Nächtigungszahlen und Herbstbuchungen bestätigen: Zukunft liegt auch in der Weiterentwicklung des Ganzjahrestourismus
Die heute von Statistik Austria veröffentlichten Nächtigungszahlen für September 2024 melden 11,30 Mio. Nächtigungen in den österreichischen Beherbergungsbetrieben. Damit lag die Anzahl der Nächtigungen um 7,4 % unter dem September des Vorjahres.„Leider war der September sehr niederschlagsintensiv. Hochwasser und Sturm hatten massive Auswirkungen auf Bevölkerung und Betriebe und natürlich sind auch Nächtigungen entsprechend ausgeblieben“, kommentiert der Obmann des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich Hans Spreitzhofer die Ergebnisse.
Zum Verlauf der Herbstferien äußert sich der oberste Branchensprecher vorsichtig optimistisch: „Wir sind mit der Buchungslage zufrieden und sehen auch, dass die Herbstferien in den letzten Jahren immens an Bedeutung gewonnen haben. Heuer spielen uns auch das großartige Wetter und die dadurch bedingten kurzfristigen Buchungen perfekt in die Hände. Gutes Wetter bringt Urlaubslust.“
Hotellerie bleibt unter wirtschaftlichem Druck
Trotz dieser Entwicklungen in die richtige Richtung und einer guten Buchungslage für die Wintersaison 2024/2025 mit ausreichend Luft nach oben stehen Hotellerie-Betriebe weiterhin unter wirtschaftlichen Druck. „Gute Nächtigungszahlen allein sichern nicht die wirtschaftliche Stabilität der Betriebe“, betont Spreitzhofer. „Entscheidend ist das operative Betriebsergebnis, das in der Branche im Jahr 2023 bereits um 2 bis 4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022 zurückgegangen ist. Das zeigt, dass viele Betriebe mit steigenden Kosten und einer Preisentwicklung kämpfen, die die Inflation nicht ausgleichen kann.“
„Für das heurige Jahr zeigte schon im Sommer eine market-Umfrage, dass rund 30 Prozent der Betriebe im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatz- und Ertragsrückgang verzeichneten“, erklärt Spreitzhofer. Auch eine erste Analyse der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank von rund 200 Hotelbilanzen 2024 bestätigt leider, wie herausfordernd die wirtschaftliche Situation für die Branche bleibt: rückläufige Betriebsergebnisse von 3 bis 5 Prozent, denn Umsätze und Auslastung steigen nicht so stark, damit die Kostensteigerungen abgefangen werden können.
Tourismus als Ganzes denken: Branchenvertretung fordert verlässliche Rahmenbedingungen
„Eine zukünftige Bundesregierung muss jedenfalls auch die wirtschaftlichen Fakten der Branche analysieren und darauf reagieren. Wir brauchen verlässliche politische Rahmenbedingungen, die unsere Betriebe entlasten und gleichzeitig die Chancen des Ganzjahrestourismus stärken“, fordert Spreitzhofer. „Der Tourismus muss als Gesamtkonzept verstanden werden und nicht nur über Nächtigungszahlen definiert werden. Wir als Branchenvertretung sind bereit, die zukünftigen Regierungsprogramme aktiv mitzugestalten und die Bedürfnisse der Branche einzubringen.“
Betriebe passen sich rasch neuen Trends an: Gesundheit und Natur als Treiber in der Hotellerie
Natur- und Gesundheitserlebnisse wie Eisbaden, Waldbaden oder Winterwandern sind im Kommen. „Gäste suchen verstärkt nach Erlebnissen, die ihnen sowohl Entspannung als auch eine Verbindung zur Natur bieten. Auch personalisierte Ernährungs- und Fitnessprogramme werden zunehmend gefragt und etabliert“, berichtet Spreitzhofer. Dies kommt auch dem Trend entgegen, Ganzjahresangebote auszubauen, zielgruppengerecht, wie beispielsweise Herbstferienangebote für Familien. „Auch die Hotelleriebetriebe arbeiten aktiv an einem zukunftssicheren Tourismusstandort. Flexibel auf Mitarbeiter-, Gäste- und Konsumtrends zu reagieren, ist eine der größten Stärken der Branche“, so Spreitzhofer abschließend. (PWK 390/EL)
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