Neue „Dok 1“-Ausgabe mit Hanno Settele: „Viel Leid, wenig Hilfe – Die Krankheit ME/CFS“
Eingesperrt in einem unsichtbaren Käfig – so fühlt sich das Leben für viele ME/CFS-Betroffene an. Die Krankheit mit dem sperrigen Namen Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom lässt die Betroffenen aus ihrem Leben verschwinden – schlichtweg, weil sie nicht mehr daran teilhaben können. Selbst einfachste Handlungen wie Zähneputzen oder Sprechen kosten sie übermenschliche Kraft. Die Welt um sie herum wird unerreichbar: geliebte Menschen, Dinge, die ihnen einst Freude bereiteten, ihr Beruf. Jeder einzelne Tag ist ein unaufhörlicher Kampf gegen eine für gesunde Menschen unvorstellbare Erschöpfung, gegen Schmerzen und gegen ein Gesundheitswesen, das nicht auf ihre Bedürfnisse eingestellt ist. In der neuen „Dok 1“-Ausgabe „Viel Leid, wenig Hilfe – Die Krankheit ME/CFS“ trifft Hanno Settele am Mittwoch, dem 4. Dezember 2024, um 20.15 Uhr in ORF 1 und auf ORF ON Menschen, deren Leben durch diese Krankheit aus der Bahn geworfen wurden.
Danach geht „Die Protein-Lüge“ um 21.05 Uhr dem Trend von Lebensmitteln mit besonders hohem Protein-Anteil nach: Beworben als wichtiger Teil eines gesunden Lebensstils, werden Joghurt und Energy-Drinks von Konsumentenschützerinnen und -schützern als „Extra-Abzocke“ bezeichnet. Um 21.55 Uhr beschäftigt sich „Volksmedizin neu entdeckt“ mit Kräutern und ihren Wirkstoffen.
„Dok 1: Viel Leid, wenig Hilfe – Die Krankheit ME/CFS“ (20.15 Uhr)
Die Salzburgerin Eva Wallinger kann seit Monaten ihr Kinderzimmer, in das die 27-Jährige wegen ihrer Erkrankung wieder einziehen musste, nicht mehr verlassen. Jedes Geräusch könnte ihren Zustand verschlechtern, jeder Schritt könnte einer zu viel sein. Ihre Eltern erzählen, wie es ihrer Tochter geht und warum sie sich vom österreichischen Sozialsystem im Stich gelassen fühlen. In Wien begegnet Hanno Settele Jan Equiluz-Bruck. Der junge Mann war auf dem Weg, Profi-Musiker zu werden – bis ME/CFS sein Leben veränderte. Trompete zu spielen ist für ihn heute ein Kraftakt, der ihm nicht mehr gelingt. In Niederösterreich lebt Mila Hermisson seit vier Jahren in völliger Dunkelheit. Regungslos liegt sie in ihrem Bett und kann mit ihren Eltern nur noch über wenige Handzeichen kommunizieren. Ihre Mutter Sabine Hermisson berichtet vom Leben mit ihrer schwerst an ME/CFS erkrankten Tochter.
Was sie und alle anderen Menschen, die „Dok 1“-Host Hanno Settele trifft, eint: Sie fühlen sich ungesehen – von der Gesellschaft und der Politik. Dabei ist ME/CFS alles andere als selten: Es kann jede:n treffen. Fachleute schätzen, dass rund 80.000 Menschen in Österreich betroffen sind – Tendenz steigend, denn die Krankheit tritt häufig nach Infektionen auf, wie etwa nach Covid. Für die Betroffenen gibt es kaum Hoffnung auf Besserung oder gar Heilung. Denn trotz der Schwere und Häufigkeit dieser chronischen Multisystem-Erkrankung ist ME/CFS kaum bekannt und wird unzureichend erforscht. Wie geht es den Betroffenen wirklich? Was brauchen sie und ihre Angehörigen, die ebenso aus dem gewohnten Leben gerissen wurden? Gibt es Hoffnung auf Heilung? Und: Wo ist auch die Politik gefragt? „Dok 1“ geht diesen Fragen nach.
„Die Protein-Lüge“ (ORF-Premiere, 21.05 Uhr)
Egal ob Joghurt, Pizza oder Energy-Drink – Lebensmittel mit zugesetztem Protein liegen im Trend. Schwarz verpackt und oft von Fitness-Influencern präsentiert, werden sie als Teil eines gesunden Lebensstils beworben. Besonders bei der körperbewussten jungen Generation kommen die Produkte gut an. Viele versprechen sich davon abzunehmen oder gar Muskeln ohne Sport aufzubauen. Ein Milliardengeschäft für die Industrie, denn Extra-Protein bringt Extra-Marge. „Extra-Abzocke“, sagen Konsumentenschützer:innen! Denn zugesetztes Protein, wie etwa Molkeneiweiß, ist nicht nur hochverarbeitet, sondern auch ein Nebenprodukt aus der Käseherstellung. Ein Resteiweiß, das als gesunder Zusatzstoff teuer verkauft wird. Auch Ernährungswissenschafter:innen und Mediziner:innen warnen vor einem Zuviel an Eiweiß. Denn Energie, die der Körper nicht braucht, lagert er als Fett ein. Der Medizinjournalist Bernhard Hain zeigt, was Proteine können und was nicht.
„Volksmedizin neu entdeckt“ (21.55 Uhr)
Die Heilung von Krankheiten aller Arten schien lange eine exklusive Kompetenz der Pharma-Konzerne zu sein. Doch viele Wirkstoffe, die in chemisch hergestellten Medikamenten verabreicht werden, finden sich auch in der Natur. Nur ist das Wissen über ihre Gewinnung und Anwendung über die Jahrzehnte verloren gegangen. In höher gelegenen Regionen wie den österreichischen Alpen, wo man früher nicht einfach den Arzt rufen konnte, wissen die Menschen zum Teil noch, welche Genesungskräfte die natürlichen Stoffe ihrer Umgebung freisetzen können. Dieses alte volksmedizinische Wissen erobert sich jetzt nach und nach wieder Terrain zurück. Kräuteranwendungen, Salben, Pflaster und Öle weisen, wenn sie richtig eingesetzt werden, den natürlichen Weg zur Genesung. Wie groß ist das wahre Potenzial der Volksmedizin? Bei welchen Erkrankungen stößt sie an ihre Grenzen?
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