Seniorenbund präsentiert 10-Punkte-Forderungskatalog an die nächste Bundesregierung
Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz des Österreichischen Seniorenbundes in Linz wurde der 10-Punkte-Forderungskatalog an die nächste Bundesregierung präsentiert. Österreich steht vor einem tiefgreifenden demografischen Wandel, der nicht nur die Altersstruktur der österreichischenGesellschaft verändert, sondern auch neue politische Ansätze erforderlich macht. Der Anteil der über 60-Jährigen wird in Österreich bis 2040 auf 32,5 % anwachsen und damit fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachen. Der Österreichische Seniorenbund fordert daher eine klare, zukunftsorientierte Politik, die den sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen der älteren Generation gerecht wird.
LAbg. Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes:
„Die kommende Bundesregierung steht vor der dringlichen Aufgabe, die Weichen für eine seniorengerechte Zukunft zu stellen. Unsere Forderungen sind eine klare Aufforderung, jetzt zu handeln, um den demografischen Wandel aktiv und positiv zu gestalten.“
LH a.D. Dr. Josef Pühringer, Landesobmann des OÖ Seniorenbundes:
„Es ist unerlässlich, dass die nächste Bundesregierung die Anforderungen des demografischen Wandels anerkennt und rasch handelt. Unsere Seniorinnen und Senioren verdienen eine vorausschauende Politik, die ihre Zukunft sichert.“
BR Präs. Mag. Franz Ebner, Landesgeschäftsführer des OÖ Seniorenbundes:
„Der 10-Punkte-Katalog des Österreichischen Seniorenbundes setzt die wesentlichen Schwerpunkte für eine Politik, die den Bedürfnissen der älteren Generation gerecht wird und diese als wertvollen Bestandteil der Gesellschaft stärkt.“
10 zentrale Forderungen des Österreichischen Seniorenbundes:
- Schaffung eines Ministeriums für Altersfragen:
Angesichts des demografischen Wandels fordert der ÖSB ein eigenes Ministerium, das die Interessen der älteren Generation ressortübergreifend bündelt und, angelehnt an die Deutsche Demografiestrategie, institutionelle Strategien für Österreich entwickelt, um altersgerechte Infrastruktur sicherzustellen. Dies umfasst unter anderem eine flächendeckende Versorgung mit Bankomaten, Apotheken und Verkehrslösungen sowie die Ortskernbelebung im ländlichen Raum. - Digitalisierung ohne Ausgrenzung: Es muss immer so viel analoges Angebot vorhanden sein, damit niemand zurückgelassen wird. Der ÖSB fordert daher stets die Bereitstellung analoger Alternativen sowie die Schaffung inklusiver digitaler Lösungen. Digitale Anträge sollen auf Wunsch in Papierform zur Verfügung stehen, und der Zugang zu technischer Unterstützung muss flächendeckend gewährleistet sein.
- Langfristige Sicherung der Pensionen:
Der ÖSB fordert die dauerhafte Abschaffung der Aliquotierung von Neupensionen, die volle Inflationsanpassung und eine zusätzliche Berücksichtigung des Wohlstandsfaktors. Durch zukunftsgerichtete Anpassungen und den ergänzenden Ausbau der 2. und 3. Säule soll das österreichische Pensionssystem nachhaltig abgesichert werden. - Freiwilliges Arbeiten im Alter:
Um Erwerbstätigkeit im Alter zu fördern, tritt der ÖSB für die Einführung des „brutto für netto“-Prinzips und die Abschaffung aller Abgaben auf den Zusatzverdienst von Pensionisten ein. Weiters müssen altersgerechte Beschäftigungsmodelle ausgebaut und der Korridor für Pensionsantritte von derzeit 62 bis 68 Jahren auf 62 bis 69 Jahre erweitert werden. - Bekämpfung von Altersdiskriminierung:
Der ÖSB fordert die konsequente Bekämpfung von Altersdiskriminierung, sei es im Finanz- oder Versicherungssektor, im Gesundheitswesen oder im digitalen Bereich. Altersgrenzen, wie jene für Kassenärzte, müssen abgeschafft werden. - Pflege und Betreuung:
Die Regierung muss die Pflege- und Betreuungsreform fortführen. Der ÖSB fordert den Ausbau der 24-Stunden-Betreuung, höhere Förderungen sowie die deutliche Ausweitung des Angehörigenbonus. Ergänzend braucht es vermehrt neue Wohnmodelle wie generationenübergreifende Projekte. - Gesundheit:
Der Zugang zu medizinischer Versorgung muss uneingeschränkt und ohne Altersgrenzen gewährleistet sein. Der ÖSB fordert die Attraktivierung der Kassenstellen, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, sowie verstärkte Anreize zur Vorsorge, und eine kostenfreie Gürtelrose-Impfung ab 50 Jahren. - Bekämpfung von Einsamkeit im Alter:
Einsamkeit im Alter erfordert präventive Maßnahmen wie die Förderung des Ehrenamts, die Schaffung lebendiger Ortskerne sowie Mobilitäts- und alternative Wohnkonzepte. Der ÖSB unterstützt auch Infokampagnen zur besseren Vorbereitung auf den Ruhestand. - Sicherheit im Netz und im Alltag:
Besonders ältere Menschen müssen vor Kriminalität und Betrug im Alltag und im Internet geschützt werden. Der ÖSB fordert verstärkte Ressourcen im Kampf gegen Cyberkriminalität sowie gezielte Bewusstseinskampagnen. - Klimaschutz:
Die ältere Generation ist besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Der ÖSB fordert gezielte Maßnahmen zum Schutz vor Hitze und ein aktives Einbeziehen der älteren Generation in den Klimaschutz. Trinkwasserspender und öffentliche Ruheplätze sowie niederschwellige Informationskampagnen sind dabei essenziell.
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