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WK Wien: E-Commerce-Lehrlinge lernen Online-Handel von der Pike auf

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Derzeit absolvieren rund 2600 junge Menschen eine Lehre im Wiener Handel. „Der Handel ist ein wichtiger Lehrlingsausbildner und bietet mit seinen insgesamt 16 Branchen ein gutes Berufsfeld mit hohen Karrierechancen“, so Handelsobfrau Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Neben den klassischen Einzelhandelslehren sind insbesondere Ausbildungen mit Bezug zur Digitalisierung, sowohl bei den Lehrlingen als auch bei den Betrieben, gefragt.

Mit den dreijährigen Lehrausbildungen im E-Commerce-Kaufmann/frau und Einzelhandelskaufmann/frau mit Schwerpunkt ‚Digitaler Verkauf‘ haben junge Auszubildende viele Entwicklungsmöglichkeiten. Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten machen die jungen Profis zu gefragten Fachkräften. Gumprecht unterstreicht: „Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften, die in allen Belangen des Online-Handels weiterhelfen können und mit technischen Innovationen gekonnt umgehen, ist sehr hoch und wird weiter steigen. Digitale Fähigkeiten sind besonders wertvoll in einer Welt, in der digitale Kanäle immer wichtiger werden und der Handel zunehmend von Technologie durchdrungen ist.“ 

Interesse an E-Commerce-Lehre ist groß

Seit Beginn der Einführung der E-Commerce-Lehre als Regellehrberuf im Mai 2020 hat sich der Lehrberuf gut etabliert, die Nachfrage ist groß: Das erklärte Ziel der Wirtschaftskammer Wien waren 30 bis 40 Lehranfänger pro Jahr. Aktuell machen 97 Auszubildende in 22 Ausbildungsbetrieben eine E-Commerce-Lehre in Wien – Tendenz steigend. Neben Handelsunternehmen bieten das vor allem Firmen aus den Branchen Information/Consulting, Tourismus sowie Transport und Verkehr an.

„Der Lehrberuf bildet die Online-Fachkräfte der Zukunft aus. Absolventen der E-Commerce-Lehre sind gefragt am Arbeitsmarkt“, so Gumprecht. Die E-Commerce-Lehre hat das Potential, die steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften mit digitalem Know-how zu befriedigen: E-Commerce-Kaufleute erhalten eine kaufmännische Ausbildung, dazu eigenen sie sich Wissen in den Bereichen IT, Logistik, Marketing sowie Werbung und Öffentlichkeitsarbeit an. Die Fachkräfte sind im Anschluss zum Beispiel als Webshop-Manager bzw. –Administrator, E-Business-Manager, E-Commerce-Assistent oder als Webshop-Content-Manager einsetzbar. 

Einzelhandelslehre mit Fachschwerpunkt ‚Digitaler Verkauf‘ wird gut angenommen

Seit Juni 2017 gibt es die Möglichkeit, die Einzelhandelslehre im jeweiligen Fachschwerpunkt mit Zusatzausbildung ‚Digitaler Verkauf‘ zu erlernen. Seitdem wird das Angebot gut angenommen: Im ersten Jahr haben 26 junge Auszubildende die Zusatzausbildung gewählt, 2023 waren es schon drei Mal so viele (88 Lehrlinge). Aktuell gibt es 98 Lehrlinge in Wien, österreichweit sind es 443.

„Das ist erfreulich, aber noch nicht genug. Wir möchten die Lehrlinge weiter ermutigen, die Zusatzausbildung ‚Digitaler Verkauf‘ zu wählen, denn digitale Fähigkeiten werden immer wichtiger“, so Gumprecht. Jede Einzelhandelslehre, unabhängig von der Branche, kann mit dem zusätzlichen Schwerpunkt ‚Digitaler Verkauf‘ kombiniert werden (ohne Lehrzeitverlängerung). Die Ausbildung umfasst etwa Verkaufstätigkeiten mit Hilfe mobiler oder stationärer digitaler Endgeräte, z.B. Tablets, aber auch um die Beratung von Kundinnen und Kunden im Online-Shop.

WIFI Wien: Nachfrage nach Erwachsenenbildung im digitalen Handel steigt

Auch in der Erwachsenenbildung im digitalen Handel gibt es eine steigende Nachfrage. Das WIFI Wien bietet dafür den Diplomlehrgang „E-Commerce-Management der Werbe Akademie“ und die „Ausbildung zum/zur E-Commerce Experten/Expertin“ an. Viele Studierende des Diplomlehrgangs haben bereits vor Studienbeginn direkt oder indirekt mit E-Commerce zu tun und nutzen die Ausbildung, um ihr Wissen zu vertiefen. Die Ausbildung zum E-Commerce Experten besuchen vorrangig im Einzelhandel Tätige oder Selbstständige, um einen Online-Shop aufzubauen und zu betreiben. Derzeit gibt es in beiden Kursen 62 Teilnehmer. 

Gumprecht: „Müssen in unsere Fachkräfte investieren“

„Die Digitalisierung erhöht die Anforderungen an die Mitarbeiter“, sagt Gumprecht. Hier ist der Handel weiter gefordert, seine Mitarbeiter bestmöglich auf die damit einhergehenden beruflichen Anforderungen vorzubereiten. „Die fortschreitende Digitalisierung verändert rasch sämtliche Lebensbereiche, auch den Arbeitsmarkt. Damit verändern sich auch die Anforderungen der Unternehmen an die Beschäftigten. Klar ist, dass wir daher vor allem in die Qualifikationen unserer Fachkräfte investieren müssen, damit diese mit der Digitalisierung auf Du sind.“ Die Digitalisierung im Handel wird weiter zur Entstehung neuer Berufe führen, ist die Obfrau überzeugt. 

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