EU-weites Verbot von Amalgamfüllungen erfordert Umdenken bei Zahngesundheit | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

EU-weites Verbot von Amalgamfüllungen erfordert Umdenken bei Zahngesundheit

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Mit 1. Jänner 2025 tritt das EU-weite Amalgamverbot für Zahnfüllungen in Kraft. Die Österreichische Gesundheitskasse ist der größte Zahndienstleister Europas, sie leistet mit ihren 61 Zahngesundheitszentren einen wesentlichen Beitrag für die zahnmedizinische Versorgung in Österreich. Um die beste Lösung für unsere Versicherten zu finden, wurden zahlreiche Gutachten von Expert*innen eingeholt und analysiert, außerdem gibt es einen engen Austausch mit unseren Nachbarländern.

Die Verhandlungen mit der Österreichischen Zahnärztekammer wurden seitens der Standesvertretung unterbrochen. Die ÖGK ist weiterhin an einer konstruktiven Lösung interessiert und will weiterverhandeln. „Unsere 7,6 Millionen Versicherten erwarten von uns eine Lösung. Wir wollen ihnen eine hochwertige Versorgung anbieten“, sagt Andreas Huss, Obmann der ÖGK.

Wissenschaftliche Expertise

Dazu wurden unterschiedliche Materialien geprüft und mit Alkasit, die aus ÖGK-Sicht am besten geeignete Alternative gefunden. Dieses Material wird auch schon in den Zahngesundheitszentren der ÖGK eingesetzt, bestätigt Prim. Dr. Ewald Niefergall, Leitender Zahnmediziner der ÖGK. „In den Zahngesundheitszentren der ÖGK wird mit einer hervorragenden Amalgamalternative, dem Alkasit gearbeitet. Wir haben in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen damit gemacht, unsere Patient*innen sind sehr zufrieden.“

Die wissenschaftliche Prüfung über die Eignung des Materials als langlebige Zahnfüllung erfolgt durch Univ. Prof. DDr. Andreas Schedle von der Meduni Wien. Er wird in Zukunft eine klinische Langzeitstudie mit Alkasit durchführen, um die Langlebigkeit dieses Materials zu untersuchen. Die internationale Norm ISO 4049 sieht vor, dass direkte Füllungsmaterialien, welche in Kaulast tragenden Bereichen angewendet werden, eine Biegefestigkeit von mindestens 80 MPa aufweisen. Alkasite erfüllen diese Anforderungen wie einige andere Komposit-Hybridmaterialien, die hoffentlich bald auf den Markt kommen werden. Schedle appelliert an die Hersteller von Dentalmaterialien, rasch direkte Füllungsmaterialien auf den Markt zu bringen, welche als Amalgamalternativen eingesetzt werden können und die dafür notwendigen Materialeigenschaften aufweisen.

Abschließend betont Huss: „Wir haben eine Versorgungsverantwortung. Diese nehmen wir sehr ernst.“ Er appelliert an die Österreichische Zahnärztekammer wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren, damit ÖGK und Zahnärzt*innen gemeinsam eine Lösung für die Versicherten verhandeln können. „Unsere Türen sind offen: Wir haben bereits neue Terminvorschläge übermittelt“.

Weiterführende Informationen finden Sie unter folgendem Link:

ÖGK setzt auf hohe Standards bei Zahngesundheit

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