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Gewerkschaft PRO-GE kritisiert IV-Vorwürfe als letztklassig und bizarr

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Die Gewerkschaft PRO-GE reagiert empört auf den heutigen Rundumschlag von IV-Präsident Georg Kill und weist die erhobenen Vorwürfe dezidiert zurück. “Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind nicht für die schwierige wirtschaftliche Situation verantwortlich und können nichts für Managementfehler, auch wenn die Industriellenvereinigung das offensichtlich nicht begreifen will oder kann. Dieses permanente Anpatzen von Arbeitnehmervertretungen bringt uns keinen Schritt nach vorne. Die IV disqualifiziert sich damit als möglicher wichtiger Partner für eine aktive Standort- und Industriepolitik”, sagt Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft.

Zudem werden die vermeintlichen Argumente von IV-Präsident Knill immer unseriöser. Das deutsche Tarifsystem lässt sich nicht mit dem österreichischen Kollektivvertragssystem vergleichen (so gilt in der deutschen Metall- und Elektroindustrie beispielsweise in weiten Teilen eine 35-Stunden-Woche). Zudem waren auch in der Vergangenheit zentrale wirtschaftlichen Kennzahlen unterschiedlich und die Wachstumsraten der österreichischen Industrie weit über jener Deutschlands. Wenn die Analyse der IV stimmen würde, dann wäre Deutschland jetzt eine Konjunkturlokomotive und nicht im Krisenmodus, so Binder, der auch darauf hinweist, dass die Energiekosten hierzulande seit 2020 deutlicher angestiegen sind als die Industrielöhne.

“So zu tun, als würden kollektivvertragliche Lohnabschlüsse nicht sozialpartnerschaftlich vereinbart, sondern von den Gewerkschaften diktiert, ist realitätsfremd und das eigentliche Ansinnen der IV, nämlich die Löhne und Gehälter der Beschäftigten schleichend zu entwerten, richtet sich von selbst. Die Aussagen des IV-Präsidenten sind daher letztklassig, die Argumente bizarr. Anstatt Verantwortung zu übernehmen, legt die IV den Fokus auf postfaktische Propaganda”, sagt Binder und richtet abschließend einige Fragen an die Vertreter:innen der IV: „Wo waren die mahnenden Worte an jene Eigentümer, die statt Zukunftsinvestitionen zu finanzieren eine unverantwortliche Dividendenpolitik betrieben haben? Wo war das Engagement gegenüber einer schwarz-grünen Bundesregierung, als diese sich geweigert hat, in die Energiepreise einzugreifen und dadurch die Inflation durchrauschen ließ? Endet die Kreativität, wenn es um die gemeinsame Weiterentwicklung unseres Industriestandortes geht, ernsthaft bei der Forderung nach Lohndumping?“

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