Grüne Wien/Stark, Pickl: Licht und Schatten am neuen Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Grüne Wien/Stark, Pickl: Licht und Schatten am neuen Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof

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Der ehemalige Nordwestbahnhof ist das letzte große innerstädtische Stadtentwicklungsgebiet in Wien. Bis 2035 werden hier 6.500 Wohnungen für rund 16.000 Menschen und fast 5.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Das Entstehen von neuem Wohnraum sowie die Tatsache, dass größtenteils auf bereits bebautem Gebiet nachverdichtet wird und damit nicht neue Flächen versiegelt werden, sind aus Sicht der Wiener Grünen zu begrüßen – schließlich muss der grassierende Bodenverbrauch in Österreich angesichts der Klimakrise dringend eingedämmt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass neuer, leistbarer Wohnraum entsteht und, dass am Nordwestbahnhof eine Grüne Mitte entsteht und der ‚Highline-Park’ mit durchgehenden Rad- und Fußwegen kommt – beide Projekte gehen auf grüne Planungspolitik zurück“, so Kilian Stark, Planungs- und Mobilitätssprecher der Wiener Grünen, der in diesem Zusammenhang auf die grüne Regierungsbeteiligung bis 2020 verweist. „Schon bevor ab 2018 mit der Widmungskategorie geförderter Wohnbau zwei Drittel von neu gewidmeten Wohnbauten leistbar sein mussten, konnten wir hier vertraglich mit der ÖBB sichern, dass 60% gefördert errichteter Wohnraum sein muss“, erklärt Stark. 

In drei Punkten hinter der Zielsetzung

So positiv diese Teile der Entwicklung sind, so negativ sind Rückschritte in anderen Bereichen – denn in drei Punkten bleibt das Projekt klar hinter den Zielsetzungen der Stadt. Zum einen setzt die Wiener SPÖ unverändert auf eine völlig unverhältnismäßige Stellplatzverordnung: Dadurch müssen hunderte Garagenplätze gebaut werden, von denen jetzt schon klar ist, dass sie verwaist bleiben werden. „Die Wiener SPÖ verpasst eine große Chance auf klimagerechte Stadtplanung. Gemeinsam mit einer Bürger:innen-Initiative haben wir Grüne bis zuletzt alles versucht, um die Stadtregierung hier doch noch zum Umdenken zu bringen“, so Barbara Pickl, Bezirksvorsteherin Stellvertreterin in der Brigittenau. „Leider zeigt sich auch beim Nordwestbahnhof wieder einmal, dass sich bei der Wiener SPÖ im Zweifelsfall das alte Betondenken durchsetzt“, ergänzt Stark.

Zweiter großer Kritikpunkt ist, dass entgegen dem Projektauftrag nicht auf die angekündigte Kreislaufwirtschaft gesetzt wurde. „Das veraltete Betondenken steht auch im krassen Widerspruch zum Anspruch der Kreislaufwirtschaft, die im Projektauftrag festgehalten ist. Davon ist heute keine Rede mehr. Der Wohnraum wird dadurch ohne jede Not teurer und verschlingt wertvolle Ressourcen“, kritisiert Stark. Die Stadt hatte in der Smart City-Klimastrategie festgelegt, dass der Nordwestbahnhof ein zirkuläres Entwicklungsgebiet werden soll – das heißt, dass auf Kreislaufwirtschaft und die Wiederverwendung von Ressourcen gesetzt werden soll.

Mehr Grünraum wäre möglich 

Ebenso kritisieren die Grünen, dass durch sogenannte „Stichstraßen“ in das Entwicklungsgebiet der Asphalt Richtung Grüne Mitte hineingezogen wird, anstatt dass der Park zwischen den Gebäuden nach draußen wächst. „Dadurch wird eine noch größere ‚Grüne Lunge‘ verhindert. Wir bleiben jedenfalls hartnäckig und hoffen, dass wir bei späteren Bauabschnitten noch weitere Verbesserungen, vor allem bei Verkehr und Grünraum, erreichen können“, so Pickl. Auch rund um den Nordwestbahnhof braucht es Nachbesserungen. „Rund um den Nordwestbahhnhof brauchen wir sichere Radwege und Verbesserungen für das Zufußgehen, damit Menschen auch ohne Auto gerne zum Nordwestbahnhof kommen. Speziell die Wallensteinstraße braucht endlich eine Verkehrsberuhigung und eine klimafreundliche Umgestaltung“, so Pickl abschließend.

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