PRAEVENIRE fordert: Kostenloses Impfen muss ein Patientenrecht werden! | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

PRAEVENIRE fordert: Kostenloses Impfen muss ein Patientenrecht werden!

0 179

Geht es nach der aktuellen Gesundheitsreform, so soll für
Gesundheitsförderung und Vorsorge deutlich mehr Geld zur Verfügung stehen: 90 Millionen Euro sollen helfen, die Impfbereitschaft der österreichischen Bevölkerung anzukurbeln. Impfungen ermöglichen auch auf lange Sicht, Krankheiten auszurotten – vorausgesetzt, ausreichend viele Menschen nehmen die Impfangebote wahr. Schutzimpfungen wie jene gegen Influenza, Pneumokokken oder Corona können schwere Erkrankungen oder Krankheitsverläufe verhindern. Doch die Durchimpfungsraten in Österreich lassen bei den meisten Erkrankungen, die durch eine Impfung verhindert oder zumindest weniger schwerwiegend ausfallen können, noch zu wünschen übrig. Der internationale Vergleich zeigt, dass sich mit einem einfachen und niederschwelligen Angebot, wie etwa kostenlosen Impfprogrammen, rasch eine höhere Durchimpfungsrate erreichen lässt. Daher fordert der Verein PRAEVENIRE einen niederschwelligen Zugang über Gratisangebote: „Die kostenlosen Impfprogramme für Erwachsene müssen ausgeweitet und die geplanten 90 Millionen zügig zur Optimierung des bestehenden Impfangebotes eingesetzt werden. Kostenloses Impfen muss ein Patientenrecht werden!“

Impfen zahlt sich aus

Impfungen sind für Kinder und Erwachsene eine der am besten wirksamen Maßnahmen der Prävention und häufig kostengünstiger als die Behandlung von Erkrankungen oder ihrer Folgeschäden. Durch vorsorgliche Impfungen werden Krankenhausaufenthalte, Arztbesuche und Medikamentenkosten erheblich reduziert. Sie schützen nicht nur kurzfristig den Einzelnen, sondern tragen auch langfristig zur Volksgesundheit bei. Jährlich sterben weltweit Hunderttausende Menschen an den Folgen der Grippe. Die Impfung trägt dazu bei, die Anzahl der Todesfälle zu reduzieren und den Ausbruch von Epidemien zu verhindern.
„Allein in Österreich erkranken jährlich etwa 30.000 Menschen an einer Pneumokokken-Infektion. Schwere Erkrankungsverläufe und Todesfälle treten häufig bei älteren Menschen auf, sodass für Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr und Risikogruppen aller Altersklassen eine Impfung empfohlen wird. Pneumokokken-Erkrankungen sind zwar grundsätzlich mit Antibiotika behandelbar, allerdings wurden auch in Österreich bereits erste Antibiotikaresistenzen nachgewiesen“, sagt Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Vorstand Innere Medizin und Pneumologie, Klinik Floridsdorf. Eine Pneumokokken-Impfung kann das Risiko einer Erkrankung und der damit einhergehenden Komplikationen um bis zu 90 % verringern. Die Durchimpfungsraten im Erwachsenenalter liegen jedoch nur bei etwa 20 %.

Mehr Bewusstsein schaffen

Eine Hürde bei der Erhöhung der Durchimpfungsrate stellt die Impfskepsis der österreichischen Bevölkerung dar. Das Arztgespräch bietet oft nicht genug Zeit, den Impfstatus zu erfragen und ausreichend über notwendige Impfungen aufzuklären.
Impfempfehlungen müssen zielgruppengerecht und in einfacher Sprache auf den zur Verfügung stehenden Kommunikationskanälen und unter Einbindung aller Gesundheitsdienstleister:innen bekannt gemacht werden. Eine Erweiterung der Impfangebote am Arbeitsplatz und wohnortnah kann das Angebot für die Bevölkerung attraktiver machen und den niederschwelligen Zugang beschleunigen. Vertreter:innen von Gesundheitsberufen und Pädagog:innen sollen mit gutem Beispiel vorangehen.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. PRAEVENIRE – Gesellschaft zur Optimierung der solidarischen Gesundheitsversorgung

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.