Freie Fahrt für die Öffis: Weitere Maßnahmen gegen Bim-Verparker im 15. Bezirk
Fast vier Mal täglich heißt es für die Fahrgäste in Straßenbahn und Bus: Bitte warten! Denn so oft passiert es, dass die Öffis von rechtswidrig abgestellten Pkw an der Weiterfahrt gehindert werden. Die Wiener Linien und die Stadt Wien haben bereits eine Vielzahl von Maßnahmen gesetzt, um das Verparken der Straßenbahnen zu minimieren. Denn im Gegensatz zum Bus können sie nicht einfach auf eine andere Route ausweichen. Selbst nach der Entfernung des falschparkenden Fahrzeugs dauert es einige Zeit, bis gewohnte Intervalle wieder eingehalten werden können, was zu erheblichen Nachteilen für die Öffi-Fahrgäste führt. Im September 2023 wurden die Strafen fürs Bim-Verparken auf 365 Euro erhöht und zudem wurden viele bauliche Maßnahmen an hot-spots gesetzt. Diese werden nun ausgeweitet.
Während in einem Auto durchschnittlich 1,14 Personen sitzen, sind es in einer Straßenbahn 200. Würden alle Personen aus einer einzigen Straßenbahn in PKWs wechseln, wären 176 zusätzliche Autos auf der Straße.
Laut Mobilitätsorganisation VCÖ werden Neuwagen zunehmend breiter. Die durchschnittliche Fahrzeugbreite in Österreich lag im Jahr 2001 ohne Außenspiegel bei 171,6 cm. Zwanzig Jahre später sind neu zugelassene Pkw mit durchschnittlich 181,1 cm bereits um fast zehn Zentimeter breiter. Das kann vor allem für die Straßenbahn schnell zum Problem werden.
Maßnahmen gegen Parksünder*innen
Daher hat die Stadt schon eine Vielzahl von Maßnahmen gesetzt. Erst vergangenes Jahr wurden die Strafen für Öffi-Blockierer empfindlich angehoben. Statt 128Ꞓ sind 365Ꞓ für einen falsch abgestellten Pkw zu berappen. So viel wie für eine Jahreskarte der Wiener Linien. Die Einnahmen kommen dem weiteren Ausbau der Öffis zu Gute.
Zugleich setzen Stadt und Wiener Linien immer wieder bauliche Maßnahmen entlang der Bim-Trassen, um Hotspots zu entschärfen. So etwa im Vorjahr in der Kreuzgasse in Währing, wo es immer wieder zu Verparkungen kam. Entlang der Straßenbahnlinie 42 zwischen Martinstraße und Eduardgasse wurden Gehsteige vorgezogen sowie Pflanzbeete und neue Gehsteige errichtet, was auch für bessere Relationen für Fußgänger*innen sorgt.
Bereits 2018 wurden in der Kreuzgasse zwischen Lacknergasse und Klostergasse beidseitig die Gehsteige vorgezogen und bunte Pflanzenbeete errichtet. Mit der Umgestaltung des Johann-Nepomuk-Vogl-Platzes 2020 wurden vier neue Haltestellenkaps und bauliche Verbesserungen umgesetzt: zwei am Johann-Nepomuk-Vogl-Platz und zwei in der Eduardgasse.
Entschärfung von Falschparker-Hotspot im 15. Bezirk
Ein Ort, wo die Straßenbahn besonders oft durch Falschparker*innen ausgebremst wird, ist die Camillo-Sitte-Gasse in Wien Rudolfsheim. 2023 kam es zu 31 Vorfällen, an denen die Linie 9 an der Weiterfahrt gehindert war. 2025 werden deshalb Bezirk und Wiener Linien den Bereich bei den dortigen Haltestellen umgestalten. Der Gehsteig wird breiter, die Haltestelle der Straßenbahn verlängert und es wird mehr Grünraum geschaffen. Bezirk und Wiener Linien investieren in die Neugestaltung rund 600.000 Euro und wollen sicherstellen, dass die Straßenbahn künftig ungehindert und rasch ihre Fahrgäste von A nach B befördern kann.
Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht setzt sich für die Beschleunigung der Öffis im Bezirk ein: „Als Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus freue ich mich, dass durch die Umgestaltung der Camillo-Sitte-Gasse das Problem der Behinderung des öffentlichen Verkehrs behoben wird. Im Zuge des Projekts setzen wir auch auf bessere Sichtbeziehung durch Erweiterung der Gehsteigvorziehungen, um somit für eine verbesserte Sicherheit zwischen den Verkehrsbeteiligten zu sorgen. Durch die Erweiterung der Haltestellenbereiche wird der Komfort für die Fahrgäste zusätzlich erhöht.“ Auch Bezirksvorsteher-Stellvertreter Haroun Moalla freut sich über das Vorhaben: „Wir freuen uns als Grüne, dass nach jahrelangen Bemühungen die Camillo-Sitte-Gasse den Menschen im Grätzel endlich den notwendigen Platz bieten wird. Eine breite Allianz aus Bezirk und Wiener Linien bringt der Gasse Grünbeete, eine Beschleunigung der 9er Straßenbahn und ausreichend breite Gehsteige!“
Die MA 28 startet voraussichtlich im Sommer mit der Entschärfung des Hotspots im 15. Bezirk.
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