COP29: Konkrete Unterstützung für Menschen, nicht für fossile Konzerne – Forderungen der Jugend zum Start der Klimakonferenz
„Das 1,5°-Limit wird pünktlich zur 29. Weltklimakonferenz zum ersten Mal überschritten, wie neueste Daten von Copernicus zeigen. Als junge Menschen Anfang 20 haben wir heuer das dritte Jahrhunderthochwasser unseres Lebens erlebt. Es braucht eine dringende Kurskorrektur und Österreich muss dabei seiner historischen Verantwortung gerecht werden”
, sagt Theresa Öllinger, die als UNFCCC-Jugenddelegierte gerade am Weg zur COP29 nach Baku ist, welche am Montag beginnt.
Das neue Klimafinanzierungsziel – Wer zahlt die Rechnung der Klimakrise?
Die Verhandlungen über das neue Klimafinanzierungsziel (NCQG) stehen im Zentrum der COP29. „Die Klimafinanzierung muss mit den globalen Herausforderungen Schritt halten. Das Ziel muss sich an den tatsächlichen Bedürfnissen orientieren – und dabei geht es um Summen im Billionenbereich, nicht in Milliardenhöhe! Es müssen hier die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden, um wirksamen Klimaschutz voranzutreiben und sich gegen die katastrophalen Folgen der Klimakrise zu schützen. Die reichsten Länder, die auch den Großteil der Emissionen verursacht haben, müssen ihrer Verantwortung gerecht werden und in Baku liefern”
, betont Sigrid Karl, ebenfalls Jugenddelegierte auf der COP29.
Aserbaidschan: Menschenrechtsverletzungen und fossile Expansion gehen Hand in Hand
Aserbaidschan ist das dritte fossile und autoritäre Gastgeberland für eine Klimakonferenz in Folge. „Es gibt keinen Klimaschutz ohne Menschenrechte. Das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit muss von jedem COP-Gastgeber respektiert werden. Dass die EU von Aserbaidschan Gas einkaufen will, ist Beweis dafür, dass die Abhängigkeit von Fossilen zu Abhängigkeit von Autokratien führt. Das fossile Zeitalter ist zu Ende.”
sagt Sigrid Karl.
Klimapolitische Verpflichtungen der EU: Reduktion um mindestens 90% bis 2040
„Die EU muss gerade nach der Wahl von Trump und dem Aus der Ampel in Deutschland Führung in Sachen Klimaschutz demonstrieren, mit einem 1,5°-konformen Klimaziel, das unserer historischen Verantwortung gerecht wird. Es braucht klare Signale für die europäische Industrie, dass wir eine wirtschaftliche Wende einleiten, die die enormen Potentiale der Dekarbonisierung nutzt. Die auf der COP28 vereinbarte Abkehr von den fossilen Energien und Verdreifachung der Erneuerbaren müssen nun in konkrete Maßnahmen umgewandelt werden.”
, fordert Theresa Öllinger.
Hausaufgaben für Österreichs neue Bundesregierung: Subventionen & Maßnahmen
Die Weltklimakonferenz kann nur so stark sein wie die Beiträge der Nationalstaaten. In Österreich fließen noch immer Milliarden Euro Steuergeld jedes Jahr in kontraproduktive Subventionen. Sigrid Karl und Theresa Öllinger meinen abschließend: „Wann hören wir endlich auf, mit Steuergeld die Klimakrise zu befeuern? In diesem Hochwasser-Jahr muss Noch-Finanzminister Brunner beginnen, die im NEKP verankerten Einsparungen von 2 Mio. t CO2-Äquivalente pro Jahr in die Tat umzusetzen. Es braucht ein Krisengremium, das den Abbau fossiler Subventionen in die Wege leitet. Parteiübergreifend und auf Basis der Wissenschaft – denn das Klima zu schützen heißt, die Rechte von Kindern auf ein gesundes Leben, Österreichs Unabhängigkeit, unsere Wirtschaft und unseren Sozialstaat zu schützen.”
Die österreichischen UNFCCC-Jugenddelegierten sind Teil der Jugend-Klima-NGO CliMates Austria. Jedes Jahr fahren zwei junge Menschen, begleitet von zwei Mentor*innen mit Erfahrung aus dem Vorjahr, als Teil der österreichischen Delegation zur UN-Klimakonferenz.
Ihr Forderungspapier enthält auch weitere Informationen zum Gastgeber und den wichtigsten Verhandlungspunkten. Mit dem täglichen Newsletter aus Baku startet man gut informiert in jeden COP-Tag.
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