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ÖGPMR: Knochengesundheit betrifft uns alle!

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Osteoporose zählt laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit und wird daher als Volkskrankheit eingestuft. Osteoporose ist eine häufige Erkrankung des Knochenstoffwechsels, die durch einen stärkeren Abbau von Knochengewebe als normal gekennzeichnet ist. Experten zufolge sind in 70.000 Frauen und 90.000 Männer von Osteoporose betroffen. Die tatsächliche Zahl der Erkrankten dürfte jedoch höher liegen, da Osteoporose oft unerkannt bleibt (vgl. Bone Evaluation Study 2013). Weniger als ein Viertel aller Fälle wird frühzeitig diagnostiziert. Die Physikalische Medizin spielt jedoch eine entscheidende Rolle bei der Prävention und Rehabilitation von Osteoporose-Patientinnen und -Patienten. Sie hilft nicht nur dabei, die Knochengesundheit zu fördern, sondern unterstützt auch, die Mobilität und Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.
 
»Es ist wesentlich, rechtzeitig auf die Knochengesundheit zu achten. Die frühzeitige Diagnose und Intervention sind der Schlüssel zur Vorbeugung schwerwiegender Komplikationen.«, betont Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna MBA, MMSc, Präsident der ÖGPMR und Leiter der Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin an der Medizinischen Universität Wien und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (ÖGPMR). Das ganz aktuelle Update 2024 zur  Definition, Risikoerfassung, Diagnose, Prävention und Therapie der Osteoporose zielt als umfassend aktualisierte Leitlinie der Österreichischen Gesellschaft für Knochen- und Mineralstoffwechsel (ÖGKM) auf eine Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung von Patienten mit Osteoporose und osteoporotischen Frakturen in Österreich ab (https://link.springer.com/article/10.1007/s00508-024-02441-2).
Die Physikalische Medizin und Rehabilitation spielt hier eine zentrale Rolle – sie zielt besonders auf Mobilität und Bewegung ab und wirkt sich damit auf die Knochen, die Muskulatur und den Stoffwechsel gleichermaßen positiv aus – und dies gilt für die Therapie und Rehabilitation genauso wie für die Prävention der Osteoporose. Gerade letztere scheint aus Crevennas Sicht eine ganz wesentliche Aufgabe, die nicht früh genug begonnen werden kann, denn wir bauen so etwa bis zum 30. Lebensjahr Knochen- und Muskelmasse auf, von der wir bei der heutigen Lebenserwartung und unter den heutigen Lebensbedingungen letztlich sehr lange zehren müssen. Bei bereits aufgetretenen erstmaligen Frakturen wiederum gilt es durch eine direkte Vernetzung der Traumatologien mit auf die Osteoporosebehandlung spezialisierten Zentren und dem extramuralen Bereich medizinisch das Optimum für die betroffenen Patient:innen herauszuholen und Refrakturen zu verhindern. Osteoporose ist eine Volkskrankheit – diese gilt es nicht nur gezielt zu therapieren und bekämpfen, wenn sie leidvoll manifest geworden ist, sondern dieser muss frühzeitig gestützt auf eine breit aufgestellte Basis mit Bewegung und gezielter körperlicher Aktivität vorbeugend entgegengewirkt werden – und „Physikalisten“ sind genau jene Ärzt:innen die darauf spezialisiert sind. Das nennt man dann gelebte Prävention!

Die Behandlung von Osteoporose-bedingten Knochenbrüchen ist herausfordernd. 

Besonders schwerwiegend sind Schenkelhalsbrüche, bei denen über 90 Prozent der Betroffenen eine verminderte Knochendichte aufweisen. Die Folgen eines solchen Bruchs sind für ältere Menschen oft gravierend, sowohl körperlich als auch seelisch. Chronische Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und eine verminderte Belastbarkeit gehören zu den häufigsten Konsequenzen. Viele sind durch den Sturz so traumatisiert, dass sie sich kaum noch aus dem Haus trauen, was ihre Lebensqualität massiv einschränkt.
 
»Täglich sehen wir im Spital Patientinnen und Patienten mit osteoporotischen Knochenbrüchen. Oft wird die Diagnose zu spät gestellt, und viele Menschen wissen gar nicht, dass ihre Knochendichte bereits verringert ist. Solche Brüche treten oft nach Bagatellverletzungen auf. Durch rechtzeitige Vorbeugung, insbesondere durch Maßnahmen der Physikalischen Medizin wie Knochendichtemessung, gezielte Bewegung und Medikamente, könnten viele dieser Frakturen verhindert werden.«, so Prim. Dr. Roland Celoud, Vorstandsmitglied der ÖGPMR und Leiter des Instituts für Physikalische Medizin und Rehabilitation am Landesklinikum Horn-Allentsteig.
Die Physikalische Medizin leistet einen unverzichtbaren Beitrag bei der Behandlung von Osteoporose. »Durch gezielte Anwendungen kann sie nicht nur Schmerzlinderung erreichen, sondern auch positiv auf den Knochenstoffwechsel einwirken.«, erklärt Dr. Celoud. »Die Wahl der spezifischen Methoden hängt von der individuellen Situation der Patientinnen und Patienten ab und sollte im Rahmen einer umfassenden Diagnose und Behandlungsplanung erfolgen.«
Am Welt-Osteoporose-Tag erinnert die ÖGPMR daran, wie wichtig die Früherkennung und Vorbeugung sind, um den Verlust der Knochendichte zu vermeiden und Osteoporose-Patientinnen und -Patienten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

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