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Papierindustrie fordert Anpassung an europäische Standards zur Sicherung des Industriestandorts Österreich

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Die Papierindustrie trägt maßgeblich zur Wertschöpfung in Österreich bei und ist Vorreiterin bei Umweltschutz und Defossilisierung. Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Produktion benötigt die Branche von der neuen Bundesregierung zuverlässige Rahmenbedingungen, mit denen die Nachteile in Österreich im Vergleich zu Europa beseitigt und die dringend nötige Anpassung der Energiekosten an europäische Standards sichergestellt werden.

Die österreichische Papierindustrie ist nicht nur ein zentraler Bestandteil der heimischen Wirtschaft, sondern auch die Leuchtturmbranche der Bioökonomie. Bereits jetzt wird fast 70 Prozent der genutzten Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Die 23 Austropapier-Mitglieder bekennen sich voll und ganz zu den europäischen Klimazielen und möchten als erster Industriezweig Österreichs CO2- neutral produzieren. Allein in den letzten fünf Jahren konnte die Branche über eine halbe Million Tonnen CO₂ einsparen.

Dieser Erfolg basiert auf kontinuierlichen Investitionen: 2023 wurden mehr als 300 Millionen Euro in die Modernisierung und den Ausbau von Anlagen investiert, davon 70 Prozent in Projekte zur Effizienzsteigerung und den Erneuerbaren-Ausbau. Altpapier ist inzwischen der Primärrohstoff der Papierindustrie, die Recyclingquote von 86 Prozent ist weltweit führend.

Energiekosten als Wettbewerbsnachteil 

Die hohen Energiekosten und Energieabgaben in Österreich haben zu einer deutlich höheren Inflation als in anderen Ländern Europas geführt. Eine Mitgliederbefragung hat ergeben, dass diese Mehrkosten für die heimischen Standorte der größte Hemmschuh für nachhaltiges Wachstum und Investitionstätigkeit sind. Die hohe Qualität von ‚Papier made in Austria‘ resultierte bis dato in einer fast 90-prozentigen Exportquote. Der Wohlstandsbeitrag durch Exporte ist durch die Wettbewerbsverzerrung jedoch stark gefährdet. Gleiche Rahmenbedingungen für fairen Wettbewerb in Europa sind daher unerlässlich.

Anlässlich der bevorstehenden Bildung einer neuen Bundesregierung hat Austropapier ein Impulspapier mit Handlungsempfehlungen für die zukunftsfähige Entwicklung der Branche und Sicherung des Industriestandorts Österreich verfasst. „Die Papierindustrie trägt maßgeblich zur Energiewende bei. Die Aufgabe der kommenden Bundesregierung ist es, wieder faire Rahmenbedingungen innerhalb Europas zu schaffen. Nur so ist es unseren Betrieben möglich, im internationalen Wettbewerb zu reüssieren,” erklärt Austropapier Präsident Martin Zahlbruckner. Dann könne die Branche auch die Innovationsführerschaft weiter ausbauen und ihren Weg zu einer klimaneutralen Produktion konsequent fortsetzen.

Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern muss durch Zurverfügungstellen von Alternativen reduziert werden, der Ausbau von ausschließlich wettbewerbsfähiger grüner Energie soll rasch und unbürokratisch vorangetrieben werden. Die Papierindustrie benötigt ein „Level Playing Field“ auf dem europäischen Binnenmarkt, um Marktverzerrungen durch unterschiedliche nationale Förderungen zu vermeiden. Eine Absenkung der CO₂-Preise auf das Niveau anderer EU-Staaten und die Verlängerung der Strompreiskompensation bis 2030 sind dringend notwendige Schritte, um wettbewerbsfähige Energiekosten zu gewährleisten.

Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen 

Für die langfristige Sicherung des Industriestandorts ist es zudem entscheidend, Planungs- und Investitionssicherheit zu schaffen. Rechtssicherheit und ein verlässlicher regulatorischer Rahmen sind notwendig, um zukunftsorientierte Investitionen tätigen zu können. Dies gilt insbesondere für den Ausbau von Netzinfrastrukturen, die für die Elektrifizierung und den Einsatz von Wasserstoff als Energieträger notwendig sind. Staatliche Garantien für Stromlieferverträge könnten dazu beitragen, diese Entwicklung zu beschleunigen. „Die österreichische Papierindustrie hat in den letzten Jahrzehnten enorme ökologische Fortschritte erzielt und hohe Investitionen an den heimischen Standorten getätigt. Diese Erfolge sind jedoch nur nachhaltig, wenn die politischen Rahmenbedingungen in Österreich fairen Wettbewerb in Europa erlauben,” so Zahlbruckner abschließend.

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