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26. Journalistinnenkongress (4): Superwahljahr: Das kollektive Lernen rechtsextremer Mächte

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In der Keynote von Julia Ebner, die live aus Großbritannien ins Haus der Industrie in Wien übertragen wurde, ging es um kollektives Lernen und Mobilisierungsstrategien rechtsextremer Kräfte. 

Mit Sorge beobachte sie, dass konservative und rechte Parteien immer weiter nach rechts rückten. Es gebe, so Ebner, eine „Normalisierung rechten Gedankenguts”. Vor allem Journalistinnen würden als “Feindbild” wahrgenommen. Rechtsextreme Parteien wie die FPÖ verwenden zudem eine “dämonisierende Sprache” gegen Journalistinnen und Journalisten, sagt Julia Ebner.  

In der Entwicklung der erstarkenden Rechten sind ihr vor allem vier Phänomene der Massenradikalisierung aufgefallen. 

Das erste Phänomen sei zugleich ein Paradox, so Ebner. Es gebe immer globalere Netzwerke von Antinationalist:innen. Rechte Gruppierungen kooperieren immer erfolgreicher international miteinander, erprobte Kampagnentaktiken werden zum “Playbook”. Slogans werden in andere Sprachen übernommen und Memes werden zu psychologischen Waffen.  

Das zweite Phänomen zeige, wie rechte Gruppierungen je nach Frustrationsgrad unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Krisenreaktionen werden an die jeweilige Gruppe angepasst, was durch die Entwicklung von KI noch verstärkt werde. 

Das dritte Phänomen seien die Mobilisierungsnetzwerke der Rechten. Es habe sich ein alternatives Mediensystem entwickelt, in dem sich Menschen schneller vernetzen können. 

Als letzten Punkt, auf den Ebner die Massenradikalisierung zurückführte, nannte sie eine Verschiebung der Machtverhältnisse innerhalb der Big-Tech-Unternehmen. Beispielhaft führte sie die Entscheidung von YouTube an, Falschmeldungen zu Wahlen online stehen zu lassen.

Ebner schloss ihren Vortrag mit einem Appell an den Journalismus. Die Medienbranche trage in Zeiten des Rechtsrucks eine große Verantwortung, biete aber auch viel Potenzial für Veränderungen.

 

Kyra Mietusch

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