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Im Wartezimmer der Landespolitik:

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Ein gegen die Empfehlungen der Ärztekammer in die peripheren Krankenhäuser übernommenes leistungsfeindliches Gehaltssystem mit pauschalierter Abgeltung von Nachtdiensten benachteiligt besonders jene Kolleg:innen, die in Zeiten des Ärztemangels vermehrt Nachtdienste leisten. „Wo bleibt die Umsetzung des von der Politik so oft formulierten Grundsatzes 'Leistung muss sich lohnen'?“, fragt Daniel von Langen, Kurienobmann der angestellten Ärzte in der Tiroler Ärztekammer.

„Wie lange müssen unsere Kolleg:innen noch auf eine Lösung warten?“, kritisiert Stefan Kastner, Präsident der Tiroler Ärztekammer, die fortwährende Verzögerungstaktik der Landespolitik bei der dringend notwendigen Gehaltsreform. Während andere Bundesländer, wie die Steiermark oder das Burgenland, die Gehälter ihrer Ärzt:innen bereits vor einem Jahr deutlich angehoben haben, hinkt Tirol hinterher und verliert sich in endlosen Evaluierungen anstatt Lösungen zu schaffen. Selbst die Bezirke scheinen das Vertrauen in die Landespolitik verloren zu haben. Sie haben aufgrund der prekären Situation bereits begonnen, eigenständige Lösungen zu entwickeln.

„Vor einem Jahr versicherte uns Landesrätin Hagele eine rasche Evaluierung der Gehaltssituation, um Verbesserungen zu erreichen“, erklärt von Langen. Doch nun scheint die Verzögerungstaktik ihren Höhepunkt erreicht zu haben, da die Evaluierung der Ärzte- und Pflegegehälter nicht bis Juni, sondern erst im Herbst abgeschlossen sein soll. „Wir fragen uns auch, was Herbst eigentlich bedeutet, das kann alles zwischen September und Dezember sein. Diese vage Zeitangabe trägt nur zur Unsicherheit und Frustration bei den Betroffenen bei. Es scheint den zuständigen Politiker:innen nicht bewusst zu sein, dass aufgrund der personellen Engpässe in den Tiroler Krankenhäusern jeden Monat etwa 1000 Operationen nicht stattfinden können. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie durch diese Verzögerungen großes Leid bei den betroffenen Patient:innen verursacht wird.“

„Tirols Krankenhäuser werden besonders für junge Ärzt:innen zunehmend unattraktiv. Bereits jetzt bleiben Ausbildungsplätze in Mangelbereichen unbesetzt“, warnt Klaus Kapelari, Vizepräsident der Tiroler Ärztekammer und stellt weiter fest, „dass zusätzliche vom Land Tirol unterstützte Ausbildungsstellen in Mangelfächern aufgrund fehlender Bewerber:innen in diesen Fächern teilweise gar nicht mehr ausgeschrieben wurden.“ Dies sei angesichts des wachsenden Ärztemangels ein alarmierender Zustand, der die zukünftige Patient:innenversorgung gefährden könnte.

„Es ist unverständlich, warum die Evaluierung der Gehälter so lange dauert“, kritisiert Ärztekammer-Präsident Kastner. „Jeden Monat verlieren wir Ärzt:innen an andere Bundesländer und das benachbarte Ausland.“ Die Ärztekammer für Tirol fordert daher rasche und konstruktive Gespräche, damit bis spätestens Januar 2025 endlich ein wettbewerbsfähiges Gehaltssystem für die Spitalsärzt:innen in Tirol etabliert wird.

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