Zierfuß/Janoch: Volksanwaltschaft Wien setzt sich für mehr Gerechtigkeit für Kinder und Jugendliche in Wien ein
Die Volksanwaltschaft leistet unersetzliche Arbeit für die Wienerinnen und Wiener, die sich oftmals verzweifelt mit Beschwerden und Anliegen an sie wenden. Allein im letzten Jahr wurden über 1500 Prüfverfahren abgeschlossen. Einer der Kritikpunkte der Volksanwaltschaft war dabei die 2-Klassen-Gesellschaft bei der Nachmittagsbetreuung in Wien. „Während in den verpflichtenden Ganztagsschulen die Nachmittagsbetreuung kostenlos ist, müssen die Eltern diese in den offenen Ganztagsschulen nach wie vor bezahlen“, kritisiert der Bildungssprecher der Wiener Volkspartei Harald Zierfuß in der heutigen Sitzung des Wiener Landtages.
Diese Ungleichbehandlung sei schon insofern nicht nachvollziehbar, weil die Kinder in beiden Schulformen mit dem gleichen Essen versorgt und von den gleichen Pädagogen betreut werden. „Obwohl sich die Volksanwaltschaft schon länger für die Aufhebung dieser unzulässigen Differenzierung kämpft, stößt sie beim Magistrat nach wie vor auf taube Ohren. Vielleicht wird die Stadtregierung ja im kommenden Wahljahr etwas einsichtiger agieren. Aber die Wienerinnen und Wiener brauchen keine gnädigen Wahlzuckerl, sondern verdienen sich Gerechtigkeit“, betont Zierfuß, der in diesem Zusammenhang einen entsprechenden Antrag, alle Formen der Nachmittagsbetreuung in der Schule und im Hort kostenlos zu machen, einbrachte.
Familiensprecherin Silvia Janoch erneuerte in ihrer Rede die scharfe Kritik an der Wiener Kinder- und Jugendhilfe, der MA 11. „Seit Jahren setzen sich die Volksanwaltschaft und auch unsere Abgeordnete Sabine Keri für die Verbesserung der Bedingungen ein, vor allem bei der Fremdunterbringung von Kindern, die ihren Familien abgenommen wurden. Doch die Zustände in den stadteigenen Einrichtungen werden immer schlimmer“, kritisiert Janoch. Es komme durch die chronische Überbelegung, den eklatanten Platzmangel und die fehlenden Personalressourcen vermehrt zu Gewalttaten und auch sexuellen Übergriffen, das Betreuungspersonal schließe sich aus Angst nachts in ihren Zimmern ein.
„Die Volksanwaltschaft spricht in ihrem erschütternden Bericht dabei von klarem Organisationsverschulden der Kinder- und Jugendhilfe. Dabei wäre es klare Aufgabe der MA 11, diesen Kindern, bei denen sie entschieden hat, sie von ihren Familien zu trennen und fremd unterzubringen, von nun an ein sicheres Umfeld zu bieten und sie zu schützen“, betont die Familiensprecherin. Die ambulanten Angebote müssten deutlich ausgebaut werden, damit Krisen in Familien zu Hause bearbeitet und gelöst werden können, damit die kostenintensive Fremdunterbringung gar nicht erst notwendig werde.
Janoch forderte zudem, Kinderschutz schon aktiv im Kindergarten zu leben, indem etwa externe Experten in diese eingeladen würden, um mit den Kindern über ihre Rechte und Kinderschutz zu sprechen. Zudem könnten so die Pädagogen über kompetente Hilfe und Unterstützung verfügen und betroffene Eltern in Gesprächsrunden ihre Sorgen vorbringen.
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