„Universum History“-Doku über das „Zeitalter der Entdeckungen“
Wien (OTS) – 1491. Der florentinische Bankier Amerigo Vespucci wird im Dienste des mächtigen Medici-Clans nach Sevilla geschickt. Von dort brechen spanische Seefahrer in die Welt auf, finanziert u. a. von den Medici. Hier lernt Vespucci Christoph Kolumbus kennen, der als „Entdecker“ Amerikas in die Geschichte eingehen wird. Während Kolumbus noch glaubt, er habe den Westweg nach Indien gefunden, wird Vespucci klar: Im Westen liegt ein neuer, bislang unbekannter Kontinent. 1502 veröffentlicht er den Reisebericht „Mundus Novus – Neue Welt“, der zum Bestseller wird. Und der neue Kontinent wird „Amerika“ genannt – nach Amerigo Vespucci. Doch das erfährt Vespucci nie.
Mit „Amerigo Vespucci – Aufbruch in eine unbekannte Welt“ zeigt „Universum History“ am Freitag, dem 5. Juli 2024, um 22.35 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON eine spannende Dokumentation von Eike Schmitz (ORF Bearbeitung: Andreas Maurer) über das „Zeitalter der Entdeckungen“, eine Epoche geprägt von Geldgier und Konkurrenz, von Kartenschmugglern und Konquistadoren, die widerlegt, dass Vespucci – wie später oft behauptet wurde – ein Hochstapler war und erklärt, wieso Amerika nach ihm benannt wurde.
1492 landet der italienische Seefahrer in kastilischen Diensten Christoph Kolumbus auf den Bahamas und glaubt, den unerforschten östlichen Rand Indiens erreicht zu haben. Kolumbus gilt gemeinhin als Entdecker Amerikas, die neu entdeckte Welt wird jedoch nach Amerigo Vespucci benannt, der die Ostküste Südamerikas entlangsegelte. Sein 1502 veröffentlichter Reisebericht „Mundus Novus – Neue Welt“ wird zum Bestseller und in mehrere Sprachen übersetzt. Darin präsentiert Vespucci eine Sensation: Im Westen liegt nicht – wie bisher angenommen – Indien, sondern ein riesiger unbekannter Kontinent. „Mundus Novus – Neue Welt“ motiviert den Freiburger Kartografen Martin Waldseemüller 1507 zur Aussage: „Es ist nicht einzusehen, warum dieser neue Erdteil nicht Amerige, Land des Americus, oder America genannt werden sollte – nach seinem Entdecker“. Und er meint den Bankier und Navigator Amerigo Vespucci. Der Name „Amerika“ ist geboren.
Dabei deutete zunächst nichts darauf hin, dass der 1451 geborene Florentiner Vespucci eine Karriere als Seefahrer machen sollte. Als Kaufmann in Diensten der finanzstarken Medici ist Amerigos Alltag zunächst mehr von trockenen Zahlen geprägt als von aufregenden Abenteuern. Als Vespucci für die Medici dann aber den Schiffsbetrieb im spanischen Sevilla beaufsichtigen soll, kommt er in direkten Kontakt mit der faszinierenden Welt der Entdecker. Er lernt Christoph Kolumbus kennen und darf auch selbst an spanischen Expeditionen in den Westen teilnehmen, bei denen er als Astronom und Kartograf arbeitet. Er zeichnet Sternbilder auf und dokumentiert die vielfältige Fauna und Flora entlang der Küstenstreifen. In seinen Reiseberichten schwärmt er von einer „unendlichen Anzahl von Vögeln in verschiedenen Formen und Farben und Bäumen, die so schön und duftend waren, dass wir dachten, wir hätten das irdische Paradies betreten.“
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