ÖH ad ÖVP: Schluss mit fahrlässigen Scheinlösungen!
Pünktlich zum Semesterende schikaniert die ÖVP erneut Studierende und junge Menschen mit untragbaren Forderungen. So fordert die Arbeitslandesrätin der ÖVP-Tirol Astrid Mair zur Lösung des Fachkräftemangels eine 40-Stunden-Arbeitspflicht nach dem Studium. Die Forderung reiht sich ein in eine lange Liste studierenden- und bildungsfeindlicher Scheinlösungen der ÖVP.
Die Forderung nach einer Vollzeit-Arbeitspflicht für Hochschulabsolvent_innen zeigt einmal mehr das menschenfeindliche Bild, welches die ÖVP von Bildung hat. Für die ÖH ist klar: Bildung darf nicht dem Zweck einer möglichst widerstandslosen Eingliederung in die kapitalistische Arbeitswelt dienen. Hinter der 40-Stunden-Arbeitswoche steht ein System, mit dem sich aus gutem Grund immer weniger junge Menschen identifizieren können. Sieht man sich die Zahlen zu mentaler Gesundheit und Überlastung bei Vollzeitbeschäftigten an, muss einem klar werden, dass diese Art der Anstellung auf Dauer für viele nicht machbar ist. “Die Forderung nach einer Arbeitspflicht ist ein weiterer absurder Vorstoß der ÖVP, der versucht, ihren fehlenden politischen Willen für tatsächliche Problemlösung zu vertuschen. Dass dies auf Kosten der Studierenden passiert, scheint für die ÖVP Nebensache zu sein”
, sagt Nina Mathies aus dem Vorsitzteam der ÖH.
Die Tiroler Arbeitslandesrätin Mair unterstützt auch die Forderung ihres Parteikollegen Bildungsminister Martin Polaschek. Dieser will die Strafmündigkeit auf 12 Jahre herabsetzen. Statt sich um Kinder in schwierigen Verhältnissen kümmern zu wollen, sollen sie nun noch früher strafrechtlicher Verfolgung ausgesetzt werden. Mair wünscht sich weiters “Erziehungsheime” für straffällig gewordene Kinder. “Mit Fantasien von ‘Erziehungsheimen‘ und rechtlicher Strafverfolgung von Kindern versucht die ÖVP einmal mehr drastischen Reformbedarf mit fahrlässigen Scheinlösungen zu verdecken”
, meint Sarah Rossmann aus dem ÖH-Vorsitzteam. “Das lehnen wir als ÖH entschieden ab!”
“Statt konstruktiven Inhalten liefert die ÖVP also erneut nur sinnlose Provokationen als Antwort auf unsere Probleme”
, kritisiert Simon Neuhold aus dem ÖH-Vorsitzteam. Während die ÖVP mit ihrer Forderung nach Arbeitspflicht das in der Öffentlichkeit beliebte Bild des arbeitsscheuen Studierenden bedient, sieht die Realität wie so oft anders aus. Mehr als die Hälfte der Studierenden arbeitet bereits während des Studiums und das meist mehr als 20 Stunden. Anstatt Studierenden ein sorgenfreies Studium zu ermöglichen, bedient die ÖVP also lieber überholte Klischees. “Niemand soll studieren müssen mit der Angst, sich direkt nach dem Abschluss in einer 40-Stunden-Anstellung in ein Burn-Out arbeiten zu müssen”
, schließt Neuhold ab.
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