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Weltherztag

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Obwohl die Anzahl der Herzinfarkte zwischen 2004 und 2020 um mehr als 50% zurückgegangen ist, sind Herz-Kreislauferkrankungen in der Gesamtbevölkerung weiterhin die häufigste Todesursache.

Die Myokardperfusionsszintigraphie (MPS) und die Herz-CT Untersuchung sind beides wertvolle diagnostische und – im Gegensatz zur Koronarangiographie („Herzkatheter“) – nichtinvasive Verfahren zur Beurteilung der Herzmuskeldurchblutung. Sie haben unterschiedliche Stärken und Anwendungen. Die Herz-CT-Untersuchung hat sich zum Erstnachweis einer koronaren Herzerkrankung (KHK) bei niedriger und mittlerer Vortestwahrscheinlichkeit einer KHK in der Routineabklärung etabliert. Die Herz-CT weist eine hohe räumliche Bildauflösung auf und bietet daher den Vorteil, die Gefäßanatomie direkt darzustellen und Mehrgefäßerkrankungen zu detektieren. Über die hämodynamische Signifikanz einer im Herz-CT nachgewiesenen Gefäßstenose liefert die Myokardszintigraphie therapieentscheidende Informationen.

Zu den Vorteilen der MPS gegenüber der Herz-CT gehören:

Funktionsbewertung: 

Die MPS (Myokardperfusionsszintigraphie) liefert Informationen zur Durchblutung des Herzmuskels, indem es den Blutfluss im Herzmuskel während einer Stress- und in einer Ruhesituation beurteilt. Diese Funktionsbewertung ermöglicht die Erkennung von Arealen mit vermindertem Blutfluss bei Belastung(Ischämie) oder Narbengewebe (Infarkt).

Risikostratifizierung vor Therapie Entscheidung: 

Die MPS kann prognostische Informationen liefern, indem sie das Ausmaß und den Schweregrad einer eingeschränkten Herzmuskeldurchblutung (Myokardischämie) beurteilt. Dies hilft bei der Risikostratifizierung von PatientInnen mit KHK (koronare Herzkrankheit) und erleichtert die Entscheidung, ob eine Lebensstilmodifikation und eine medikamentöse Therapie zur Behandlung der nachgewiesenen KHK ausreicht oder ob eine Gefäßdehnung (PTCA + Stent im Rahmen eines „Herzkatheters“) oder sogar eine  Herzgefäß-Bypassoperation notwendig ist.

Besondere Eignung für bestimmte PatientInnenruppen: 

Die MPS kann bei PatientInnen gemacht werden, die z.B. eine Ergometrie wegen Gelenksbeschwerden nicht durchführen können. Auch PatientInnen mit eingeschränkter Nierenfunktion, Kontrastmittelallergie oder Schilddrüsenfunktionsstörungen können die Myocardperfusionsszintigraphie problemlos durchführen

Langjährige klinische Anwendung: 

Die MPS wird seit vielen Jahrzehnten in der Routine eingesetzt und ist eine etablierte Methode bei der Beurteilung einer KHK. Ihre Aussagekraft wurde durch zahlreiche internationale klinische Studien bei Frauen und Männern mit unterschiedlichen Begleiterkrankungen nachgewiesen und ist daher im diagnostischen Algorithmus zur Abklärung einer KHK ein fixer Bestandteil internationaler Guidelines diverser kardiologischer Fachgesellschaften geworden.

Die geringe Strahlenbelastung der Untersuchung stellt für die PatientInnen kein relevantes Strahlenrisiko dar und liegt etwa im Bereich einer Koronarangiographie („Herzkatheter“).

Zusammenfassung

Die Wahl zwischen MPS und Herz-CT hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Patienteneigenschaften, klinische Indikation und lokale Verfügbarkeit der bildgebenden Untersuchungen. In vielen Fällen können diese beiden Untersuchungsmethoden einander bei der umfassenden Beurteilung von PatientInnen mit vermuteter oder bekannter KHK ergänzen.

Auf der Homepage der der Österreichischen Gesellschaft für Nuklearmedizin und Theranostik (OGNT) -www.ognt.at- können Sie das nächstgelegene nuklearmedizinische Institut in ihrem Bundesland finden und bei Fragen zu dieser Untersuchung direkt kontaktieren.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Mag. Michael Gabriel, Präsident der OGNT, Facharzt für Nuklearmedizin, Leiter des Instituts für Nuklearmedizin und Endokrinologie, Kepler Universitätsklinikum Linz

a.o. Univ.-Prof. Dr. Rainer W. Lipp, FACNM, Leiter der AG Öffentlichkeitsarbeit der OGNT, Facharzt für Nuklearmedizin und Innere Medizin, Medizinische Universität Graz, Klinische Abteilung für Onkologie; ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Diagnostikum Nuklearmedizin Graz

Prim. Univ.-Prof. Dr. Siroos Mirzaei, MBA, Präsident elect der OGNT, Facharzt für Nuklearmedizin, Leiter der Abteilungen für Nuklearmedizin Klinik Ottakring und Klinik Hietzing, Wien

Dr. Charlotte Sonneck-Koenne, Finanzreferentin und Sekretär der OGNT, Fachärztin für Nuklearmedizin und Allgemeinmedizinerin, MED 22 und PET-CT Zentrum Klinik Ottakring, Wien

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