Junge Generation in der SPÖ und SPÖ Frauen: Für ein selbstbestimmtes, gesundes Leben: Echte Verantwortung für sexuelle Gesundheit!
Anlässlich des Internationalen Tags der sexuellen Gesundheit trugen die Junge Generation (JG) und die SPÖ Frauen ihre Forderungen für die bevorstehende Nationalratswahl vor das Kanzleramt, in dem auch das Frauenministerium und das Jugendstaatssekretariat angesiedelt sind. Im Mittelpunkt der Aktion steht das „Puzzle der sexuellen Gesundheit“, eine Sammlung aus Forderungen, die die Vielschichtigkeit der Herausforderungen rund um sexuelle Gesundheit und insbesondere der Frauen*gesundheit betonen. Neben kostenlosen Verhütungsmitteln und Periodenprodukten, Zugang zum Schwangerschaftsabbruch fordern JG und SPÖ Frauen auch Änderungen im Bildungsbereich und im Gesundheitssystem.
Selbstbestimmung selbstbestimmt!
“Aus Prinzip muss ein Schwangerschaftsabbruch legal, kostenlos und wohnortnahe möglich sein. Raus aus dem Strafgesetzbuch hin zu einer Gesundheitsleistung. Nicht mehr und nicht weniger fordern wir SPÖ Frauen. Der Zugang zum Schwangerschaftsabbruch ist die wesentliche Säule für ein selbstbestimmtes Leben!”, ist Ruth Manninger, SPÖ-Frauen Bundesgeschäftsführerin überzeugt. “Wir müssen gesellschaftliche Stigmatisierungen abbauen und den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen sicherstellen. Für junge Menschen ist es wichtig zu wissen, dass sie nicht allein sind und dass es Unterstützung gibt, wenn sie diese brauchen. Wir fordern: Schwangerschaftsabbruch endlich raus aus dem StGB und einen niederschwelligen und vor allem kostenlosen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen in ganz Österreich!”
Lücken schließen, Leben retten
Frauen*gesundheit wird häufig vernachlässigt, da in der Medizin noch immer der männliche Körper als Norm gilt. Somit treten frauen*spezifische Gesundheitsdienstleistungen oder die Diagnose von Erkrankungen oft in den Hintergrund. „Jede Frau* hat das Recht auf eine wohnortnahe medizinische Versorgung. Niemand sollte wegen eines medizinischen Eingriffs in ein anderes Bundesland reisen müssen. Hier steht die Frauenministerin Raab in der Pflicht, endlich in Zusammenarbeit mit Gesundheitsminister Rauch einen nationalen Aktionsplan zur Frauen*gesundheit aufzustellen, um für Frauen* eine vollwertige und gleichberechtigte Gesundheitsversorgung sicherzustellen“, so Stefanie Grötz, Bundesfrauen*Sprecherin der JG. Es dürfe und könne nicht sein, dass Frauen Nachteile haben, nur weil sich Krankheiten oder medizinische Notfälle anders äußern – das bedeute Lebensgefahr und sei nicht zu akzeptieren: “Wenn Herzinfarkte bei Frauen noch immer schlechter erkannt werden als bei Männern, weil sie sich in den Symptomen so massiv unterscheiden und deshalb schlechter erkannt werden, dann ist Feuer am Dach! Keine Frau* soll ihr Leben lassen, weil sie nicht richtig behandelt werden kann!”, betont Grötz.
Verhütung braucht Bildung und geht alle an
“Verhütung ist ein gesamtgesellschaftliches Thema und betrifft Frauen* als auch Männer. Um eine selbstbestimmte Sexualität leben zu können, braucht es uneingeschränkten Zugang zu Verhütungsmitteln und das Recht, die Methode frei wählen zu können. Zurzeit entscheidet oft das Geldbörserl über diese Wahl. Mit verheerenden Folgen” erklärt Michael Kögl, Bundesvorsitzender der Jungen Generation. Das würden auch die Zahlen von sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) zeigen, die in den vergangenen Jahren stark steigen und den Handlungsbedarf sichtbar machen: “Wenn die Zahl der jungen Menschen, die mit Kondom verhüten, sinkt, zugleich aber die Zahlen von STIs steigen, dann zeigt das zwei Dinge: Es braucht das Wissen, wie man verhütet und man braucht das entsprechende Verhütungsmittel, und zwar leistbar! Menschen haben Sex und wir wollen, dass sie diesen sicher haben bzw. haben können. Der Verhütungsbericht zeigt, dass 33 Prozent der Frauen* nicht verhüten. 37 Prozent würden anders verhüten, wenn sie die Kosten nicht selbst tragen müssten. Und in den letzten 10 Jahren ist die Verwendung von Kondomen bei jungen Menschen von 70 auf 61 Prozent gesunken. Unsere Forderung ist klar: kostenlose Verhütungsmittel und kostenlose Beratung. Dieses Modell wird bereits in Vorarlberg getestet und muss schnellstmöglich für ganz Österreich ausgerollt werden.”
Menstruieren ist keine Entscheidung!
Im Laufe ihres Lebens geben Frauen* mehrere tausend Euro für Menstruationsartikel aus – eine finanzielle Belastung, die für viele schwer zu tragen ist. Wer sich diese Menstruationsprodukte nicht leisten kann, muss oft den Wechsel von Tampons oder Binden hinauszögern oder greift stattdessen zu Toilettenpapier oder Stoffresten. “Frauen* haben menstruieren, ob sie wollen oder nicht und sind deshalb auf Periodenartikel angewiesen. Der Zugang zu Menstruationsprodukten darf deshalb keine finanzielle Frage sein. In Wien gibt es mit der Roten Box und kostenlosen Menstruationsartikeln an vielen öffentlichen Toiletten bereits Vorzeigebeispiele. Dieses Angebot wollen wir auf ganz Österreich ausweiten.“, so Jasmina Malkoc, Frauen*sprecherin der JG Wien. “Als Junge Generation fordern wir daher kostenlose Menstruationsartikel in allen Bildungseinrichtungen, Jugendzentren und öffentlichen Toiletten, sowie eine kostenlose Ausgabe von Menstruationsartikeln in Sozialmärkten”, so Malkoc.
“Zum Tag der sexuellen Gesundheit können wir die Regierung nur dazu auffordern, endlich zu handeln. Wir wollen diese Probleme angehen – mit der SPÖ in Regierungsverantwortung gehen wir diese Dinge bis nächstes Jahr an. Es ist keine weitere Zeit zu verlieren!”, so die Manninger, Grötz, Kögl und Malkoc abschließend. (Schluss)
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