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Junge Industrie: Heute ist der Pension Overshoot Day – ein bitterer Tag

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Der Pension Overshoot Day ist der Tag, an dem alle Einnahmen für das Pensionssystem aufgebraucht sind. „Den Rest des Jahres muss der Steuerzahler einspringen – ansonsten bekäme ab dem 16. August niemand mehr eine Pension. Führt man sich das einmal vor Augen, merkt man erst, wie absurd das Ganze ist“, erklärt Julia Aichhorn, Bundesvorsitzende der Jungen Industrie. „Es ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die heute arbeiten, ins Pensionssystem einzahlen und nicht sicher sein können, dass es für sie auch noch eine Pension geben wird.“

 

Letztes Jahr fand der Pension Overshoot Day am 19. August statt, also drei Tage später. „Der demographische Wandel trifft uns bereits jetzt in voller Härte. Ändert sich nichts am System, verschiebt sich der Tag immer weiter nach vorne und landet irgendwann in der ersten Jahreshälfte“, führt Aichhorn fort. „Das Pensionssystem wurde nie den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst. Das hat fatale Konsequenzen für den Staatshaushalt und die Zukunft von Österreich. Denn man müsse sich fragen, in welchem Staat man zukünftig leben wolle.“

 

„Rechnet man das Ganze in Tage um, kostet unser Pensionssystem dem Steuerzahler 217 Millionen Euro pro Tag“, warnt Aichhorn. „Dabei brauchen wir dieses Geld mehr als nur dringend, um in zukunftsorientierte Themen, wie Bildung, Klimaschutz und Digitalisierung. Damit unsere Kinder sowie unsere Enkelkinder dieselben Chancen und Möglichkeiten haben können wie wir.“

 

Insbesondere benötige man das Geld für den Ausbau der Kinderbetreuung, der bis 2030 mit 4,5 Milliarden Euro budgetiert ist. Diese Summe gibt der Staat in 20 Tagen für Pensionen aus. Mit dem Geldäquivalent für 30 Pensionstage könne sich der Staat das gesamte Forschungsbudget für ein Jahr leisten. Und rechnet man alle Ausgaben für Umwelt, Klima und Energie in Pensionstage um, hätte man schon nach 16 Tagen das Jahresbudget erreicht.  

 

„Ich vertrete einen Teil der kommenden Generation sowie zukünftige Leistungsträger dieses Landes. Es ist also meine Pflicht an dieser Stelle einzuschreiten und zu sagen: Genug ist genug“, appelliert die Bundesvorsitzende Julia Aichhorn. „Wir brauchen systemische Reformen beim Pensionssystem, alles andere ist den kommenden Generationen gegenüber nicht gerecht.“ 

 

Es brauche Anreize, um die Menschen länger im Berufsleben zu halten sowie eine Heranführung des faktischen Pensionsantrittsaltes an das gesetzliche. Auf die steigende Lebenserwartung und damit die steigende faktische Zeit in Pension sei das System nie ausgelegt worden. In vielen Ländern kopple man daher das Pensionsantrittsalter an gewisse Faktoren, wie zum Beispiel die Lebenserwartung – nicht so in Österreich. 

 

„Das wissen auch alle Politiker, die sich der Realität aber aus wahltaktischen Gründen verschließen. Für die Jugend ist an der Zeit aufzustehen und sich dagegen zu wehren“, so Aichhorn abschließend. “Wo sind die mutigen Politiker, die ehrlich die Herausforderungen der Zukunft angehen wollen, anstatt teure Wahlzuckerl auf Kosten der kommenden Generationen verteilen?” 

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