Vogelgrippe: Massentierhaltung als Risikofaktor für die nächste Pandemie?
Österreich ist aktuell Hochrisikogebiet für die Vogelgrippe. Die Seuche breitet sich rasant aus und zwingt zu drastischen Maßnahmen. Über 150.000 gesunde Tiere wurden in den vergangenen Wochen getötet, um die Ausbreitung zumindest zu verlangsamen – ein vollständiges Verhindern ist jedoch kaum mehr möglich. Die Massentierhaltung ist im Moment ein Krankheitsbeschleuniger. Und: Tierschutz Austria rät aktuell zur erhöhten Aufmerksamkeit im Umgang mit Wildvögeln.
Tödliche Gefahr aus dem Stall: Konzept der Massentierhaltung überdenken
Tierschutz Austria schlägt Alarm: Die industrielle Massentierhaltung wirkt als „Brandbeschleuniger“ für die Krankheit. In modernen Betrieben setzt man auf wenige Hochleistungsrassen, die maximale Profite garantieren sollen. Doch diese einseitige Züchtung hat ihren Preis. Stallfabriken mit über 50.000 Tieren, Qualzuchten zur Hochleistung, die stark anfällig für Krankheiten sind und wenig genetische Vielfalt aufweisen schaffen ideale Bedingungen für die rasche Verbreitung von Erregern wie der Vogelgrippe.
„Wir müssen die Tierzahlen in der Massentierhaltung drastisch reduzieren und Kleinbauern mit artgerechter Tierhaltung fördern, denn nur eine solche ist auch ein Garant für Tiergesundheit“, fordert Madeleine Petrovic, Präsidentin Tierschutz Austria. “Ohne tiefgreifende Veränderungen könnte das nächste Virus zur Pandemie werden”, so Petrovic. Die Vogelgrippe existiert auch ohne Massentierhaltung – doch deren industrielle Dimension verschärft die Folgen enorm.
Die Sorgen nehmen auch im Tierschutzhaus in Vösendorf zu:
„Wir hoffen noch, dass wir unsere Tiere nicht demnächst auch einsperren müssen. Das Einsperren stellt für die Tiere eine erhebliche Belastung dar“, so Stephan Scheidl, Tierheimleiter von Tierschutz Austria Schutzhauses besorgt. „Dennoch müssen wir uns darauf vorbereiten.“
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Wildvögeln
Tierschutz Austria rät zur erhöhten Aufmerksamkeit im Umgang mit Wildvögeln. Wasservögel wie Schwäne und Enten dürfen, während der Vogelgrippe nicht gefüttert werden, da die Fütterung die Ansteckungsgefahr der Vögel untereinander über den Schleim, den Kot und den Federnstaub rasant erhöht.
Wenn Wasservögel die Flügel schlagen, verteilt sich der möglicherweise infizierte Federnstaub in der Luft. Federn sollten daher keinesfalls gesammelt oder nach Hause mitgenommen werden.
Tierschutz Austria. Die Stimme der Tiere. Seit 1846.
Tierschutz Austria, der Wiener Tierschutzverein, wurde 1846 gegründet und ist Österreichs ältester Tierschutzverein. Unter dem Namen „Tierschutz Austria“ setzt sich der Verein landesweit für den Schutz und das Wohl von Tieren ein. Im Tierschutzhaus werden rund 10.000 Tiere jährlich betreut und vermittelt. Darüber hinaus engagiert sich Tierschutz Austria für eine Gesellschaft, die das Lebensrecht aller Tiere und den Schutz ihrer Lebensräume respektiert. Mehr Infos: https://tierschutz-austria.at
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