PEKABE zum Halbjahresergebnis der Pensionskassen: Die Performance ist im Vergleich zum Kapitalmarkt nur Mittelmaß
Eine Veranlagungsperformance von 4,02 Prozent nimmt sich im Vergleich zu den Ergebnissen, die auf dem Kapitalmarkt erzielbar waren, bescheiden aus. So konnte der DAX um knapp neun Prozent, der Standard & Poor’s um 14,5 Prozent zulegen. Auch eine nahezu risikolose und von einem unabhängigen Institut empfohlene Veranlagung im MSCI World hat eine Performance von mehr als zehn Prozent gebracht. Es stellt sich somit für die Berechtigten der Pensionskassen erneut die Frage, warum bei einer fulminanten Entwicklung aller großen Börsen die österreichischen Pensionskassen hier nicht besser abschneiden konnten.
Langfristvergleich lenkt von den tatsächlichen Problemen – nämlich oftmaligen Pensionskürzunbgen – ab
Die vom Fachverband angeführte Performance umfasst die Jahre 1990 bis 2000, damals gab es einen Börsenboom der sich nicht wiederholt hat. Überdies waren hohe Anleiherenditen bis zu neun Prozent üblich, auch diese Zinssätze wurden nie wieder erreicht. Tatsächlich werden viele Betriebspensionen ständig gekürzt, zusätzlich ist man von einer Erhöhung wie man sie aus dem ASVG kennt weit entfernt.
Ein Beispiel verdeutlicht diese Dramatik:
- Eine Anfang 2008 zuerkannte Pension von 404,- Euro hat sich bis heute durch wiederholte Pensionskürzungen auf 272,- Euro reduziert.
- Die zugesagte jährliche Valorisierung in Höhe von zwei Prozent wurde bei weitem verfehlt und hätte aktuell zu einer Pension von 555,- Euro geführt.
- Die Pension ist in der Zwischenzeit somit um 283,- geringer als ursprünglich versprochen.
Peter Weller, Obmann von PEKABE: „Das Ergebnis ist zwar positiv, hinkt aber der Entwicklung an den Börsen hinten nach und abgerechnet wird am 31. Dezember, jede Euphorie über ein Zwischenergebnis ist daher verfrüht. Solange es Pensionskürzungen gibt, ist an einen Ausbau der betrieblichen Altersvorsorge in der aktuellen Form jedenfalls nicht zu denken. Verantwortliche Politik muss auch das Pensionskassensystem einer echten Reform unterziehen. Die Forderung zahlreicher Berechtigter nach einer Auszahlung des Kapitals wird für uns immer nachvollziehbarer.“
Über PEKABE
PEKABE vertritt unabhängig und überparteilich die Interessen von mehr als einer Million Berechtigter der österreichischen Pensionskassen.
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