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ÖGB-Schuberth: Zynische Vorschläge helfen Insolvenzopfern nicht, Lohnnebenkosten schon

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„Die Forderung nach der Senkung der Lohnnebenkosten ist grundsätzlich keine gute Idee, angesichts der neuerlichen Insolvenz von kikaLeiner mutet sie aber beinahe zynisch an. Auch der Insolvenzentgeltfonds wird aus dem Topf der Lohnnebenkosten finanziert, aktuell werden viele der 1.400 Beschäftigten von kikaLeiner auf diese wichtige Abfederung der sozialen Folgen unternehmerischer Fehlentscheidungen angewiesen sein“, sagt ÖGB-Chefökonomin Helene Schuberth.

Dass Lohnnebenkostensenkungen der vergangenen Jahre eine Erhöhung der Löhne und Gehälter gebracht hätten, wie Befürworter das gerne in den Raum stellen, hat sich so nicht gezeigt, stellt Schuberth klar. „Kaum ein Cent, den Arbeitgeber dadurch eingespart haben, wurde an die Beschäftigten weitergegeben. Kleine Unternehmen ersparen sich durch eine Kürzung der Lohnnebenkosten keine relevanten Summen, große Unternehmen schaffen dadurch keine neuen Arbeitsplätze.“

Lohnnebenkosten sind kein Geschenk der Arbeitgeber an den Sozialstaat. Es handelt sich um eine Leistung, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hart erarbeitet haben und dringend brauchen“, so Schuberth abschließend: „Damit wird nicht nur der Insolvenzentgeltfonds gespeist. 70 Prozent der Lohnnebenkosten fließen in die Sozialversicherung, in das Arbeitslosengeld und in die Pensionen. Wer eine Senkung der Lohnnebenkosten fordert, der will den Sozialstaat schwächen und damit auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die völlig schuldlos in die Arbeitslosigkeit gezwungen werden. Zynismus hilft Insolvenzopfern nicht, Lohnnebenkosten hingegen helfen ihnen schon.“

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