Nationale und internationale Expertinnen und Experten drängen auf Pensionsreform
Die Aktion Generationengerechtigkeit hat heute eine hochkarätige Expertenrunde aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Wien versammelt, um die Zukunft des österreichischen Pensionssystems zu beleuchten. Unter dem Titel „Fakten zum österreichischen Pensionssystem – Wo wir stehen und was jetzt geschehen muss“ diskutierten die Teilnehmenden dringende Reformmaßnahmen, die für eine langfristige Sicherung der Altersversorgung unerlässlich sind.
Im Fokus standen aktuelle internationale und nationale Studien, bisherige Gutachten der Alterssicherungskommission sowie Best-Practice-Beispiele aus Europa, die klare Lösungsansätze für die langfristige Sicherung der Alterssicherungssysteme aufzeigen. Die Beiträge verdeutlichten die Dringlichkeit konkreter Schritte zur Anpassung des österreichischen Pensionssystems an die demografischen und ökonomischen Herausforderungen der Zukunft. Neben Vorträgen und detaillierten Analysen bot die Veranstaltung auch eine angeregte Podiumsdiskussion und eine Pressekonferenz.
Die Experten waren sich einig: Eine tiefgreifende Reform des Pensionssystems ist überfällig. „Eine erfolgreiche Umsetzung von Pensionsreformen wird durch eine schlechte Konjunkturlage und durch hohen internationalen Druck begünstigt, beide Voraussetzungen gelten heuer“
, erklärte WIFO-Direktor Univ.-Prof. MMag. Gabriel Felbermayr im Hinblick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen.
Auch Hon.-Prof. Dr. Walter Pöltner, ehemaliger Vorsitzender der Alterssicherungskommission, betonte die Versäumnisse der Politik: „Auch die jüngsten Gutachten der Alterssicherungskommission bestätigen den dringenden Handlungsbedarf. Es überrascht mich dennoch, wie konsequent dieser Handlungsbedarf seitens der politischen Verantwortungsträger missachtet wird.“
„Das Pensionssystem steht vor Herausforderungen, die zuletzt durch den neuen Bericht der Alterssicherungskommission bestätigt wurden. Hinzu kommt eine Verschlechterung der Prognose zur demografischen Entwicklung, die dringend beherzte und entschlossene Gegenmaßnahmen erfordert. Die beste Zeit für Reformen war vor 20 Jahren, die zweitbeste ist jetzt“
, fasste Prof. Dr. Monika Köppl-Turyna, Direktorin von EcoAustria, zusammen.
Internationale Perspektiven steuerte Dr. Monika Queisser von der OECD bei, die Österreichs Pensionssystem im globalen Kontext analysierte. Dr. Franz Schellhorn, Direktor von Agenda Austria, bereicherte die Diskussion mit weiteren Lösungsansätzen. Die Moderation übernahm Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal, Experte für Arbeits- und Sozialrecht.
Zum Abschluss mahnte Dipl.-Ing. Georg Feith, Sprecher der Aktion Generationengerechtigkeit, zu entschlossenem Handeln: „Die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft verlangt eine gerechtere Neuaufteilung der Kosten für das Pensionssystem. Länger arbeiten, mehr Vorsorge durch eine kapitalgedeckte 2. Säule bei gleichzeitiger Redimensionierung der 1. Säule und Rücknahme der zu teuren Reformen der letzten Jahre sind dringend notwendige Maßnahmen, die keinen Aufschub dulden.“
Die Veranstaltung der Aktion Generationengerechtigkeit unterstrich die Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen und politischen Debatte. Es gilt, die Weichen für ein nachhaltiges und gerechtes Pensionssystem zu stellen – und das so rasch wie möglich.
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