Schwerpunkte der Dorf- und Stadterneuerung 2025 präsentiert
Ein Jahr nach Neuaufstellung der „NÖ Dorf- und Stadterneuerung“ präsentierten heute, Montag, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gemeinsam mit Martin Ruhrhofer, Geschäftsführer Dorf- und Stadterneuerung, und Maria Forstner, Obfrau des Vereins Dorf- und Stadterneuerung, einen Ausblick auf die Schwerpunkte 2025, das gleichzeitig auch das 40. Jubiläumsjahr der Dorf- und Stadterneuerung ist.
„In Niederösterreich geht es uns darum, dass etwas weitergeht. Denn gemeinsam erneuern wir unsere Dörfer, Städte und damit unser ganzes Bundesland“, betonte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf gleich zu Beginn. Eine Umfrage unter den niederösterreichischen Gemeinden habe ergeben, dass Dreiviertel aller Gemeinden in den kommenden drei Jahren Projekte im Ortskern umsetzen wollen – von kleineren Vorhaben bis hin zur kompletten Ortskernerneuerung. „Darum ist es ein klarer Auftrag für uns, das Thema Ortskernbelebung in den Mittelpunkt zu stellen“, sagte Pernkopf und führte aus: „Wir haben vier konkrete Maßnahmen in die Wege geleitet: erstens ein kostenloser Ortskerncheck, zweitens eine Förderoffensive, dafür haben wir das Unterstützungs-Budget von 3,8 auf 4,3 Millionen Euro aufgestockt, drittens Aus- und Weiterbildungsschwerpunkte und viertens eine Exkursion, um von den Besten zu lernen.“
Der LH-Stellvertreter erläuterte die Förderoffensive, die aus drei Teilen bestehe: „Zum einen aus der neuen Förderung ,Lebendige Orte – Innenentwicklung´. Weil wir wissen, dass die Ortskerne das Herz einer Gemeinde sind, werden wir konkrete Projekte fördern, die beispielsweise gegen Leerstand vorgehen.“ Die Förderhöhe betrage für Gemeinden bis zu 60 Prozent der Projektkosten (maximal 20.000 Euro). Die Einreichung sei ab sofort und bis 30. April 2025 online möglich, die Umsetzung müsse bis Ende Mai 2026 erfolgen. „Teil zwei ist die sogenannte ,Leuchtturmförderung´ für besonders anspruchsvolle Umsetzungsprojekte, die auch Geldmittel der Europäischen Union beinhaltet“, so Pernkopf. „Der dritte Punkt ist die ,Vereinsförderung zur Ortskernentwicklung: Stolz auf unser Dorf 2025´, die bereits heuer mit 250 Projekten sehr gut angelaufen ist“, führte er aus. Hier fördere man ab März 2025 Dorferneuerungsvereine mit bis zu 2.500 Euro.
Der LH-Stellvertreter gab zudem einen Ausblick auf das Jubiläumsjahr der Dorf- und Stadterneuerung. Zum 40-jährigen Bestehen warte ein „ganzer Veranstaltungsreigen, beispielsweise das Forum Dorf und Stadt, das heuer zum ersten Mal erfolgreich stattgefunden hat und wo wir erstmals Dorfheldinnen und -helden gekürt haben.“ Wichtig sei, so Pernkopf abschließend, „dass die Erneuerung auf allen Ebenen – Land, Gemeinden und Vereine – stattfindet.“ Klares Ziel sei, vor allem viele junge Menschen in die Vereine zu bringen, „denn die Dorf- und Stadterneuerung lebt von der Erfahrung und von der Jugend.“
Martin Ruhrhofer erläuterte anschließend den „kostenlosen Ortskerncheck“: „Rund 75 Prozent der Gemeinden wollen im nächsten Jahr konkrete Projekte umsetzen. Mit dem Ortskerncheck stellen wir ein Instrument zur Verfügung, um Stärken, aber vor allem auch Schwächen auszumachen.“ Hier sehe man sich u.a. Bereiche wie aktuelle Leerstände, Aufenthaltsqualität, Mobilität oder auch Nutzungsverhalten im Ortskern an. Auf Basis dieses Checks liefere dann die Dorf- und Stadterneuerung den Gemeinden ein maßgeschneidertes Angebot, um den Ortskern nachhaltig zu stärken. Bis Ende des Jahres erarbeite man den Ortskerncheck gemeinsam mit fünf Pilotgemeinden aus ganz Niederösterreich – Kirchberg am Wagram, Krumau, Gaming, Grafenbach-St. Valentin und Mistelbach. „Im ersten Quartal 2025 wollen wir dann flächendeckend an die Gemeinden herantreten, um uns erste Ortskerne gemeinsam anzuschauen.“
Ruhrhofer sprach zudem von der Maßnahme der Exkursion, die nach Bayern führen werde: „Man muss nicht immer alles neu erfinden und Bayern gehört sicher zu den Leuchtturmregionen in Europa was die Ortskernbelebung, vor allem die Behebung des Leerstandes betrifft.“ Anfang April sehe man sich dazu Projekte in sechs Gemeinden und Städten an. Zum Lehrgang sagte der Geschäftsführer: „Es ist unser Ansinnen, vier Tage lang praxisnahe Schulungen für Gemeindevertreterinnen und -vertreter, Funktionärinnen und Funktionäre sowie Vereinsmitglieder abzuhalten, um praxisnahe Konzepte für anstehende Projekte zu erarbeiten.“
Er umriss außerdem das „Gemeindevisions-Projekt“, ein großes Bürgerbeteiligungsprojekt für Gemeinden, und gab einen Ausblick auf das „Beschaffungsservice 2025“: „Hier verhandelt die Gemeindeagentur verbesserte Konditionen für Gemeinden aus, die sich damit bares Geld sparen.“
Obfrau Maria Forstner führte aus: „Wir haben jetzt 740 Mitgliedsvereine im Landesverband, alleine knapp 80 Neugründungen heuer. Hier ist ein ganz großer Fokus, die Gemeinschaft in den Orten zu stärken.“ Wenn sich die Bevölkerung einbringe, stärke das die Lebensqualität. In den Vereinen sehe man den Trend, dass es immer mehr weibliche Funktionärinnen, mittlerweile auch sehr viele Obfrauen, gebe. „Das ist schön zu sehen, denn es erweitert die Themenvielfalt bei den eingereichten Dorf- und Stadterneuerungsprojekten“, so Forstner.
Weitere Informationen bei Mag. Stefan Kaiser, Leiter Kommunikation Dorf- und Stadterneuerung, Tel.: +43 676 836 88 569, E-Mail: stefan.kaiser@dorf-stadterneuerung.at
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