Samariterbund: Aktuelle Zahlen bestätigen Unersetzbarkeit gemeinnütziger Organisationen
„Wir haben immer schon gewusst, dass die soziale Mission des Samariterbundes ohne das Engagement der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer undenkbar wäre“, erklärt Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Samariterbundes. „Jetzt liegen die überraschend sensationellen Zahlen, Daten und Fakten auf dem Tisch, die von der Statistik Austria im Auftrag des Sozialministeriums erhoben worden sind und erstmals mit einem sogenannten ‚Satellitenkonto‘ eine detaillierte volkswirtschaftliche Erfassung der Aktivitäten gemeinnütziger Organisationen ermöglichen. Diese Ergebnisse werden ein Umdenken in der Wahrnehmung des Ehrenamts nötig machen“, so Hundsmüller.
Gigantische Wertschöpfung von 22 Mrd. Euro
Für die Jahre 2018-2021 wurden Kennzahlen aus bestehenden Datenquellen von Statistik Austria mit aktuellen Stellungnahmen von rund 1.000 Organisationen gebündelt. Das Resultat: Die gemeinnützigen Organisationen in Österreich leisten rund 367 Millionen bezahlte Arbeitsstunden pro Jahr. Weitere rund 470 Millionen Stunden Arbeit ohne Bezahlung tragen die freiwilligen Mitarbeiter:innen zusätzlich bei.
Rund 3,8 Millionen Menschen in Österreich haben sich 2021 in ihrer Freizeit freiwillig und ohne Bezahlung engagiert. Der volkswirtschaftliche Wert dieser ehrenamtlichen Arbeit wird mit 10,2 Milliarden Euro beziffert.
Die Wertschöpfung von bezahlter Arbeit und freiwilligem Engagement liegt demnach bei einem Gesamtpaket von rund 22 Milliarden Euro.
Die Statistik Austria hält fest: Ohne die Freiwilligenarbeit wäre Österreich ein völlig anderes Land. Mehr als 6.000 Organisationen sind in fast allen gesellschaftlichen Bereichen gemeinnützig tätig. 30 Prozent der Wertschöpfung (3,63 Mrd. Euro) entfallen auf Sozialorganisationen und 23 Prozent (2,78 Mrd. Euro) auf das Gesundheitswesen. Die weiteren 47 Prozent verteilen sich auf Erziehung und Unterricht, Kunst und Kultur, Sport und diverse andere Dienstleistungen.
Freiwilligenarbeit ist wertvoll – und keine Selbstverständlichkeit
Ob in der Pflege, beim Rettungsdienst, in der Obdachlosenbetreuung, bei der nationalen und internationalen Katastrophenhilfe oder in der Betreuung von geflüchteten Menschen: Rund 8.500 Freiwillige unterstützen mit viel Herzblut und Engagement die soziale Mission des Samariterbundes. Und ihr Einsatz wird angesichts der wachsenden Aufgaben von Rettungs- und Sozialorganisationen immer wichtiger. „Wir brauchen Ehrenamtliche mehr denn je. Die heute präsentierten Zahlen sind daher auch ein deutliches Signal an die Bundesregierung, für Freiwilligenarbeit die bestmöglichen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen“, betont Hundsmüller. Der Samariterbund drängt zum Beispiel schon seit Jahren auf eine verpflichtende – österreichweit einheitliche – Unfall- und Haftpflichtversicherung für Ehrenamtliche.
Gleichzeitig weist Hundsmüller darauf hin, dass das selbstlose Engagement der Freiwilligen nicht ausgenutzt werden darf: „Wir warnen ausdrücklich davor, das Ehrenamt allein aus Kostengründen zu forcieren!“
Der Abschlussbericht kann unter www.sozialministerium.at/NPO-Satellitenkonto nachgelesen werden.
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