Mit COVID-Booster besser geschützt durch die (Vor-)Weihnachtszeit
Dichtgedrängte Christkindlmärkte, Firmenweihnachtsfeiern, Feiertagsessen mit der Großfamilie: Um diese Jahreszeit öffnen wir dem SARS-CoV-2-Virus wieder einmal Tür und Tor. Für viele ist der letzte Booster oder die letzte Infektion schon lange her, was den Körper anfälliger für eine COVID-19-Erkrankung macht. Wer sich jetzt impfen lässt, kann sein Infektionsrisiko während der Weihnachtszeit deutlich reduzieren, die Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf und/oder Hospitalisierung noch weit darüber hinaus. Experten raten daher vor allem älteren Personen und Menschen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf zur sofortigen Impfung.
Seit September 2023 wurden weniger als eine Million COVID-19-Impfungen in Österreich verabreicht. [1] Und das bei einer Einwohnerzahl von über neun Millionen. „Es scheint, dass die Menschen COVID-19 mittlerweile häufig auf die leichte Schulter nehmen
“, meint Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour von der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie, Klinik Floridsdorf. „Oft herrscht auch noch der Irrglaube vor, wer dreimal geimpft sei, sei ausreichend geschützt. Doch das Virus mutiert, was es nötig macht, auch unsere Bekämpfungsstrategie – also die Impfung – jährlich anzupassen.
“
Verbesserter Infektionsschutz für etwa drei Monate
„Viele meinen auch, dass die Impfung ohnehin nicht vor einer Erkrankung schützt
“, berichtet Valipour. Doch so pauschal stimme diese Aussage nicht. Das bestätigt auch das Nationale Impfgremium im aktuellen Österreichischen Impfplan und stellt fest, dass eine Booster-Impfung das Risiko einer symptomatischen Infektion unabhängig vom vorbestehenden Status bezüglich durchgemachter Infektion und/oder Impfung um 40-50 % senken kann. [2] „Das gilt zumindest für die ersten zwei bis drei Monate
“, so der Pneumologe. „Wer sich jetzt boostern lässt, hat somit einen deutlich verbesserten Schutz während der geselligen Weihnachtszeit, in der das Ansteckungsrisiko aufgrund der vielen Feierlichkeiten besonders hoch ist.
“ Die Wahrscheinlichkeit für eine Hospitalisierung sinke sogar noch weiter ab und halte auch länger an.
COVID-19 ist immer noch kein harmloser Schnupfen
Ein weiterer Mythos, der sich hartnäckig hält, ist, dass COVID-19 mittlerweile eine harmlose Erkältung sei. Dass man das so pauschal nicht sagen kann, bestätigt die Vorabversion einer neue Kohortenstudie aus Dänemark. In ihr wurden zwischen Mai 2022 und Juni 2024 – also bereits nach der Pandemie – Hospitalisierungen und Todesfälle durch COVID-19 und Influenza verglichen. Das Ergebnis war eindeutig: Die Zahl der Hospitalisierungen aufgrund von COVID-19 war ungefähr 3-mal so hoch jene wegen Influenza, insbesondere bei Personen über 65. Bei den Todesfällen war das Ergebnis noch deutlicher: Es gab mehr als 4-mal so viele Todesfälle durch COVID-19 wie durch Influenza, insbesondere bei ungeimpften Personen. Einzig bei Personen ohne Vorerkrankungen war das Risiko ähnlich hoch. [3]
„Wenn COVID-19 so harmlos wäre, wie viele glauben, dann müssen wir damit niemanden im Spital aufnehmen
“, betont auch Valipour. „Leider müssen wir aber vor allem im Herbst und Winter regelmäßig vor allem ältere Personen mit Vorerkrankungen stationär behandeln. Eine rechtzeitige Booster-Impfung könnte oft davor bewahren.
“
Update fürs Immunsystem
„Im Grunde ist es wie bei den Computerviren. Die Anti-Virensoftware muss regelmäßig upgedatet werden, um die neues Eindringliche unschädlich zu machen. Eine veraltete Software kann dagegen oft nur wenig ausrichten. Da sich SARS-CoV-2 regelmäßig verändert, müssen auch wir unser Immunsystem regelmäßig auf den neuesten Stand bringen, um den Schädling besser bekämpfen zu können
“, bringt Valipour einen praxisnahen Vergleich ins Spiel. „Daher ist die Booster-Impfung im Herbst/Winter so wichtig.
“
In Österreich sind die neuesten Impfstoffe bereits verfügbar und bei den Hausärzt:innen oder den öffentlichen Impfstellen verfügbar. „Die Impfung ist für jede:n sinnvoll, die/der in den letzten 12 Monaten weder geimpft wurde noch an COVID-19 erkrankt ist
“, betont der Experte. „Wer sich jetzt impfen lässt, ist für die Weihnachtszeit bestmöglich gerüstet. Und wer mit seinen Eltern oder Großeltern die Feiertage verbringen möchte, sollte sich nicht nur selbst impfen lassen, sondern auch die ältere Verwandtschaft rechtzeitig von der Sinnhaftigkeit einer COVID-19-Impfung überzeugen.
“
Impfempfehlungen sind im Österreichischen Impfplan nachzulesen, Impfberatung bieten Ärzt:innen und Apotheker:innen im österreichischen Gesundheitswesen.
[1] https://impfdaten.at/, zuletzt abgerufen am 18. November 2024.
[2] BMSGPK, Impfplan Österreich 2024/2025, Version 1.0 vom 01.10.2024.
[3] Bager et al. The post-pandemic hospital and mortality burden of COVID-19 compared with influenza: A national cohort study in Denmark, May 2022 to June 2024. medRxiv, 2024. doi: 10.1101/2024.09.26.24314428.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Österreichischer Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH)