45 Jahre Industriegeschichte kommen ins Wien Museum
„Es ist für unser Werk Aspern und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine große Ehre, das Getriebe als Anerkennung für die 45 Jahre lange Wiener Industriegeschichte an das Wien Museum zu übergeben. Es wurden in dieser Zeit mehr als 50 Millionen Aggregate produziert. Wir sind sehr stolz, dass wir im Rahmen unserer gesellschaftlichen Verantwortung über so lange Zeit einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt leisten konnten.“, betonte René Schneider, stellvertretender Leiter des Stellantis Werks Wien-Aspern bei der heutigen Übergabe des Getriebes im Wien Museum.
Die Geschichte des damaligen „Opel-Werks“ in Wien ist eng mit der wirtschaftlichen Strategie des ehemaligen Bundeskanzlers Dr. Bruno Kreisky in den 1970er Jahren verbunden. Damals sollte sich Österreich als hochwertiger Zulieferer für europäische und amerikanische Automobilhersteller positionieren. Am 23. August 1979 unterzeichneten Dr. Bruno Kreisky und General Motors-Austria-Generaldirektor Helmuth Schimpf einen Vertrag zur Errichtung eines Motorenwerks in Wien-Aspern. Der Automobilhersteller Opel war damals Teil der General Motors Gruppe, daher der Name „Opel-Werk“, der jahrzehntelang für höchste Qualität im Motoren- und Getriebebau stand.
Bereits 1982 ging das Werk in Betrieb und startete mit rund 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Motoren- und Getriebeproduktion. Ende der 1980er Jahren erreichte der Mitarbeiterstand mit etwa 2.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Höhepunkt. Im August 2017 wurde Opel Teil der französischen PSA-Gruppe, die im Jänner 2021 mit Fiat Chrysler Automobiles zu Stellantis fusionierte. 2020 endete nach 38 Jahren die Motorenproduktion. Bis Juli 2024 wurden noch 6-Gang-Schaltgetriebe produziert, die in verschiedenen Fahrzeugen der Stellantis Automobilmarken Verwendung fanden. 2024 wurde die Produktion eingestellt.
Mit dem Getriebe wurde auch Videomaterial über den Zusammenbau des Sechs-Gang-Schaltgetriebes mit Rückwärtsgangbremse übergeben. Für die Geschichte ist dieses Phase der Automobilindustrie damit bestens dokumentiert.
„Das Getriebe, das letzte Werkstück, ist ein sehr emotionales Stück Erinnerung. Das vermitteln auch die Unterschriften der Mitarbeiter:innen, für die eine Werkschließung eine einschneidende und oft dramatische Lebensänderung bedeutet. Das gilt auch für die lokale Umgebung. Das Werkstück erzählt auch viel über den wirtschaftlichen Wandel der letzten Jahrzehnte in Wien, den Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft“, ergänzt Wien Museum Kurator Werner Schwarz.
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