In memoriam Hans Tuppy: Tuppy Lecture 2024 an der Universität Wien
Am Freitag, 28. Juni, findet um 16 Uhr im Großen Festsaal der Universität Wien im memoriam Hans Tuppy die Tuppy Lecture 2024 als gemeinsame Veranstaltung des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ÖAW, der MedUni Wien und der Universität Wien statt. Hans Tuppy ist im April 2024 im 99. Lebensjahr verstorben. Die Vortragsreihe wurde 2016 von Universität Wien und ÖAW ins Leben gerufen. Dabei tragen hervorragende Wissenschafter*innen vor, die einen bahnbrechenden Beitrag zu Biochemie oder Molekularbiologie geleistet haben. Heuer hält der renommierte Virologe Florian Krammer die Keynote zum Influenza-Virus.
Florian Krammer studierte Biotechnologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Glykoproteinen und Influenzaviren. Seit 2010 forscht Krammer am Department of Microbiology an der Icahn School of Medicine a Mount Sinai an universellen Influenza-Impfstoffen und Impfstoffen gegen Corona-, Lassa-, Hanta- und Ebola-Viren. Seit 1. März 2024 forscht er auch an der an der Medizinischen Universität Wien, Professur für Infektionsmedizin.
Sein Vortrag im Rahmen der Tuppy Lecture trägt den Titel: „Targeting the influenza virus neuraminidase to protect from disease: A journey from Vienna to New York and back“.
Über Hans Tuppy
Hans Tuppy wurde am 22. Juli 1924 in Wien geboren und maturierte 1942. Sein Interesse galt schon in jungen Jahren den Naturwissenschaften. Tuppy begann aufgrund einer Verletzung im Zweiten Weltkrieg schon früh mit seinem Chemie-Studium an der Universität Wien, u.a. bei Ernst Späth und Friedrich Wessely, und promovierte 1948. Bereits mit 25 Jahren setzte er seine Studien auf Empfehlung von Max Perutz in Cambridge fort. In Cambridge wirkte Tuppy als Mitarbeiter von Frederick Sanger an der Erforschung der Insulinsynthese mit, für die Sanger 1958 den Nobelpreis erhielt. Eine weitere wichtige Station war das Karlsberg-Laboratorium in Dänemark. 1951 kam Tuppy zurück nach Wien, habilitierte sich 1956, wurde Assistent am II. Chemischen Institut der Universität Wien und schließlich 1963 Ordinarius am Institut für Biochemie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien. Das Institut ist nun an den Max Perutz Labs verankert. Tuppy war von 1970 bis 1972 Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Wien (heute Medizinische Universität Wien) und von 1983–1985 Rektor der Universität Wien und Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz.
Hans Tuppy war nicht nur ein hervorragender Wissenschafter, sondern setzte sich auch hochschulpolitisch für die Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Österreich ein. 1981 war er an der Formulierung des Forschungsförderungsgesetzes beteiligt, das die Entstehung des FWF bewirkte. 1974 bis 1982 war Hans Tuppy Präsident des FWF. Tuppy, seit 1967 Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), war von 1985 bis 1987 auch deren Präsident. Von 1987 bis 1989 wirkte Tuppy als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung in der Regierung Vranitzky. Nach seiner Tätigkeit in der Politik kehrte Tuppy in die Wissenschaft zurück.
Für sein wissenschaftliches Werk und sein Wirken für die österreichische Forschungslandschaft wurde Tuppy vielfach geehrt: Neben diversen Ehrendoktoraten wurde er 1975 mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet und erhielt 2002 den Ludwig-Wittgenstein-Preis der Österreichischen Forschungsgemeinschaft. 2014 erhielt er das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich.
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