Entwaldungsverordnung: Wichtiger Schritt trotz verpasster Chance

“Die Absage an die gröbsten Sabotageversuche der Entwaldungsverordnung durch die Mitgliedsstaaten ist ein wichtiger Schritt für den globalen Waldschutz. Gleichzeitig bleibt die beschlossene Verschiebung um ein Jahr eine verpasste Chance mit weitreichenden Folgen für das Klima und die Menschen, die von Abholzungsprojekten betroffen sind. Aus der Verschiebung resultieren CO2-Emissionen, die jenen von 18 Millionen Autos entsprechen”, sagt Maria Hammer, Südwind-Sprecherin für Waldschutz.

“Die EVP muss damit aufhören, ständig bei wichtigen Umwelt- und Klimagesetzen querzuschießen. Das lange Tauziehen um das 2023 bereits beschlossene Gesetz hat die Glaubwürdigkeit der europäischen Klimaschutz-Bemühungen stark beschädigt. Umso wichtiger ist, das Jahr der Verschiebung für eine rasche und lückenlose Umsetzung der Entwaldungsverordnung in den EU-Mitgliedsländern zu nutzen ohne weitere Aufweichungsversuche zuzulassen”, so Hammer. Südwind fordert daher von der kommenden Bundesregierung eine effektive Umsetzung der Entwaldungsverordnung und eine Verankerung im neuen Regierungsprogramm.

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) soll verhindern, dass bestimmte Produkte, für die Wälder abgeholzt oder geschädigt wurden, auf den EU-Markt kommen. Die im April 2023 verabschiedete Verordnung ist ein Meilenstein für den globalen Waldschutz. Mitte November stimmte das EU-Parlament über eine Verschiebung der Umsetzungsfrist um ein Jahr ab. Die europäische Volkspartei (EVP) versuchte jedoch, auch auf Druck von ÖVP-Abgeordneten, das bereits beschlossene Gesetz zusätzlich weiter aufzuweichen und brachte dazu zahlreiche Änderungsanträge ein, die das Gesetz unbrauchbar gemacht hätten. Diese Änderungen wurden in der Abstimmung im EU-Parlament angenommen, der Rat der Europäischen Union lehnte diese jedoch entschieden ab. Nach erneuten Trilogverhandlungen am 3. Dezember 2024 sind die Änderungsanträge vom Tisch.