Stabiles Wachstum im gemeinnützigen Sektor trotz multipler Krisen
Die erstmalige Erhebung der Bedeutung des NPO-Sektors im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zeigt, dass gemeinnützige Organisationen 22 Mrd. Euro zur Wertschöpfung in Österreich beitragen.
840 Mio. Stunden an freiwilliger und bezahlter Arbeit retten und pflegen Menschen, stellen Verbindungen bei Kultur und Sport her, leisten internationale Hilfe und schützen Umwelt und Natur.
6 % der Beschäftigten sind in Österreich tagtäglich mit Herzblut bei der Arbeit und gemeinsam mit hunderttausenden Freiwilligen im ständigen Einsatz.
„Ohne den gemeinnützigen Sektor würde Österreich nicht nur sozial ärmer sein, es würden viele Bereiche des täglichen Lebens schlicht nicht funktionieren
“, so Stefan Wallner, Geschäftsführer des Bündnis für Gemeinnützigkeit: „Die Erhebungen mittels Satellitenkonto zeigen, dass der gemeinnützige Sektor sehr gut durch die Corona-Krise gekommen ist. Trotz der besonders schwierigen Coronajahre für Vereinstätigkeit und viele Bereiche der Freiwilligenarbeit, etwa im Sport oder der Kultur, und den hohen Belastungen im Sozial- und Gesundheitsbereich, sehen wir in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wachstum des gemeinnützigen Sektors im Gleichklang mit dem allgemeinen Wirtschaftswachstum.
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Gemeinnützige Organisationen – ein wirtschaftlich und sozial stabilisierender Faktor
Forschungsarbeiten der NPO-Expert:innen an der Wirtschaftsuniversität Wien haben zudem gezeigt, dass gemeinnützige Organisationen nicht nur entscheidend für die Krisenbewältigung waren, sondern auch ein wirtschaftlich und sozial stabilisierender Faktor. Es gab in den gemeinnützigen Organisationen weniger Kurzarbeit und weniger Kündigungen als in anderen Sektoren.
Wesentlich dafür, dass der gemeinnützige Sektor gestärkt aus der Krise gekommen ist und wächst, war das enorme Engagement der Freiwilligen und der Mitarbeitenden unter schwierigen Bedingungen, aber auch die Absicherung durch den Corona-NPO Unterstützungsfonds der Bundesregierung.
Forderung: Langfristige Stärkung des Sektors – weniger Bürokratie, mehr Wirkung
In der kommenden Regierung muss daher sichergestellt werden, dass auch in Zukunft in Fällen größerer Krisen wirksame, bundesweite Hilfsinstrumente für den gemeinnützigen Sektor und die Freiwilligenorganisationen geschaffen werden.
Zudem fordern die gemeinnützigen Organisationen einen radikalen Bürokratieabbau im Förderwesen. „Wir fordern: Weniger Bürokratie und mehr Wirksamkeit. Jedes Ministerium hat seine eigenen Standards und Regeln für Förderungen. Anträge und Abrechnungen werden immer aufwendiger. Einheitliche, klare Regelungen und digitale Abwicklung wären eine große Erleichterung für die NGOs und sie könnten sich noch stärker auf die wirksame Arbeit konzentrieren. Wie wichtig und wie wirksam diese Arbeit ist, hat die Erhebung der Statistik Austria einmal mehr gezeigt
“, betont Stefan Wallner, als Freiwilligenorganisationen Vertreter der österreichischen Gemeinnützigen- und Freiwilligenorganisationen.
Gemeinnützige Arbeit und freiwilliges Engagement sind nicht selbstverständlich. Sie brauchen gute politische Rahmenbedingungen, um gerade in herausfordernden Zeiten wirksam sein zu können.
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