braucht dringend mehr Geld für Bewusstseinsbildung und Schulungen, zur Absicherung und zum Ausbau von Frauenhäusern, Gewaltschutzzentren und Frauenberatungsstellen sowie zusätzliche Stellen im Opferschutz“, fordert Hörmann.
Denn weiter nur wegzuschauen und betroffene Frauen im Stich zu lassen, ist für die sozialdemokratische Gewerkschafterin keine Option. „Der Kampf um eine für Frauen sichere Lebens- und Arbeitswelt sowie gleichberechtigte Gesellschaft muss der Kampf aller sein und nicht nur der Frauen allein. Wenn sich nur eine Frau unsicher fühlt, ist es eine zu viel“, sagt Hörmann.
Auf Gewalt gegen Frauen macht die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ noch bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, aufmerksam.
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