Neuer ÖBB-Cityjet Doppelstock in St. Pölten präsentiert
Am Hauptbahnhof in St. Pölten fand heute die Präsentation der neuen ÖBB-Cityjet-Doppelstock-Züge statt. Bei dieser Österreichpremiere waren neben Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Verkehrslandesrat Udo Landbauer, ÖBB-CEO Andreas Matthä, Stadler Austria Geschäftsführer Christian Diewald viele Interessierte und Ehrengäste dabei. Die neuen Züge der ÖBB sorgen ab 2026 für mehr Kapazität, Komfort und Barrierefreiheit, insgesamt werden rund 1,5 Milliarden Euro in insgesamt 109 neue Cityjet Doppelstockzüge in der Ostregion investiert.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sprach von einem „Freudentag, denn das Thema Bahnverkehr ist uns in Niederösterreich ein wichtiges Anliegen. Bahnverkehr ist für uns Teil der Mobilität und da braucht es natürlich Investitionen und eine gute Zusammenarbeit. Ich freue mich, dass die neuen Zuge ab nächstem Jahr in Niederösterreich unterwegs sein werden und unsere Pendlerinnen und Pendler von A nach B zu transportieren, dass sie schnell, pünktlich und sicher von Zuhause zu ihrem Arbeitsplatz oder in die Schule kommen und wieder retour. Denn die letzten Wochen waren aufgrund der Hochwasserkatastrophe für viele Pendlerinnen und Pendler eine große Herausforderung. Es kam zu Einstellung von Zügen, Verspätungen und Schienenersatzverkehr. Das hat viele Menschen belastet und verärgert. Umso wichtiger sei es, sagte sie, dass die Weststrecke nun rasch wieder „Fahrt aufnimmt“ und die ÖBB laufend in Niederösterreich investiere und dabei auch weiterhin Züge kaufe, die in Österreich und Europa und nicht in China produziert werden „Damit sich unsere Pendlerinnen und Pendler wieder auf die ÖBB verlassen können.“
„Mit der größten Leistungsoffensive auf der Schiene fahren wir in Niederösterreich in eine neue Ära der Mobilität. Im Mittelpunkt stehen unsere Pendler und Familien, die sicher, schnell und bequem ans Ziel kommen sollen. Mit der Beschaffung neuer Doppelstocktriebzüge investieren wir massiv in das Angebot im Nahverkehr. Mehr Sitzplätze, mehr Sicherheit durch Videoüberwachung und kostenloses Internet bringen einen ordentlichen Qualitätsschub“, sagte Verkehrslandesrat LH-Stellvertreter Udo Landbauer. Die Nah- und Regionalverkehrsflotte wird damit um 109 moderne Cityjet-Doppelstockzüge der Firma Stadler – darunter 89 vierteilige und 20 sechsteilige Garnituren verstärkt. Diese neue Generation von Zügen sorgt ab Dezember 2025 für dichtere Intervalle, kürzere Fahrzeiten und eine deutliche Kapazitätssteigerung auf den Hauptverkehrsachsen der Ostregion. Das erste Einsatzgebiet ist die Nord-Süd-Achse über die Wiener Stammstrecke. Konkret werden die Züge im REX-Verkehr von Znojmo/Retz über die Nordwestbahn bzw. Břeclav/Bernhardsthal über die Nordbahn zur Wiener Stammstrecke und weiter über die Südbahn nach Wiener Neustadt sowie Payerbach-Reichenau eingesetzt. Landbauer betonte, dass der öffentliche Verkehr nur so gut funktioniert, wie auch das Angebot ist: „Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit sind das oberste Gebot, damit Pendler und Schulkinder auch ans Ziel kommen und vor allem Planungssicherheit haben.“
ÖBB CEO Andreas Matthä erklärte, dass „Bahnfahren eine Renaissance erfährt. Da braucht es entsprechend neue Züge, weil immer mehr Menschen Bahn fahren. Wir haben hier in den letzten Jahren eine Erfolgsstory: im Fernverkehr 25 Prozent mehr Fahrgäste, im Nahverkehr zehn Prozent mehr. Da braucht es mehr Kapazität, mehr Züge.“ Besonders in der Ostregion, wo in etwa zwei Drittel der Nahverkehrsleistungen erbracht werden, sie die Bahn für viele Menschen das tägliche Mobilitätsmittel. Matthä weiter: „Der neue Cityjet Doppelstock bietet nicht nur mehr Plätze, sondern auch modernen Komfort wie großzügige Mehrzweckbereiche für Fahrräder und Kinderwägen sowie barrierefreie Ein- und Ausstiegsbereiche.“ Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 160 km/h und einer Sitzplatzkapazität von bis zu 591 Plätzen pro Zug (sechsteilige Garnitur) werden sie eine bedeutende Erweiterung im Nahverkehr darstellen – so auch mit bis zu 60 Fahrradstellplätzen für Radbegeisterte.
Zu den aktuellen Entwicklungen rund um die Probleme im Tullnerfeld sagte Matthä: „In den letzten sieben Wochen haben die Kolleginnen und Kollegen rund um die Uhr gearbeitet, sodass wir seit Montag dieser Woche von Tullnerfeld wieder nach Wien auf der Schiene fahren. Das war uns ganz wichtig. Mit Fahrplanwechsel werden wir die neue Weststrecke wieder vollkommen in Betrieb setzen, wir fahren wieder mit Höchstgeschwindigkeit zwischen Wien und St. Pölten.“ Ab Mitte Mai werde man die Strecke jedoch nochmals für dreieinhalb Wochen sperren müssen.
Christian Diewald, Geschäftsführer Stadler Austria führte aus, dass „dieser Zug modernste Technologie mit höchstem Komfort kombiniert und in Sachen Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit neue Maßstäbe setzt. Stadler hat in Österreich die letzten zwei Jahre über 40 hochqualifizierte Ingenieure eingestellt, von denen einige aus Niederösterreich sind. Das unterstreicht unsere Ambitionen, Österreich und besonders Niederösterreich als Schlüsselstandort für Innovationen zu etablieren.”
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