„matinee“: „Von Triest nach Mailand – Italiens faszinierende Wasserwelten“ und „Vienna in Hollywood – Pioniere der Filmmusik“
Anlässlich der bevorstehenden 81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (28. August bis 7. September 2024) erkundet die „matinee“ am Sonntag, dem 25. August, um 9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON nicht nur „Italiens faszinierende Wasserwelten“ zwischen Triest und Mailand, sondern richtet in der anschließenden Dokumentation „Vienna in Hollywood – Pioniere der Filmmusik“ (9.55 Uhr) den Blick auf die internationale Filmwelt, in der von Anbeginn des neuen Mediums viele Österreicher unauslöschliche Spuren hinterlassen haben. Im Fokus stehen legendäre österreichische Komponisten, die Hollywood in musikalischer Hinsicht maßgeblich geprägt haben. „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) beschließt mit aktuellen Berichten und Tipps den von Teresa Vogl präsentierten ORF-Kulturvormittag.
„Von Triest nach Mailand – Italiens faszinierende Wasserwelten“ (9.05 Uhr)
Vor der Erfindung der Eisenbahn waren Wasserstraßen die günstigsten und wichtigsten Transportwege Europas. Erst ab den 1890er Jahren verschwanden die Kanäle sukzessiv. Der von Hermann Peseckas und Stefan Sternad gestaltete Film begibt sich auch auf eine historische Zeitreise vom Reschenpass in Südtirol, entlang der Etsch zum früheren Bozener Hafen Branzoll in Richtung Verona und erkundet die faszinierenden Wasserwelten Oberitaliens. Einer der interessantesten Wasserwege führt zum Lago Maggiore, wo der Fluss Ticino entspringt. Über diesen Strom und den Naviglio Grande wurde einst der Marmor für den Dom von Mailand per Schiff bis vor die Haustür des Gotteshauses transportiert. Über den Fluss Mincio geht die Reise weiter und taucht ein in die Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. 1815, nach dem Wiener Kongress, gründeten die Habsburger das Königreich Lombardo-Venetien. Die Habsburger investierten große Summen in umfangreiche Kanalbauten und bauten so die Wasserwege von Oberitalien zu einem Verkehrsnetz aus. Als der Hafen von Venedig Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung verlor, wurde Triest zum Haupthafen der k. u. k. Monarchie. Hier wurde auch 1833 die weltweit operierende Schifffahrtslinie „Lloyd Austriaco“ gegründet.
„Vienna in Hollywood – Pioniere der Filmmusik“ (9.55 Uhr)
Österreich ist weltweit als Musikland bekannt. Dabei denken die meisten an die weltberühmten Klänge von Mozart, Beethoven, Strauss und anderen berühmten Klassik-Komponisten. Kaum jemand verbindet damit aber Filmmusik. Dabei mischt auch in diesem Genre Österreich auf Weltklasse-Niveau mit. Der oft betonte Unterschied zwischen so genannter E- und U-Musik für die großen Lichtspieltempel der Zeit – er hält so nicht. Österreichs Pioniere der Filmmusik erhielten eine klassische Ausbildung und schufen symphonische Werke, bevor sie nach Hollywood aufbrachen und dort Ruhm erlangten.
Barbara Weissenbeck spannt in ihrem Film den Bogen von den Anfängen der musikalischen Begleitung von Stummfilmen über den 1933 komponierten Soundtrack zu „King Kong“ durch den Österreicher Max Steiner bis hin zur Krise der Filmmusik-Industrie in den 1990er Jahren. Steiner, als „Vater der Filmmusik“ bezeichnet, brach 1929 nach Hollywood auf, komponierte an die 200 Soundtracks, wurde für 24 Oscars nominiert und gewann drei davon. Aber auch andere Giganten des Genres kommen zu Ehren, die wegen ihrer jüdischen Herkunft ins Exil gehen mussten: Erich Wolfgang Korngold, Hanns Eisler, Schüler von Arnold Schönberg, oder Erich Zeisl.
Die Doku schildert auch, wie Filmmusik zu einem „kriegswichtigen“ Instrument wurde, dies- wie jenseits des Atlantiks. So entstand mit der Wien Film und der Synchronhalle 1938 das drittgrößte Filmstudio in Nazi-Deutschland, in der sämtliche Propagandafilme des NS-Regimes musikalisch vertont wurden. Die damals geschaffene Synchron-Bühne ist heute, Jahrzehnte später, eines der meistgebuchten Studios für die Produktion zeitgenössischer Hollywood-Musik.
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