Welt-COPD-Tag: Fünf Forderungen an die neue Bundesregierung

Zum Welt-COPD-Tag am 20. November lenkt die Plattform Home Care Provider die Aufmerksamkeit auf eine Erkrankung, die rund 800.000 Menschen in Österreich betrifft – COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease). Trotz ihrer enormen Verbreitung und schwerwiegenden Folgen wird COPD oft spät diagnostiziert, und Betroffene erhalten nicht immer die notwendige Unterstützung. Die Plattform Home Care Provider fordert daher mit fünf zentralen Forderungen die zukünftige Bundesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, die die Lebensqualität und Versorgung von Menschen mit COPD und anderen chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen verbessern.

1. Spirometrie als Teil der Vorsorgeuntersuchung

Bisher wird bei der Vorsorgeuntersuchung – die prinzipiell allen Österreicher:innen ab 18 Jahren einmal pro Jahr zur Verfügung steht – vor allem auf Herz-Kreislauf und Stoffwechselerkrankungen geachtet. Die Plattform Home Care Provider setzt sich dafür ein, dass die Lungenfunktionsmessung, auch Spirometrie genannt, als fester Bestandteil der Gesundenuntersuchung aufgenommen wird. Die Spirometrie ist speziell zur Früherkennung von COPD wichtig, da die Symptome bagatellisiert werden oder unspezifisch erscheinen und daher die Erkrankung oft lange unentdeckt bleibt.

2. Lungengesundheit von klein auf stärken

Chronische Atemwegserkrankungen wie Asthma beginnen oft schon im Kindesalter und sind ein bekannter Risikofaktor für spätere COPD-Erkrankungen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung ist entscheidend, um Langzeitschäden vorzubeugen. Daher fordert die Plattform Home Care Provider ein routinemäßiges Asthma- und Allergiescreening im Kindes- und Jugendalter. Diese Maßnahme könnte im Rahmen des Eltern-Kind-Passes – bestenfalls ausgeweitet bis zum 18. Lebensjahr zu einem Jugendgesundheitspass – integriert werden, um potenzielle Risikopatient:innen frühzeitig zu identifizieren und zu unterstützen.

3. Stärkung von Tabakentwöhnung und Rauchprävention

Rauchen ist Hauptrisikofaktor für COPD. Eine breite Förderung der Tabakentwöhnung und ein vollständiges Verbot der Tabakwerbung – einschließlich Verkaufsstellen, Außenwerbung und Online-Werbung – sind zentrale Maßnahmen, um die COPD-Rate langfristig zu senken. In Österreich gibt es bereits erfolgreiche Angebote wie rauchfrei.at der Österreichischen Sozialversicherung, jedoch fehlen gesetzliche Regelungen für eine Kostenerstattung von Entwöhnungsprogrammen. Die Plattform Home Care Provider fordert eine Erweiterung von Entwöhnungsangeboten und Rauchpräventionsprogrammen, damit alle, die aufhören möchten, den nötigen Zugang und die notwendige Unterstützung erhalten.

4. Zugang zu innovativen Therapien sichern

Innovative Therapieansätze bieten Menschen mit COPD die Chance, nicht nur ihre Lebensqualität zu erhalten, sondern auch arbeitsfähig und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Moderne Behandlungsansätze helfen dabei, die Einschränkungen durch die Erkrankung bestmöglich zu reduzieren. Die Plattform Home Care Provider fordert die zukünftige Bundesregierung auf, den Zugang zu modernen Therapien uneingeschränkt sicherzustellen um damit die wirtschaftlichen und sozialen Belastungen durch COPD zu reduzieren und den Betroffenen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

5. Hürdeloser Zugang zur Langzeit-Sauerstofftherapie und Heimbeatmung

Für viele schwer erkrankte COPD-Patient:innen ist Langzeit-Sauerstofftherapie oder auch Heimbeatmung eine wichtige Behandlungsform im häuslichen Umfeld. Damit wird es Betroffenen ermöglicht, trotz meist erheblicher Einschränkungen durch die fortgeschrittene Erkrankung ein Mindestmaß an Mobilität und Selbstbestimmung in ihrem eigenen Zuhause zu bewahren. Der Zugang zu modernen Heilbehelfen wie mobilen Sauerstoffkonzentratoren, Flüssiggas-Behältersystemen oder Heimbeatmungsgeräten muss schon allein aus ethischen Blickpunkten uneingeschränkt sichergestellt sein.

STATEMENTS:

Gernot Messics, Vorsitzender der Plattform Home Care Provider
„Wir stehen an einem Wendepunkt in der Versorgung chronisch kranker Menschen. Es ist entscheidend, dass die gesundheitspolitischen Entscheider innerhalb der zukünftigen Bundesregierung nachhaltige Lösungen schaffen, die auch auf den Einsatz von KI und Digitalisierung setzen, um Betroffenen von chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen eine hohe Lebensqualität im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Ein starkes politisches Engagement ist dafür unerlässlich.“

Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Leiter des Karl-Landsteiner-Instituts für Lungenforschung und Pneumologische Onkologie
„COPD ist eine Erkrankung mit schwerwiegenden gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen. Innovative und zugängliche Therapieoptionen – seien es Medikamente, Medizinprodukte oder Heilbehelfe – sind von zentraler Bedeutung, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und den Betroffenen die Teilhabe am Arbeits- und Sozialleben zu ermöglichen.“

Plattform Home Care Provider steht für Heimtherapie in höchster Qualität

Die Plattform Home Care Provider vereint sieben Unternehmen[1], die Österreich mit hochqualitativen pharmazeutischen und medizinischen Produkten und Therapiegeräten versorgt. Im Zentrum stehen dabei einerseits medizinischer Sauerstoff sowie Heimbeatmungsgeräte. Außerdem sogenannte CPAP-Therapien, die in der Schlafmedizin – vor allem für Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe – eingesetzt werden. Alle Produkte sind nach DIN EN ISO 9001 und/oder DIN EN ISO 13485 zertifiziert, die Produktionsstandorte für medizinischen Sauerstoff werden durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) geprüft. Infos unter www.homecareprovider.at

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[1]Die sieben Mitgliedsunternehmen der Plattform Home Care Provider, organisiert als Fachausschuss in der Wirtschaftskammer Österreich innerhalb des Bundesgremiums Foto-, Optik- und Medizinproduktehandel: Habel Medizintechnik, Linde Healthcare, Löwenstein Medical, Messer Medical, OxyCare Medizintechnik, VitalAire, Vivisol