WKÖ-Trefelik: „Gedämpfte Konsumlaune trifft auch Black Friday und Cyber Monday: Die erwarteten Gesamtausgaben sinken um rund 10 %“
Der Black Friday hat sich für viele längst zu einem Fixpunkt entwickelt und gilt als Auftakt für die Einkäufe in der Vorweihnachtszeit: 77 Prozent geben laut einer Umfrage der KMU Forschung Austria im Auftrag der WKÖ-Bundessparte Handel an, Black Friday (traditionell der Freitag nach Thanksgiving, dem vierten Donnerstag im November) zu kennen. Aber auch der darauffolgende Cyber Monday hat bereits seinen festen Platz im Shopping-Kalender und ist ähnlich bekannt.
Rund ein Drittel der Konsument:innen hat vor, an einem der beiden Tage einzukaufen. Dies geschieht vor allem übers Internet: 80 Prozent nutzen am Black Friday die Angebote von Online-Shops, beim Cyber Monday sind es 83 Prozent.
Erwartete Gesamtausgaben mit 430 Millionen Euro rückläufig
Im Vergleich zum vergangenen Jahr zeigt sich allerdings ein Rückgang bei den erwarteten Gesamtausgaben. Nach geplanten Ausgaben von 215 Euro im vergangenen Jahr (für beiden Events zusammen) liegen diese heuer bei etwa 195 Euro. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung bedeutet dies eine Reduktion der erwarteten Gesamtausgaben von 480 Millionen (2023) auf 430 Millionen Euro (2024).
Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handels sieht in dieser Entwicklung die aktuell gedämpfte Konsumstimmung reflektiert: „Die Teuerungen der Vergangenheit scheinen in den Köpfen der Konsument:innen verankert: Wenn selbst große Aktionstage mit attraktiven Rabatten die Kauflaune nicht zu heben vermögen, ist dies ein Zeichen dafür, wie sehr der Handel aktuell unter Druck steht.“
Deutsche Studie zeigt: Letztlich werden Umsätze nur verschoben, Profitabilität sinkt
Grund zum Jubeln bedeuten die Aktionstage laut einer Studie aus Deutschland, durchgeführt von der Unternehmensberatung Kearney, für den Handel aber generell nicht. Diese kommt zum Schluss, dass es zwar einen Umsatzschub rund um den Black Friday gibt, der Handel dafür aber in der Zeit davor und danach weniger umsetzt. „Das heißt, die Kund:innen konzentrieren ihre Einkäufe auf die Aktionstage und es kommt letztlich vor allem zu einer Verschiebung der Umsätze“, führt Trefelik aus. Und auf die Profitabilität der Unternehmen wirkt sich der Black Friday sogar negativ aus: Da die Konsument:innen an diesen Tagen vor allem nach Schnäppchen suchen und dafür in der Zeit danach weniger zu normalen Preisen einkaufen, bedeutet der Black Friday der Kearney-Studie zufolge unterm Strich einen Verlust.
Tatsächlich liegt die Hauptmotivation an diesen Tagen einzukaufen an günstigen Preisen, allen voran von Markenprodukten: Laut Umfrage der KMU Forschung Austria ist für 83 Prozent (Black Friday) bzw. 80 Prozent (Cyber Monday) die Höhe der Rabatte der wichtigste Kaufgrund. Außerdem haben exklusive Angebote und Produkte erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung (40 bzw. 43 Prozent). Ob kostenfreier Versand angeboten wird, ist für knapp die Hälfte der Befragten relevant. (PWK424/DFS)
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