Weltdiabetestag: BÖP für Ausbau psychosozialer Unterstützung für Menschen mit Diabetes
Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) macht anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November 2024 auf den engen Zusammenhang zwischen Diabetes und Psyche aufmerksam und weist auf die Wichtigkeit psychosozialer Unterstützung in Folge einer Diabeteserkrankung hin.
Diabetes mellitus ist eine der am weitesten verbreiteten chronischen Krankheiten weltweit. Schätzungen zufolge leben laut Österreichischer Diabetes Gesellschaft (ÖDG) derzeit etwa 800.000 Menschen in Österreich mit Diabetes mellitus. Die Dunkelziffer bei Diabetes Typ 2 ist hoch, da viele Menschen unentdeckt an Prädiabetes, einer Vorstufe von Diabetes Typ 2, leiden. Die Zahl der Diabetesdiagnosen in Österreich steigt seit Jahren an. Nach Schätzungen könnten bis zum Jahr 2030 mehr als eine Million Menschen in Österreich von der Krankheit betroffen sein.
Der BÖP weist darauf hin, dass die Diagnosen Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2 neben einer medizinischen Behandlung ein ebenso umfassendes psychosoziales Unterstützungsangebot beinhalten muss. „Klinisch-psychologische Unterstützung und Begleitung ist ein essenzieller Baustein bei der Behandlung von Diabetes und wir wissen, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im Sinne eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes bei der Therapie von Diabetes mellitus unerlässlich ist“, erklärt BÖP-Präsidentin a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger.
Betroffene haben ein doppelt so hohes Risiko an einer Depression zu erkranken und leiden häufiger unter Ängsten. Menschen, die an Diabetes mellitus und an einer Depression erkranken, leiden an mehr diabetischen Spätschäden im Vergleich zu Menschen mit Diabetes ohne psychische Erkrankung und haben eine deutlich niedrigere Lebensqualität. Die Akzeptanz, das Wissen und die Motivation zur lebenslangen Selbstbehandlung sowie der adäquate Umgang mit diabetesbezogenen psychosozialen Belastungen ist entscheidend für die Qualität der Blutzuckereinstellung, den Behandlungserfolg sowie die Verringerung des Risikos von Folgeerkrankungen.
Seit 2014 beschäftigt sich im BÖP ein eigenes Referat mit dem Bereich der psychischen Belastungen von Menschen mit Diabetes. Ziele des Referats Psychodiabetologie sind neben Aufklärung und Bewusstseinsbildung, u. a. die aktive Förderung der multidisziplinären Zusammenarbeit in der Betreuung von Menschen mit Diabetes mellitus.
Der BÖP-Folder „Diabetes & Psyche“ informiert über psychische Aspekte der Erkrankung bei Diagnosestellung und im weiteren Krankheitsverlauf und erklärt wann der Gang zum/r Klinischen PsychologIn ratsam ist.
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